Dass immer mehr Notebooks über multifunktionale USB-C Anschlüsse verfügen, sorgt gleichfalls dafür, dass auch der Markt für USB-C Hubs aller Art stetig am wachsen ist. Der auf Amazon und Aliexpress mittlerweile ziemlich bekannte Hersteller Baseus präsentiert nun einen Hub, der auf Nutzer ausgelegt ist, die mehrere Bildschirme über einen USB-C Anschluss mit Inhalten versorgen wollen. Zudem gibt es noch eine Vielzahl anderer Anschlüsse, sodass Baseus gar von einem 17 in 1 Hub spricht. Ob das Gerät hält, was es verspricht, erfahrt Ihr im folgenden Testbericht. Dabei werden wir auch an der ein oder anderen Stelle einen Vergleich mit dem Anker Powerexpand anstellen, der eine ähnliche Ausstattung bietet und etwa gleich viel kostet.
Design und Verarbeitung
Der Hub von Baseus besteht aus einem Gehäuse mit Anschlüssen, das auf einem Metallständer befestigt ist. Beide Bestandteile des Gerätes sind fest miteinander verbunden. Dies sorgt dafür, dass der Hub weniger für die Benutzung unterwegs gedacht ist, als stationär an einem Arbeitsplatz aufgebaut zu werden.
Vonseiten der Verarbeitung hat sich Baseus sichtbar Mühe gegeben, dem Gerät einen gewissen Premium-Anspruch zu verleihen. Dafür spricht insbesondere, dass das Gehäuse und der Ständer aus Metall bestehen. Lediglich die beiden Leisten mit den Anschlüssen bestehen aus Kunststoff, der auf der Vorderseite eine glänzende Oberfläche hat und in Betrieb von einer dezenten blauen LED beleuchtet wird.
Der Hub misst in der Höhe 16cm, ist 3,8cm breit und 8,5cm tief. Das Gewicht liebt bei respektablen 400 Gramm. Sämtliche Bestandteile sind gut verarbeitet und das Gerät wirkt robust.
Insgesamt handelt es sich bei dem 17 in 1 Hub von Baseus um einen hochwertig verarbeiteten und schicken Hub, den man auf dem Schreibtisch definitiv nicht verstecken muss. Im Vergleich mit dem Anker Powerexpand setzt Baseus hier noch einen drauf.
Lieferumfang des Baseus 17 in 1 USB-C Hub
Im Lieferumfang ist neben dem Hub noch ein 36W Netzteil mit CN-, UK-, und EU-Stecker, eine Bedienungsanleitung, eine Garantiekarte und ein USB-C Kabel enthalten. Was das Netzteil angeht, so ist dieses lediglich dafür vorgesehen, den Hub mit genügend Energie zu versorgen, wenn kein USB-C Netzteil über Powerdelivery für die Stromzufuhr sorgt. Im Vergleich dazu bekommt man beim Anker PowerExpand gleich ein USB-C Netzteil mitgeliefert, was definitiv eine sinnvollere Ergänzung für solch einen Hub ist. Schließlich geht es ja darum, möglichst viele Funktionen nur über USB-C zu ermöglichen.
Baseus zählt bei der Werbung als 17-in-1 Hub den DC-Anschlüss übrigens mit. Unserer Meinung nach sollte der Hersteller eher von einem 16-in-1 Hub sprechen ?.
Anschlüsse
Der Baseus Hub verfügt über folgende Anschlüsse, jeweils von oben nach unten:
Rückseite:
- PowerDelivery USB-C Port mit 100W Passthrough zum Aufladen
- USB-C Port zum Verbinden mit dem Notebook
- 2 x USB-A 2.0 Port
- 3 x HDMI-Anschluss
- DC-Anschluss zur Energieversorgung
- Gigabit LAN-Anschluss
Vorderseite:
- SD-Karten Anschluss
- MicroSD-Anschluss
- 3 x USB-A 3.0
- 2 x USB-C 3.0
- 3,5mm Kopfhörer-Anschluss
Die Anschlüsse sind so aufgeteilt, dass man häufig wechselnde Geräte meistens an der Vorderseite anschließt, während konstant eingesteckte Geräte und Kabel meistens auf der Rückseite ihren Platz finden. Hier hat der Hersteller also mitgedacht. Auch ansonsten vermisst man bezüglich der Anschlüsse eigentlich nichts. Etwas schade ist höchstens, dass auf der Rückseite noch zwei ältere USB 2.0 Anschlüsse zu finden sind. Anker setzt bei seinem Produkt ausschließlich auf den USB 3 Standard. Aber diesen kleinen Nachteil will Baseus dafür durch seine drei HDMI-Anschlüsse wettmachen. Ob das gelingt, haben wir natürlich im Praxistest überprüft.
Praxistest mit Displays
Kommen wir gleich zum wesentlichen Alleinstellungsmerkmal des Produktes: Den drei HDMI-Anschlüssen. Offensichtlich wollte Baseus hier ein Produkt designen, das insbesondere für Nutzer geeignet ist, die mehrere Monitore an ihrem Laptop anschließen möchten. Auffällig ist, dass Baseus in den Spezifikationen nicht angibt, über welchen HDMI Standard die einzelnen Ports verfügen. Unserem Test nach handelt es sich bei dem unteren und dem linken HDMI Anschluss um HDMI 2.0, während der rechte ein HDMI 1.4 ist. Sicher sind wir uns dessen nicht wirklich, allerdings können die beiden erstgenannten Ports unsere Monitore mit 4K und 60Hz versorgen, während der rechte an unserem Honor MagicBook Pro nur 4K mit 30 Hz schafft.
Doch wie sieht es eigentlich aus, wenn man mehrere Monitore an den Hub anschließt? Hierbei waren folgende Konfigurationen im Test möglich:
- 1 x 4K Monitor mit 60Hz (dementsprechend auch alle niedrigeren Auflösungen mit 60Hz) + Laptop Display mit Full-HD 60Hz
- 1 x 4K Monitor mit 60Hz + 1 x 4K Monitor mit 30Hz + Laptop-Display mit Full-HD 60Hz
- 3 x Full-HD Monitor mit 60Hz (Laptop-Display ausgeschaltet)
Unsere Testergebnisse decken sich mit den Herstellerangaben, mit Ausnahme, dass laut Baseus nur ein 4K 60Hz Monitor alleine angeschlossen werden kann. Insofern war es eine positive Überraschung, dass neben dem 4K 60Hz Monitor auch noch ein weiterer 4K Monitor mit 30Hz angeschlossen werden konnte. Ob dies auch an anderen Laptops funktioniert, können wir jedoch nicht beurteilen.
Weitere Anschlüsse
Neben seinen drei HDMI-Anschlüssen hat der Baseus Hub natürlich noch ein paar weitere Anschlüsse am Start. Die erste positive Überraschung war hier, dass der SD- und MicroSD-Anschluss über USB 3.0 angeschlossen ist. Die Übertragungsgeschwindigkeit erreichte mit einer SanDisk Ultra 35MB/s im Schreiben und 85MB/s im Lesen. Über die drei USB-A und die beiden USB-C 3.0 Anschlüsse auf der Vorderseite konnten Daten auf eine über USB 3.1 angebundene SSD mit 230MB/s im Lesen und 210MB/s im Schreiben übertragen werden. Diese Werte entsprechen auch unseren Ergebnissen des Anker Powerexpand. Deutlich langsamer sind wie erwartet jedoch die beiden USB 2.0 Anschlüsse auf der Rückseite. Hier sollte man nur Geräte wie Drucker, Tastaturen, Mäuse etc. verbinden.
Die Weiterleitung von einem USB-C Ladegerät zum Laptop funktioniert über Passthrough mit laut Hersteller bis zu 100 Watt. Wir konnten hierbei lediglich die Übertragung von 65W testen, da unser Laptop keine stärkere Ladeleistung unterstützt. Dies funktionierte aber problemlos. Zudem kann der Hub über ein herkömmliches Powerdelivery Netzteil auch gleich mit Strom versorgt werden, sodass man sich das DC-Netzteil sparen kann und einfach sein Laptop-Netzteil verwendet. Sofern ein USB-C Powerdelivery Netzteil an das Gerät angeschlossen ist, gibt der Hub übrigens auch Strom an Endgeräte über die USB-Anschlüsse weiter. Allerdings ist der Ausgangsstrom hier auf 5 Watt begrenzt, was das Gerät höchstens zum Aufladen über Nacht geeignet macht. Eine Stromübertragung nur mit eingestecktem DC-Netzteil ist übrigens nicht möglich, was den Sinn und Zweck dieses Anschlusses irgendwie noch einmal schmälert. Die Soundwiedergabe über den 3,5mm Aux-Anschluss funktionierte im Test problemlos. Ebenso konnte über den LAN-Anschluss konstant eine Internetverbindung hergestellt werden.
Der Hub macht während des Betriebs quasi keine Geräusche. Wenn man mit dem Ohr an das Gerät herangeht, ist ein ganz leichtes Betriebsgeräusch zu hören, das aber in einer normal lauten Umgebung nicht weiter auffällt. Lediglich in einem kleinen Zimmer könnte es störend sein, wenn man über Nacht Handys an dem Dock aufladen möchte und sich das Bett in der Nähe befindet. Die Temperatur steigt bei mehreren angeschlossenen Geräten auf etwa 30°C an der wärmsten Stelle, was völlig unbedenklich ist.
Testergebnis
Wer einen Laptop besitzt, der über USB-C Displayinhalte übertragen kann, bekommt mit dem USB-C Hub von Baseus eine praktische All-in One Lösung für zuhause. Defacto kann man über den Hub alle Displays mit Inhalten versorgen, solange man nicht gerade zwei 4K Displays zuhause hat, die beide mit 60Hz laufen sollen. Zudem hat der Hub ein durchaus hochwertiges Design und die vom Hersteller versprochenen Funktionen werden alle geliefert. Wir können daher eine Empfehlung für den Baseus 17 in 1 Hub aussprechen.
Wer einen Dock mit nur zwei Display-Anschlüssen benötigt, kann sich als Alternative noch unseren Test zum Anker PowerExpand anschauen.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.
Hallo,
ich habe aufgrund des Tests diese Docking-Station angeschafft. Prima Gerät, Kann den Test nur unterstreichen,, was Haptik und Bedienerfreundlichkeit angeht. Leider bekomme ich aber meinen externen Monitor nicht gespiegelt/erweitert. Habe das HDMI Kabel mit Docking und Bildschirm verbunden, aber es kommt nix an…. Am Acer Spin 5 Notebook sind 2 USB-C Buchsen und jeweils mit dem Blitz versehen…Was mache ich falsch?
Bitte um Schwarmhilfe.
Danke, Gruß Christian
Hallo, mein Arbeitslaptop hat einen HDMI Anschluss und einen USB-Typ-C Anschluss. An beiden habe ich jeweils 1 Monitor (insgesamt 2). Dem entsprechend habe ich viele Kabel auf dem Schreibtisch.
Bei HDMI lassen sich ja nicht 2 Monitore mit unterschiedlichen Inhalten (nur Klonen eines Bildschirms) anschließen.
Wie verhält es sich, wenn ich beide Monitore an diesem Hub anschließe aber vom Hub an den Laptop dann nur mit einem USB-Typ-C Kabel gehe. Kann ich dann die Ansicht des ersten Monitors erweitern, oder sehe ich auf beiden Monitoren das selbe?
Danke für den Testbericht!
Mich würde interessieren, ob der LAN Anschluss des Hubs dann neben den Monitorsignalen gleichzeitig zb DSL über den USB C Anschluss in ein Laptop führt, so dass man das WLAN ausschalten könnte? Oder ist dies eine entweder/ oder Option?
Viele Grüße!
Nur als Hinweis zu den USB 2.0 Ports:
Es gibt durchaus ältere (auch neue im Medizinbereich, manche Messtechnik u.a.) Peripheriegeräte und Adapter die nur mit einem USB2.0-Controller zurecht kommen. Da ist wenigstens ein entsprechender Anschluss manchmal hilfreich, auch wenn es selten ist.
Danke für den Hinweis. Ist aber durchaus ein Sonderfall, denn eigentlich sind USB 3 Ports abwärtskompatibel.
beste Grüße
Jonas