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Beelink SER6 Mini-PC im Test – eine gelungene Neuauflage?

Getestet von Korbinian am
Vorteile
  • solide Verarbeitung
  • ordentliche Leistung
  • flotte PCIe 4.0 SSD
  • tadellose Empfangseigenschaften (WLAN+BT)
  • große Variation unterschiedlicher Anschlüsse
  • Betrieb per PowerDelivery möglich
Nachteile
  • laute Kühlung unter Last
  • Nachinstallation einiger Windows-Apps nötig
  • ohne SD-Kartenleser und Kensington-Lock
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Beelink ist auf unserer Seite längst nicht mehr unbekannt und der leistungsstarke SER7 des Herstellers führte derzeit unsere Bestenliste der Mini-PCs über 600€ an. Nun haben wir eine aktualisierte Version des Vorgängers im Test, bei welcher der ursprüngliche AMD Ryzen 5 durch einen leistungsfähigeren Ryzen 7 ersetzt wurde. Auch wenn die neue Version des Beelink SER6 sich optisch kaum vom alten Modell unterscheidet, präsentiert sich dieser dank des CPU-Upgrades als performantes Gesamtpaket für den Arbeitsalltag. Gegenüber dem Nachfolger ist außerdem der Preis etwas niedriger angesetzt. Im Testbericht klären wir jetzt, ob der Mini-PC eine Alternative zum Beelink SER7 darstellt. 

Lieferumfang des Beelink SER6 Mini-PC

Beelink SER6 Max Mini PC Lieferumfang

Abgesehen vom Mini-PC befindet sich in der Packung das übliche Zubehör. Neben einer kurz gefassten Bedienungsanleitung liegen zudem ein 120-Watt-Netzteil mit 2 Meter langem Kabel und einem Hohlstecker zur Stromversorgung des SER6 und zum anderen ein HDMI-Kabel mit 1 Meter Länge bei. Letzteres unterstützt im Test 4K/60fps und damit mindestens HDMI 2.0 Standard. Optional zur Stromversorgung über das mitgelieferte Netzteil lässt sich der SER6 ebenfalls durch seinen USB 4.0 Port mit PowerDelivery über 100 Watt betreiben. Hierfür muss man den Rechner allerdings in seiner Leistung beschränken, indem man im BIOS die TDP von 65 Watt auf 54 herunterregelt. Das mag ein Kompromiss sein, aber immerhin bietet Beelink diese Möglichkeit an. Entgegen dem Lieferumfang auf Beelinks Website befindet sich bei unserem Testgerät kein VESA-Adapter im Lieferumfang. Scheinbar hat Beelink hier das Zubehör des alten SER6 bisher nicht auf das der neuen Variante aktualisiert. Grundsätzlich sollte der SER6 aber, wie bereits der SER5, mit VESA 100 x 100 Halterungen kompatibel sein.

Design, Verarbeitung und Upgrademöglichkeiten

Das Gehäuse des Beelink SER6 ist in Schwarz gehalten und besteht, wie die Vorversion des Modells, weitgehend aus Plastik, lediglich bei den seitlichen Lüftungsgittern setzt man auf Aluminium. Dafür ist der Mini-Computer mit 550 Gramm Gewicht sogar recht schwer. Auch wenn der Mini-PC nicht an die Ästhetik eines Geekom A7 (zum Test) heranreicht, muss das Gerät nicht unter dem Schreibtisch versteckt werden. Details wie die strukturierte Musterung der Oberseite oder die spiegelnde Front werten das Äußere des Mini-PCs merklich auf. Durch sein neutrales Erscheinungsbild und seine Abmessungen von 12,6 x 12,6 x 4,7 Zentimeter passt der Rechner optisch und platzmäßig auf praktisch jeden Schreibtisch. Die Verarbeitungsqualität des Beelink SER6 ist ebenfalls solide. Gegenüber Druck und Verwindungen gibt der Mini-PC kein bisschen nach und die verschiedenen Teile des Gehäuses fügen sich passgenau ineinander. Für den sicheren Stand sorgen zwei Gummifüße, die jeweils beinahe so breit sind, wie der SER6 selbst.

Das Innere des SER6 wird durch das Lösen der vier Schrauben am Gehäuseboden und der sechs Schrauben der darunterliegenden Kühlplatte zugänglich. Darunter kommen zwei RAM-Slots und zwei M.2-SSD-Steckplätze zum Vorschein. Von letzteren ist lediglich einer belegt und es kann problemlos ein weiterer Datenträger eingesetzt werden. Die Erweiterung des Arbeitsspeichers ist nur durch den Austausch eines bereits vorhandenen Riegels möglich.

Konnektivität und Kommunikation

Auch wenn man beim Beelink SER6 in Bezug auf die Schnittstellen nicht ganz so verwöhnt wird wie bei der Konkurrenz, sollte die Auswahl für den regulären Arbeitsplatz allemal ausreichen. Folgende Anschlüsse bietet der Mini-PC:

vorn: 

  • 1 x 3,5mm AUX-Anschluss (Lautsprecher und Mikrofon)
  • 1 x USB-C 3.1
  • 1 x USB-A 3.1

hinten:

  • 1 x 3,5mm AUX-Anschluss (Lautsprecher und Mikrofon)
  • 1 x USB-A 3.1
  • 1 x USB-A 2.0
  • 1 x HDMI 2.1
  • 1 x DisplayPort 1.4
  • 1 x LAN-Anschluss (2,5GBit/s)
  • 1 x USB-C 4.0
  • 1 x DC-In Stromanschluss

An der Vorderseite ist außerdem ein PIN-Hole für einen CMOS-Reset untergebracht, über welches BIOS und UEFI zurückgesetzt werden können, sollte der SER6 einmal den Systemstart verweigern. Im Gegenzug besitzt der Rechner leider keinen SD-Kartenleser. Wer seinem Umfeld misstraut, dürfte zudem ernüchtert über das Fehlen eines Ports für ein Kensington-Lock sein. Die Geschwindigkeit der USB-Schnittstellen haben wir im Zuge des Testberichts überprüft. Soweit passen die Messwerte zu Beelinks Angaben. Die Geschwindigkeit des USB-C 4.0 Anschlusses konnte ich zwar mit meinem Testmedium nicht ausreizen, das System bescheinigt hier allerdings den Standard. Alle Ergebnisse findet ihr im Folgenden aufgelistet:

Drahtlos verbindet sich der Beelink SER6 über Bluetooth 5.2 und WiFi 6 in Netzwerke und zu anderen Geräten. In meiner Wohnung stellt vor allem das 2.4GHz-Netzwerk eine Herausforderung für die Testgeräte dar. Mit einer Geschwindigkeit von 33 Mbit/s zeigt Beelinks Mini-PC hier allerdings hervorragende Empfangseigenschaften. Kein Wunder also, dass der SER6 im 5GHz-Netz erst recht punktet und die verfügbare Bandbreite von 100 Mbit/s voll ausreizt. Die Verbindung blieb im Testbericht auf konstant hohem Niveau und Ein- oder Abbrüche konnten nicht beobachtet werden. Auch die Bluetooth-Übertragung ist von überdurchschnittlicher Qualität. Vermutlich spielen hier auch das Plastikgehäuse und eine vorteilhafte Lage der Netzwerkkarte eine Rolle.

Leistung des Beelink SER6

Anstatt eines Ryzen 5 6600H wird der Mini-PC nun von einem AMD Ryzen 9 6900HX befeuert. Der Achtkern-Prozessor wird im 6-nm-Verfahren gefertigt und besitzt 8 Kerne mit 16 Threads und 3,3 GHz Basistakt. Im Turbomodus mit einem Kern sind 4,9 GHz möglich. Zwar stammt die Laptop-CPU aus dem Jahr 2022, jedoch besitzt diese nach wie vor eine angemessene Leistung für praktisch alle Anwendungsbereiche des klassischen Mini-PCs. Das gilt ebenfalls für die integrierte Radeon 680M Grafik mit 12 Kernen und bis zu 2400 MHz Taktrate. Die Grafikleistung muss natürlich im Kontext zu anderen On-Chip-GPUs gesehen werden. Die Arbeit mit simplen 3D-Grafiken, Videoschnitt und sogar leichtes Gaming macht der SER6 noch mit, in den Benchmarks liegen die Werte aber natürlich weit hinter Rechnern mit dedizierten Grafikkarten. Keine Abstriche muss man jedoch bei der Bildausgabe hinnehmen. Bis zu drei Bildschirme kann der Mini-PC ansteuern und unterstützt dabei eine Auflösung von bis zu 4K bei 144fps.

Geekbench Single
Geekbench Multi
3DMark Timespy

Die verbaute M.2 2800 PCIe 4.0 SSD ist mit ihrer Lese- und Schreibgeschwindigkeit von 4994 MB/s beziehungsweise 4118 MB/s rasend schnell und mit 512GB dazu noch üppig bemessen. Wem diese Kapazität nicht ausreicht, bietet Beelink außerdem eine Version des SER6 mit 1TB Speicherplatz an. In den RAM-Slots stecken zwei je 16GB große Riegel, die im Dual-Channel-Modus mit 4800 MHz arbeiten. Maximal unterstützt der Mini-PC 64GB RAM.

SSD Benchmark (read) Einheit: MB/s
SSD Benchmark (write) Einheit: MB/s

System

Im Auslieferungszustand bietet das vorinstallierte Windows 11 Pro Grund zur Skepsis. Der typische Einrichtungsprozess von Microsoft wird vollständig übersprungen und gängige Apps wie der Microsoft Store und “Ausschneiden und Skizzieren” sind nicht installiert. Vor der Einrichtung des Beelink SER6 empfehlen wir daher eine Neuinstallation von Windows. Dieses bleibt lizenziert und bis auf die aktuellen Treiber der CPU werden alle automatisch gefunden. Erfreulicherweise befindet sich an der Unterseite des Geräts ein Hinweis, welche Tasten nach dem Einschalten gedrückt werden müssen, um ins BIOS oder das Bootmenü zu gelangen. Hier wurde seitens Beelink mitgedacht!

Leistungsaufnahme und Lautstärke

Es ist immer wieder verblüffend, wie variabel ADMs Prozessoren ihren Energieverbrauch an die jeweilige Nutzung des Rechners anpassen können. Im Leerlauf begnügt sich der Beelink SER6 mit gerade einmal um die 10 Watt und ist mit 33 dB(A) kaum hörbar. Bei Nutzung des Browsers mit diversen aktiven Tabs erhöht sich das Geräusch des Lüfters auf 36 dB(A) und der Energieverbrauch steigt auf 20 bis 30 und beim Abspielen eines 4K-Videos auf 36 bis 44 Watt. In Spielen und fordernden Benchmarks wie 3DMark Timespy und Superposition erreicht die Kühlung im Spitzenwert 48 dB(A) beim Versuch, die Hitze des Ryzen 7 abzuführen. Diese Lautstärke ist eindeutig wahrnehmbar und könnte geräuschempfindliche Nutzer durchaus stören. An Leistung benötigte der SER6 unter diesen Umständen maximal 85 bis 90 Watt.

Testergebnis

Getestet von
Korbinian

Zum Preis von derzeit knapp 600€ für die 512GB-Variante bekommt man mit dem Beelink SER6 einen potenten Mini-PC mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Die verbauten Komponenten sind gut aufeinander abgestimmt und die Kühlung im Leerlauf und bei moderater Last angenehm ruhig. Auch wenn die verbaute AMD-CPU bereits 2022 vorgestellt wurde, reicht deren Leistung wohl für die meisten Aufgaben, die man ebenfalls dem SER7 zumuten würde. Letzterer bietet allerdings noch einmal mehr Rechenkapazität, ein Gehäuse aus Metall und eine reichere Auswahl an Schnittstellen. Letztlich können wir beide Mini-PCs empfehlen, wie so oft gilt allerdings auch hier, dass man bekommt, wofür man bezahlt. Damit ist der individuellen Abwägung des Käufers überlassen, welcher der Mini-PCs nun für den persönlichen Einsatzzweck die beste Leistung zum geforderten Preis bietet.

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Bartman
Gast
Bartman (@guest_107663)
6 Monate her

Der SER6 in der neuen 2024 Edition besitzt bei Auslieferung im BIOS eingestellt eine TDP von 45 Watt, es im BIOS Balanced eingestellt. Wird auf Performance gewechselt so sind es dann 54 Watt. Die Windows 11 Pro Edition hat nicht überzeugt, denn z.B. LibreOffice liess sich wegen Error 2503 gar nicht installieren. Auch war bei meinem Gerät Virtual RAM komplett deaktiviert. Die Neuinstallation per USB Stick ist dringend erforderlich, um diesen vermurksten Windows 11 Pro Pre-Install Build los zu werden. Das gilt generell aber für jeden Mini PC, den man sich kauft. Das RAM lässt sich im BIOS nicht in… Weiterlesen »

Uncut
Gast
Uncut (@guest_107068)
7 Monate her

Für 590€ gibt es aktuell schon die NucBox K6 mit Ryzen 7 7840HS (Radeon 780M) 32GB DDR5 5600 + 1TB M.2 PCIe 4.0 SSD. Der ist zwar auch kein Leisetreter aber er ist günstiger & die GPU nochmal um ~20-30% schneller als 680M

Dipnicker
Gast
Dipnicker (@guest_107067)
7 Monate her

Danke für den hilfreichen Nachtest. Die Mini PCs sind sehr attraktiv und ich werde mein Riesen Gaming Notebook 17 Zoll, was sowieso nicht bewegt wurde und mittlerweile 11 Jahre ist mit so einem Mini ersetzen. Aber erst zu Black Friday. Ich schätze, dass das Kistchen um die 500 Euro kosten wird.

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