CPU | Snapdragon 8 Gen 1 - 1 x 3,0GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz |
---|---|
RAM | 12 GB RAM |
Speicher | 256 GB |
GPU | Adreno 730 - 800MHz |
Display | 2400 x 1080, 6,7 Zoll 144Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | HyperOS |
Akkukapazität | 4650 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 108 MP + 13MP (dual) + 5MP (triple) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 38, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 8, 28, 41, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 220 g |
Maße | 163 x 76 x 9,5 mm |
Antutu | 1024046 |
Benachrichtigungs-LED | Ja |
Hersteller | Xiaomi |
Getestet am | 22.06.2022 |
Inhaltsverzeichnis
Nach der 4 kommt in der Regel die 5 und hier sind wir, im Test das Black Shark 5 Pro. Das Gaming-Smartphone kommt mit einem Snapdragon 8 Gen 1, schnellem Speicher und natürlich auch den obligatorischen, mechanischen Schultertasten. Das Black Shark 5 Pro ist ein waschechtes Gaming Smartphone und Xiaomi brüstet sich mit einer Kühlung auf Niveau des Red Magic 7, ohne jedoch einen Lüfter zu benötigten. Wir prüfen, was das Black Shark 5 Pro sonst noch so draufhat und ob sich das Gerät auch lohnt, wenn man nicht unbedingt ein Gaming Smartphone sucht – immerhin ist das Motto „Not only gaming, but also daily use“.
Black Shark ist und bleibt übrigens Xiaomis Gaming Marke, denn eine geplante Übernahme von Tencent hat nicht stattgefunden. Unabhängig davon ist die Xiaomi Untermarke Poco mit dem F4 GT auch auf dem Gaming Markt aktiv und die klare Alternative zum Black Shark 5 Pro. Jetzt aber erst mal zum Test des Black Shark 5 Pro.
Design, Verarbeitung & Lieferumfang
Grundsätzlich sehen sich das Black Shark 5 Pro und das Black Shark 4 Pro sehr ähnlich, besonders auf der Vorderseite. Beide haben ein AMOLED Display und besitzen eine Punch-Hole Selfie Kamera. Wir werden wohl erst in der nächsten Generation wieder große Veränderungen sehen.
Black Shark 4 Pro Test |
Black Shark 5 Pro |
Black Shark 5 |
|
Größe | 164 x 76 x 10mm | 163,83 x 76,25 x 9,5mm | 163,83 x 76,25 x 9,9mm |
Gewicht | 220g | 220g | 220g |
CPU | Snapdragon 888 – 1 x 2,84GHz + 3 x 2,42GHz + 4 x 1,8GHz | Snapdragon 8 Gen 1 – 1 x 3,0GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz | Snapdragon 870 – 1 x 3,2GHz + 3 x 2,42GHz + 4 x 1,8GHz |
RAM | 8 GB RAM | 8 GB RAM, 12 GB RAM, 16 GB RAM | 8 GB RAM, 12 GB RAM |
Speicher erweiterbar | Nein | Nein | Nein |
Display | 2400 x 1080, 6,7 Zoll 144Hz (AMOLED) | 2400 x 1080, 6,7 Zoll 144Hz (AMOLED) | 2400 x 1080, 6,7 Zoll 144Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | Android 11, MIUI | Android 12, MIUI | Android 12, MIUI |
Akku | 4500 mAh (120 Watt) | 4650 mAh (120 Watt) | 4650 mAh (120 Watt) |
Kameras | 64 MP + 8MP (dual) + 5MP (triple) | 108 MP + 13MP (dual) + 5MP (triple) | 64 MP + 13MP (dual) + 2MP (triple) |
Selfikamera | 20 MP | 16 MP | 16 MP |
Anschlüsse | 3,5mm Kopfhörer Anschluss, USB-C, Dual-SIM | USB-C, Dual-SIM | USB-C, Dual-SIM |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID | Fingerabdruck, Face-ID | Fingerabdruck, Face-ID |
Empfang | 5G: n1, n3, n8, n28, n41, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 38, 39, 40, 41 |
5G: n1, n3, n5, n8, n28, n41, n77, n78, n79 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 38, 39, 40, 41 |
5G: n1, n3, n5, n7, n8, n28, n41, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 38, 39, 40, 41 |
Somit kommen wir zur Rückseite, auf der sich etwas mehr getan hat. Statt eines horizontalen Kameramoduls werden die drei Kameras nun in einem senkrechten Modul verbaut. Darunter befindet sich ein großer zweifarbiger LED-Blitz und ein Mikrofon. Neben dem Modul wird ist eine mehrfarbige LED untergebracht. Die LED-Fläche ist etwas kleiner, kann aber noch immer als Benachrichtigungs-LED genutzt werden.
Die Rückseite wirkt deutlich beeindruckender als die Vorderseite, nicht zuletzt wegen des großen 108MP Sensors. Nach wie vor bietet das Black Shark 5 Pro eine Glasrückseite mit aufwendigem Druck. Interessant ist auch, dass sich die Rückseite weich anfühlt und sehr resistent gegen Fingerabdrücke ist. Logo und Name sind aufgedruckt, das Muster reflektiert aber nicht mehr so elegant wie noch beim Vorgänger.
Kommen wir zum Layout am Rahmen, der wieder aus Metall gefertigt wird. Die harten und griffigen Kanten des 4 Pro sind abgerundeten, polierten Streben gewichen. Das ist zwar der Griffigkeit nicht unbedingt zuträglich, sieht dafür wesentlich schicker und edler aus.
Grundsätzlich ist das Layout identisch geblieben. Rechts die Schultertasten und der Power-Button, der gleichzeitig wieder den Fingerabdrucksensor beherbergt. Der Button ist auch etwas nach oben versetzt worden, wodurch man nicht mehr ständig einen Screenshot mit der auf der gegenüberliegenden Seite befindlichen Lautstärke Wippe auslöst, die ebenfalls nach oben versetzt wurde.
Die obere Seite ist identisch zum Vorgänger und beherbergt wieder ein Mikrofon und den zweiten Lautsprecherausgang für das Stereo-Setup. Der SIM-Karten-Einschub links ist nach unten gewandert. Leider musste dafür der 3,5 mm Kopfhöreranschluss weichen, der im 4 Pro noch vorhanden war. Ansonsten hat sich am unteren Ende nichts geändert. Das gilt auch für die Größe des Geräts, welches mit 163,8 x 76,3 x 9,5 Millimeter nahezu identische Abmessungen hat.
Auch das Black Shark 5 Pro wird in zwei Farben angeboten. „Nebula White“ und „Stellar Black“, beide gefallen mir persönlich sehr gut.
Lieferumfang des Black Shark 5 Pro
Verpackung und Lieferumfang überschneiden sich bei beiden Geräten stark. Beiden wird ein 120W Netzteil beigelegt und dieses wiederum schießt das Black Shark 5 Pro in unter 20 Minuten auf einhundert Prozent. Die restlichen Beigaben sind wie folgt:
- Schutzhülle
- Schutzfolie (bereits aufgebracht)
- 120 Watt Netzteil (EU)
- USB Type-C zu USB-A Kabel (95 cm)
- Sticker Karte
- Mehrsprachige Bedienungsanleitung (u.a. deutsch, englisch, chinesisch)
Display des Black Shark 5 Pro
Beim Black Shark 5 Pro handelt es sich um ein Smartphone mit 6,7 Zoll Display. Natürlich kommt ein AMOLED-Screen zum Einsatz. Die Auflösung beträgt 2400 x 1080 Pixel, das Seitenverhältnis ist im 20:9 Format. Daraus ergibt sich eine Pixeldichte von 394 Bildpunkte pro Zoll. Geblieben sind außerdem die 144 Hz und die sehr hohe Abtastrate von 720 Hz.
Die Helligkeit erreicht im manuellen Modus 840 Lux. Im Automatik-Modus kann die Helligkeit bis zu 1200 Lux erreichen. Im Minimum sind es 3 – 4 Lux. Das Display unterstützt HDR10+.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxDC-Dimming ist ebenso wieder mit an Board wie das SGS Eye Care-Siegel. Ein AOD (Always-On Display) lässt sich anschalten oder auch nach einer bestimmten Uhrzeit regeln. Überzeugen können auch wieder Blickwinkelstabilität und Kontrast. Beides ist super und steht der Konkurrenz in nichts nach.
Ebenfalls interessant ist der resistive Bereich auf dem Bildschirm. Dieser ist nun in beiden Hälften verfügbar, nicht wie beim Black Shark 4 Pro nur in der unteren. Die Funktion lässt sich im Shark-Space fast frei belegen, im regulären Gebrauch lassen sich zudem bestimmte Funktionen zuweisen. So kann man durch einen kräftigen Druck etwa ein Kurzwahlmenü aufrufen.
Wem das standardmäßig vorausgewählte, recht neutrale Farbschema nicht passt, kann wie üblich selbst Hand anlegen. Zudem lässt sich ein neuer „intelligenter“ Modus für die Bildwiederholrate auswählen, der die Bildwiederholungsfrequenz intelligent an die App anpasst. Natürlich sind auch feste Raten möglich, dann liegen in der Regel 120 Hz an. Nur in Spielen wird auf 144 Hz gehoben.
Gaming Features
720 Hz Abtastrate, bis zu 144 Hz und 0,004 mm genaue Erkennung auf dem Touchscreen, die Features sind super, unterscheiden sich aber nicht wirklich vom Black Shark 4 Pro. An Ausstattung mangelt es also nicht, es gibt aber auch nicht viele Hardware basierte „Gaming“-Argumente, die das Black Shark 5 Pro besser oder anders machen als das 4 Pro. Abgesehen von der Performance natürlich, und der widmen wir uns jetzt.
Leistung & System
Ein Upgrade beim Black Shark 5 Pro gibt es natürlich mit dem aktuellsten Qualcomm Prozessor. Statt einem Snapdragon 888 kommt der aktuelle Snapdragon 8 Gen 1 zum Einsatz, es hätte für ein Gaming-Flaggschiff auch der SD 8+ Gen 1 sein dürfen, der Unterschied ist aber wirklich marginal.
Wir haben bei dem Qualcomm Spitzenmodell schon öfter festgestellt, dass es sich um einen Hitzkopf handelt, aber Xiaomi will die Problematik ohne extra Kühlung, wie beim Red Magic 7 Pro, behoben haben. Ob das funktioniert, klären wir gleich.
Der SD 8 Gen 1 wird im 4 nm Verfahren gefertigt. Acht Kerne werden aufgeteilt in einen High-Performance Cortex-X2 Prime Kern mit 3,0 GHz, drei Cortex-A710 Kerne mit je 2,5 GHz und 4 stromsparende Cortex-A510 Kerne mit 1,8 GHz. Dem zur Seite steht eine Adreno 730 GPU, welche mit 800 MHz taktet. Beste Voraussetzungen für ein starkes Gaming Smartphone, abgesehen von der Wärmeentwicklung. Aber Xiaomi will ja das Hitzeproblem gelöst haben, kommen wir also zu den Benchmarks.
Antutu (v9)Mit einer Million Punkte im Antutu Benchmark erreicht das Black Shark 5 Pro einen magischen Schwellwert. Mit 1020000 Punkten ist man schon sehr nah an der Spitze, begnügt sich aber noch mit Platz 2, da der erste Platz zurzeit an das Red Magic 7 Pro geht, welches aber aktiv gekühlt wird. Alle scheitern, rein auf den Balken bezogen, am Red Magic. In den anderen Test liegt das Xiaomi Black Shark 5 Pro im aktuellen Spitzenfeld, führt aber keine Disziplin eindeutig an.
Tatsächlich reden wir hier von Erbsenzählerei. Das Black Shark 5 Pro ruft deutlich länger die Leistung des SD 8 Gen 1 ab, als viele Konkurrenten ohne aktiven Lüfter. So wird die CPU Leistung des Geräts im Test nur auf 88 % seiner Leistung gedrosselt und auch im Wildlife Stresstest liefert das BS 5 Pro mit 92% Stabilität ein herausragendes Ergebnis. Das Smartphone hält also selbst am Limit seine Leistung noch hoch.
Die Kühlung scheint definitiv zu funktionieren. Bis zu 60 °C Innentemperatur muss man beim Black Shark 5 Pro jedoch in Kauf nehmen, bevor die minimale Drosselung aufgrund von Wärme überhaupt eingreift. Das ist schon eine ordentliche Temperatur. Hier hat Nubia mit lauschigen 40 °C definitiv einen Vorteil. Außen kommt diese zwar nicht vollständig an, aber das Gerät wird definitiv spürbar warm.
Wie es scheint, hat man seine Hausaufgaben bei der Kühlung gemacht und das neue passive Kühlsystem macht einige Prozent an Gaming-Performance frei. Qualcomm sollte sich aber beim nächsten Chip endlich Mühe geben und das Hitzeproblem grundsätzlich angehen.
Für die restliche Ausstattung kommt übliche Hardware zum Einsatz. Schneller UFS 3.1 wird im Black Shark durch NVME Speicher ergänzt. Dieser sorgt mit 1900 MB/s lesend und 1500 MB/s schreibend für eine hervorragende Geschwindigkeit. Der moderne LPDDR5 RAM hält die Zugriffszeiten auf Apps kurz. Das Black Shark 5 Pro ist in drei Speichervarianten verfügbar: 8/128 GB, 12/256 GB und 16/256 GB.
Joy UI auf dem Black Shark 5 Pro
Auf dem Black Shark 5 Pro ist Joy UI in Version 13 verfügbar, was wiederum auf MIUI 13 und Android 12 basiert. MIUI und Joy UI unterscheiden sich nicht gigantisch. Letzteres ist designtechnisch etwas angepasst, hauptsächlich, um die Gamingessenz hervorzuheben. Die restlichen Systemanpassungen zielen erneut hauptsächlich auf Gaming-Aspekte ab. Basiseinstellungen wie ein Always-on Display oder verschiedene Themes sind aber auch mit von der Partie.
Die Schultertasten lassen sich wieder mit unterschiedlichen Apps belegen. Eine Möglichkeit ist auch den bekannten Shark Space wieder direkt über die Schultertasten zu starten.
Im Shark Space lassen sich dann weitere Einstellungen und Menüs aufrufen. Beispielsweise lassen sich die FPS einblenden, die CPU-Temperatur anzeigen oder auch die Prozessorleistung drosseln. Es gibt noch vieles mehr, teilweise handelt es sich um signifikante Gaming-Features, wie die 720 Hz Abtastrate, teilweise eher um Gimmicks.
Grundsätzlich hat sich aber zum Vorgänger nicht viel geändert, hier und da hat der Modus Feinschliff erfahren und an der Übersetzung wurde auch noch mal Hand angelegt. Ach ja, Shark-Chan gibt es übrigens auch wieder. Abseits der Ladeanimation trägt das Maskottchen aber nach wie vor nicht viel zum Erlebnis bei.
Egal, ob im Spiel oder einfach nur beim Browsen, das Black Shark 5 Pro läuft stabil und pfeilschnell. Keine Abstürze, kaum mal ein Hänger, flüssige Bildraten auch in aufwendigen Spielen wie Genshin Impact. Man merkt, dass die Basis mit MIUI schon hervorragend läuft.
Kamera des Black Shark 5 Pro
Schon das Black Shark 4 Pro hatte ein gutes Kamera-Setup und konnte weitestgehend überzeugen, auch wenn man sich nicht auf Flaggschiff Niveau befand. Für das Black Shark 5 Pro setzt man noch mal einen darauf und lebt das Motto „not only gaming, but also daily use“ mehr aus.
- Hauptkamera: 108 MP Samsung S5KHM2, F1.75, 1/1,52“ 0.70 µm, PDAF
- Ultraweitwinkel Kamera: 13MP Omnivision OV13B10, f/2.4, 1/3.06″, 1.12 µm, 120°
- Makro-Zoom-Kamera: 5MP Samsung S5K5E9, f/2.4, 1/5″, 1.12 µm, AF
- Selfie-Kamera: 16 MP Omnivision OV16A1Q, F/2.45, 1/3.06″, 1.0 µm,
Einiges hat sich getan im Land der Kameras. So setzt Xiaomi nun auf einen S5KHM2 mit 108 MP und der UWW-Sensor wurde immerhin von 8 auf 13 MP angehoben. Für Selfies kommt wieder eine 16 MP Kamera zum Einsatz, nur der Makro-Sensor scheint nahezu unverändert.
An der App gibt es nichts zu meckern, sie bietet viele Features und umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten. Ein für die Aufnahmen wichtiger automatischer, schneller Fokus und eine ebenso flinke Auslösezeit ergänzen das Setup ganz ausgezeichnet.
Wir können gegenüber dem Black Shark 4 Pro noch einmal eine Verbesserung der Bildqualität erkennen. Größte Kritik dürfte sein, dass die Bilder manchmal etwas dunkler abgelichtet werden als nötig. Dafür ist der Detailgrad richtig gut, solang sich das Objekt nicht zu weit weg befindet. Bei Sonne werden die Bilder auf sehr hohem Niveau geknipst, im Sonnenuntergang ist die Kamera durch den Rotstich etwas überfordert. Insgesamt liefert die Hauptkamera aber sauber ab und selbst der 108 MP-Modus trägt dazu bei, dass die Bilder weiter an Schärfe gewinnen, insbesondere wenn man vorhat, in das Bild hineinzuzoomen.
Auch die Ultraweitwinkelkamera des Black Shark 5 Pro macht zwischen den beiden Smartphones das Rennen, kann aber nicht absolut überzeugen. Gerade filigrane Objekte leiden teilweise unter Unschärfe.
Richtig begeistert hat mich diesmal der Makro-Sensor. Zwar hat sich an der Hardware selbst auf den ersten Blick nicht viel geändert, aber es scheint mehr Software-Optimierung stattgefunden zu haben. Eine Linse mehr schadet sicher auch nicht. Die Fotos sind jedenfalls richtig gut geworden und zeigen das Potenzial, welches im Sensor steckt. Wieso verbaut Xiaomi diese Makro-Kamera nicht einfach in allen Geräten?
Nur die Hauptkamera kann den Nachtmodus nutzen. Und wenn ich ehrlich bin, taugen die Bilder mit den anderen Kameras bei Nacht auch überhaupt nichts. Anders sieht das bei der Hauptkamera aus. Selbst ohne Nachtmodus erscheinen beleuchtete Objekte sehr scharf. Schwierig wird es bei gefärbtem Licht, wobei man dem Smartphone da keine Vorwürfe machen kann. Mit dem Nachtmodus werden die richtigen Bereiche aufgehellt und manche Details werden erst richtig sichtbar, wenn der Nachtmodus zum Fotografieren verwendet wird. Ein OIS hätte das Paket in dieser Preisklasse noch abgerundet, so sollte man stets mehrere Aufnahmen machen, um sicher ein scharfes Bild zu erhalten.
Selfies und Porträts
Da sich an der Selfie-Kamera nichts getan hat, darf man auch von den Bildern keine Wunder erwarten. Der 16 MP Sensor liefert eine solide Qualität und fasst auch viele Details gut ein. Es geht aber sicher noch besser und vor allem deutlich schärfer.
Porträtaufnahmen sind mit der Hauptkamera einwandfrei und auch mit der Selfie-Kamera klappt die Abtrennung ausgezeichnet.
Videos
Leider bietet der Hauptsensor des Black Shark 5 Pro keine optische Stabilisierung, sondern stabilisiert rein elektronisch (EIS). Bei Videos ist der EIS aber ohnehin das entscheidende Kriterium. Mit der Hauptkamera des Black Shark 5 Pro sind Aufnahmen mit bis zu 4K und 60 FPS möglich. Gefilmt werden kann diesmal auch wieder mit der Makro und der UWW-Kamera, erstere bis 1080p und 30 FPS, letztere immerhin in 4K mit 30 FPS! Außerdem wird die Ultraweitwinkelkamera ebenfalls mit EIS stabilisiert.
Hervorheben will ich vor der Bildqualität erst mal den Ton, denn dieser ist durch die vier Mikros wieder super. Aber natürlich können auch die Aufnahmen überzeugen und brauchen sich, super stabilisiert, nicht vor der Konkurrenz zu verstecken.
Wer gerne in Zeitlupe dreht, kann dort übrigens die 960 FPS mittlerweile in 1080p abrufen, während der Zeitraffer auf bis zu 4K und 30 FPS setzt. Letzteres ist auch für die Ultraweitwinkelkamera auswählbar.
Bei der Selfie-Kamera sind weiterhin nur Full-HD und 30 FPS möglich, leider auch weiterhin ohne Stabilisierung. Das Bild ist dabei ähnlich den Fotos. Scharf genug für einen Videocall, aber es geht schärfer und besser.
Konnektivität und Kommunikation
Es gibt keine großen Neuerungen bei diesem Generationswechsel. Die Frequenzbänder sind fast identisch zur letzten Generation. Für den Einsatz in den meisten Teilen der Welt ist das Black Shark perfekt ausgestattet.
- 2G: GSM:B2/3/5/8
- 3G: UMTS: B1/2/4/5/6/8/9/19
- 4G: LTE TDD: B34/B38/B39/B40/B41
- 4G: LTE FDD: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B20/B26/B28
- 5G: N1/N3/N5/N8/N28/N41/N77/N78/N79
GLONASS, sowie GPS, A-GPS, QZSS, BeiDou und GALILEO sind für die Navigation zuständig und das funktioniert wunderbar. Im Inland, sowie im britischen Ausland, wie ich testen konnte. Dual-GPS wird allerdings nicht unterstützt.
Beim W-LAN setzt man auf WiFi 6, der Datendurchsatz ist hervorragend und sollte dem mobilen Gaming nicht im Weg stehen. Gleiches gilt für den Bluetooth Standard, der auf Version 5.2 rangiert. NFC gibt’s obendrein auch noch und erfüllt seine Aufgabe bei Bezahlungen, sowie beim Koppeln mit anderen Geräten.
Obendrein gewinnt das Black Shark 5 Pro wieder das Audio Ranking im DxO-Mark. Die Speaker sind wirklich ausgezeichnet. Allerdings verzichtet man diesmal auf den 3,5 mm Klinkenanschluss, was schade ist, denn Bluetooth leidet noch immer an einer gewissen Latenz, auf die es in gewissen Spielen ankommen kann. Hier hilft nur ein USB-C Adapter für 3,5 mm Kopfhörer.
Für die Sensorik zeigen sich ein Beschleunigungs-, Näherungs– und Helligkeits-Sensor sowie ein Gyroskop und ein Kompass zuständig. Der Fingerabdrucksensor wurde wieder im Power-Button untergebracht und reagiert rasend schnell und verlässlich.
Auch Widevine L1 ist wieder zertifiziert und wir können bei den großen Streaming-Anbietern bestätigen, dass dieses Zertifikat auch anerkannt wird. Netflix und Co. lassen sich also in voller Qualität streamen. Zu guter Letzt ist VoLTE und VoWifi mit an Bord und leistet seine Dienste, zumindest im getesteten o2 und Vodafone Netz. Der SAR Wert Kopf beträgt 1,79 W/kg (Kopf) und 1,74 W/kg (Körper).
Akkulaufzeit des Black Shark 5 Pro
Der Akku bleibt nahezu identisch zum Vorgänger. Lediglich 150 mAh mehr sorgen nun für eine Größe von 4650 mAh. Geblieben sind die 120 W Schnellladen, das passende Netzteil dafür liegt der Packung bei.
Akkulaufzeit Einheit: StdNutzt man das Black Shark 5 Pro von Tag zu Tag, gibt es keine Probleme. Ein Tag Laufzeit erreicht man in den meisten Fällen problemlos. Anders sieht das aus, wenn mit dem Smartphone zockt. Bei Spielen entleert sich der Akku recht zügig. Egal, ob nun 60 oder 144 Hz anliegen. 20 % nach einer halben Stunde Zocken, da sollte die Power-Bank nicht weit sein. Tatsächlich erreicht man im Benchmark aber bei 120 Hz etwas weniger als das Black Shark 4 Pro, dafür bei 60 Hz über eine Stunde mehr.
Über die mittelmäßige Akkulaufzeit tröstet definitiv die Ladegeschwindigkeit hinweg. Unter idealen Bedingungen spricht man von 15 Minuten, in unserem Test waren die vom Black Shark 4 Pro bekannten 17 Minuten, was weiterhin beeindruckend ist. Nach 10 Minuten ist man mit über 80 % schon bei mehr als einer Tagesladung.
Testergebnis
Ich denke, Xiaomi hat bei dem Black Shark 5 Pro viel richtig gemacht, aber es fehlt ein wenig der Aufmacher und das bemerkenswerte Feature, weswegen man auf die Veröffentlichung hinfiebert. Klar, aktueller Chipsatz, schneller Speicher und eine neue Kamera sind super, ansonsten hat sich aber recht wenig getan. Das System hat außer ein bisschen Fein-Tuning ebenfalls keine Neuerungen zu bieten. Nicht mal der „private Assistent“ in Form von Shark-Chan hat neue Funktionen spendiert bekommen.
Das Black Shark 5 Pro fühlt sich also eher wie ein Facelift an, statt eines komplett neuen Smartphones. Aber das soll nicht heißen, dass es sein Einsatzgebiet nicht hervorragend bedient. Gaming funktioniert fantastisch auf dem Black Shark 5 Pro, die Schultertasten fühlen sich exzellent an und bestärken das Handheld-Feeling. Der Shark-Space ist durchdacht und ermöglicht eine Vielzahl an Funktionen. Auch die Anpassungsmöglichkeiten im restlichen System sind mannigfaltig und lassen eine stärkere Personalisierung zu, als bei vielen anderen Smartphones. Zudem hat Black Shark die Hitzeentwicklung gut im Griff.
Gleichzeitig gelingt der Spagat zum Alltagshandy. Zugegeben, auch das Black Shark 4 Pro hatte schon diesen Ansatz. Das 5er führt ihn aber weiter. Auf den ersten Blick ist das Black Shark 5 Pro ein Smartphone wie jedes andere. Es verbirgt seinen wahren Einsatzzweck etwas und ist daher auch problemlos als Daily-Driver nutzbar.
Nun scheitert die Konkurrenz, in Form des Red Magic 7 Pro, nicht an vielen dieser Punkte. Gut, es ist etwas auffälliger und ja, Nubia hat seine Software nicht so gut im Griff. Was jedoch den Unterschied für viele ausmachen dürfte, ist der Preis. Während Nubia das Red Magic 7 Pro für über 800 € ansetzte, hatte man noch das Red Magic 7 mit ähnlicher Ausstattung für 630 €. Xiaomi bepreist das Black Shark 5 Pro etwas üppiger. Zwar startet die Pro-Version bei 770 €, man kann jedoch nicht ohne Leistungsverlust auf die nicht Pro-Version (SD 870) setzen. Der schärfste und vorallem deutlich günstigere Konkurrent ist ganz klar das Poco F4 GT.
Somit bleibt selbst die Kostenfrage ein Kopf an Kopf rennen, wobei ich wegen der besseren Software das Black Shark dem Red Magic vorziehen würde.
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Zur Zeit benutze ich das A52s und möchte es mit einen hochwertigeren Flaggshiff ersetzen. Das BS5 Pro ist in allen Punkten besser, bis auf die Kamera?! 🤨
1. Video Aufnahme mit 4 Mikros müssten eigentlich einen umhauen, scheint leider nicht zu sein oder irre ich mich?
2. Das A52s habt Ihr auch getestet, da steht”exzellente Videoaufnahmen”
Möchte eigentlich eine bessere Camera haben bzw gleich gute haben, hier scheint das BS5 Pro schlechter zu sein?🤔
Wenn spezielle Gaming Funktionen für dich kein Kriterium sind und du sowieso im Samsung Ökosystem unterwegs bist, kann ich dir ein wenig gebrauchtes/refurbished S21 Ultra empfehlen.
Tolle Mikros, Kameras, Videos und zwischen 600 und 800 zu bekommen für 256GB. Man würde in den meisten Fällen sparen und hätte trotzdem Flagship Niveau und mehr.
Oder natürlich das BS4 Pro, da die Unterschiede marginal sind.