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Bereits Anfang des Jahres hatten wir die ersten Intel N200 Mini-PCs im Test, doch auch Marken wie Ouvis, Minixtec oder T-Bao blieben vom Spyware-Skandal rund um den großen OEM-Hersteller AceMagic nicht verschont. Der Beelink EQ13, mit unter 250€ durchaus erschwinglich, tritt nun an, seinen Vorgänger auf Platz 1 der Mini-PC Bestenliste abzulösen. Dafür setzt der EQ13 auf einen Intel Alder Lake N200 Prozessor, 16 + 500GB Speicher, umfangreiche und schnelle Anschlüsse und moderne Konnektivität. Aber aufgepasst: Es gibt auch eine Version des EQ13 mit dem älteren N100 Prozessor. Ansonsten sind die Geräte identisch. In diesem Test nehmen wir die Version des Beelink EQ13 mit dem neuen N200 Chipsatz genauer unter die Lupe.
Design und Verarbeitung
Beelink setzt in dieser Preisklasse auf ein hochwertiges Kunststoffgehäuse und wir haben den EQ13 in der einzig erhältlichen Farbe Dunkelblau getestet. Das Gerät knarzt auch bei stärkerem Druck kaum und alle Anschlüsse sind perfekt in das Gehäuse integriert. Beim Vorgänger gab es noch Probleme mit dem USB-C-Anschluss. Hier hingegen ist alles sauber umgesetzt und funktioniert ohne Einschränkungen. Die Abmessungen des typisch quadratischen Mini-PC-Gehäuses betragen 126 x 126 x 39 Millimeter. Mit Standfüßen ist der Beelink EQ13 dann 42 Millimeter dick und das Gerät bringt 494 Gramm auf die Waage.
Auf der perforierten Unterseite befinden sich zwei lange, durchgehende Gummifüße. Vier Schrauben sind ebenfalls unter etwas Gummi verborgen und alle Zertifizierungszeichen und Beschriftungen befinden sich hier. Anschlüsse sind am Beelink EQ13 nur vorn und hinten vorhanden. Oben an einer Ecke befindet sich noch das Beelink-Logo mit der Schrift EQ. Nach dem Lösen der vier kleinen Schrauben lässt sich die Unterseite mit einer dafür angebrachten Gummilasche leicht abnehmen. Der Beelink EQ13 Mini-PC ist trotz oder gerade wegen des Kunststoffs wirklich perfekt verarbeitet und bietet keinen Raum für Kritik.
Erweiterbarkeit und Upgrade-Möglichkeiten
Nach dem Abnehmen der Unterseite hat man sofort Zugriff auf den einzigen RAM-Slot und die beiden M.2 2280 SSD-Slots. Letztgenannte sind nur noch von einem großen schwarzen Kühlkörper verdeckt. Ein Slot ist bereits mit einer SSD belegt, der andere kann entsprechend einfach zur Speichererweiterung genutzt werden. Leider gibt es nur einen RAM-Slot und man kommt an Single-DDR4 nicht vorbei. Weitere Aufrüstmöglichkeiten oder einen einfachen Zugriff auf die WLAN-Karte gibt es beim Beelink EQ13 ungünstigerweise nicht.
Lieferumfang des Beelink EQ13
Der Lieferumfang des EQ13 ist relativ bescheiden. Lediglich ein zweipoliger Netzstecker (1,50 m) und ein 1 m langes HDMI-Kabel liegen bei. Über eine Vesa-Halterung und weitere Kabel hätten wir uns sehr gefreut. Aber der zweipolige Netzstecker hat einen großen Vorteil, denn ein solches Kabel kann man in deutlich länger (etwa 3m) bei Amazon für wenig Geld kaufen.
Anschlüsse und Konnektivität
Moderne Anschlussmöglichkeiten sind das A und O bei Mini-PCs und auch die günstigeren Modelle um 200€ kommen mittlerweile mit schnellen USB-A Anschlüssen, USB-C Ports und vor allem HDMI oder Display-Port Anschlüssen, die mindestens 4K mit 60Hz unterstützen. Denn wer einen brauchbaren Begleiter im Homeoffice sucht, sollte definitiv nicht am Bildschirm sparen und 4K ist einfach eine Wohltat für die Augen. Im Falle des Beelink EQ13 haben wir jedenfalls zwei HDMI 2.0 Anschlüsse, die eben 4K/60Hz unterstützen. Auch der USB-C-Anschluss ist ein willkommener Standard, kann aber nur Daten mit immerhin 10GBit/s übertragen. Schauen wir uns im folgenden alle Anschlüsse noch einmal im Detail an:
Vorn:
- blauer Powerbutton mit weißem Ring nebst weißer Status-LED
- 1 x USB-A 3.1 Anschluss (10GBit/s)
- 1 x USB-C 3.1 Anschluss (10GBit/s)
- 3,5mm Aux-Anschluss (Lautsprecher & Mikrofon)
- CLR CMOS Clear Loch (BIOS-Reset)
Hinten:
- 2 x Gigabit-LAN-Anschluss
- 2 x USB-A 3.1 Anschluss (Schwarz)
- 2 x HDMI 2.0 Anschluss
- Stromanschluss (Zweipoliger AC-Netzstecker)
- 1 x USB-A 2.0 (480MBit/s)
Die Geschwindigkeit der Anschlüsse habe ich wie immer für euch getestet und keine Abweichungen feststellen können. Bei der großen Anzahl an USB-Anschlüssen ist der USB 2.0 Anschluss eigentlich ganz sinnvoll, da es immer noch Geräte gibt, die eben nur an einem solchen erkannt werden. Schade ist allerdings, dass der USB-C-Anschluss kein Bild übertragen kann. Mit zwei HDMI 2.0 Anschlüssen hat man aber immerhin eine Anschlussmöglichkeit für zwei 4K Display mit 60Hz. Ein SD-Kartenleser wäre auch noch schön gewesen.
WLAN und Bluetooth
Die Netzwerkkarte des Beelink EQ13 zeigte sich in meinem 5GHz WLAN von ihrer besten Seite. 10 Meter und 2 Wände entfernt wurden immer noch stabile 100/50Mbit/s auf meiner Gigabitleitung erreicht. Das ist ein ausgezeichneter Wert und vor allem war die Geschwindigkeit mit dem EQ13 durchgehend stabil. Auch Bluetooth in der Version 5.2 funktioniert problemlos.
Leistung des Beelink EQ13
Der N200 Chipsatz gehört zu Intels Einstiegsserie Alder Lake-N. Der Quad-Core-Prozessor arbeitet mit 4 auf Effizienz getrimmten Kernen mit einem maximalen Takt von 3,7 GHz. Der Prozessor wird im 10-Nanometer-Verfahren gefertigt und ist ab Anfang 2023 auf dem Markt. Abgrenzen müssen wir den Prozessor deutlich vom leistungsstärkeren i3-N305, der etwa in der Proversion des Beelink EQ12 zum Einsatz kam. Die Grafikleistung ist mit der integrierten Intel Xe stark begrenzt und auch der Single Channel RAM sei hier noch mal erwähnt. Immerhin spendiert uns Beelink hier 16GB DDR4 RAM und Multitasking im Browser und wenig anspruchsvolle Aufgaben können gleichzeitig durchgeführt werden.
Während der Beelink EQ13 problemlos Office Aufgaben wie EDV und Browsing durchführen kann, sind auch ältere 3D Spiele nicht nutzbar. Auch ein 4K YouTube-Video wird nicht ohne Framedrops wiedergegeben, wenngleich die geringe Anzahl der verlorenen Frames nicht zu Rucklern führt. Mehr als das Video flüssig abspielen ist aber nicht möglich. Wenn man schnelle Smartphones oder PCs gewohnt ist, dann merkt man auch im Windows 11 System die wirklich begrenzte Leistung des Mini-PC.
Geekbench SingleBeim Speicher hätte Beelink uns wirklich eine Nummer schneller spendieren können, immerhin sind 500GB von der Größe her angemessen. Auch die 16GB RAM sind gut bemessen und sorgen in der Praxis für eine stabile Performance bei Office und Browsing.
SSD Benchmark (read) Einheit: MB/sWindows 11 Pro auf dem Beelink EQ13
Nach Auslieferung ist das Windows 11 Pro System aktiviert und auch der TPM 2.0 Sicherheitschip einsatzbereit. Alle Updates wurden wie geplant, wenngleich relativ langsam installiert. Die BIOS Optionen habe ich euch wie immer abgefilmt. Wie immer bietet der Hersteller extrem umfangreichen Zugriff auf das BIOS.
Lüfter und Stromverbrauch
Im Idle ist der Lüfter des Beelink EQ12 zwar eingeschaltet, aber nur mit einem Ohr direkt am Gehäuse wahrnehmbar. Zwischen 7 und 8 Watt werden in diesem Zustand verbraucht und damit ist der Mini-PC auch für den Dauerbetrieb bestens geeignet. Auch beim 4K YouTube Video bleibt der Lüfter unhörbar und der Verbrauch steigt auf maximal 20 Watt. Bei Stresstests und Benchmarks ist das Beelink EQ13 dann in ruhigen Räumen mit einer Temperatur von 70-80°C mit 37 dB(A) gerade noch messbar. Auch das ist nur in ruhiger Umgebung wirklich wahrnehmbar. Wer also einen sehr leisen Mini-PC sucht, ist hier genau richtig. Ich habe auch wieder meinen Arbeitsalltag für 5 Stunden simuliert, wobei ich hier dann gerade beim Videoschnitt und auch bei der Gesamtgeschwindigkeit schon stark eingeschränkt war. Allerdings habe ich an diesem Tag sehr viel Strom gespart, denn mehr als 75Wh haben es nicht auf das Messgerät geschafft und somit einen unglaublichen Durchschnittsverbrauch von gerade mal 15 Watt pro Stunde.
Testergebnis
Der Beelink EQ13 Mini-PC überzeugt mit einem Intel Alder Lake N200 Prozessor, 16GB RAM und 500GB SSD zu einem Preis von um die 250€. Das Gerät punktet durch seine hochwertige Verarbeitung, umfangreiche Anschlüsse inklusive 4K/60Hz HDMI, und eine stabile Leistung für Office-Aufgaben und Browsing. Trotz eingeschränkter Grafikleistung und Erweiterungsmöglichkeiten bietet der EQ13 eine zuverlässige Performance für weniger anspruchsvolle Anwendungen.
Die Begrenzung auf Single-Channel-RAM und fehlende Bildübertragung via USB-C sind Nachteile, jedoch überzeugt der Mini-PC durch leisen Betrieb und geringen Stromverbrauch. Insgesamt ist der Beelink EQ13 eine solide Wahl für den täglichen Office-Betrieb und einfache Multimedia-Anwendungen. Allerdings halten sich die Vorteile des neuen Modells gegenüber dem EQ12 (zum Test) wirklich in Grenzen und der Vorgänger ist damit nach wie vor eine super Wahl. Gerade dann, wenn er günstiger ist als der EQ13.
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Meines Wissen kann der N200 nur Single-RAM, daher würde ich es nicht als Nachteil werten, dass er nur einen Single-RAM-Slot hat.