Saugroboter, Heißluffriteusen, WLAN-Überwachungskameras, Handstaubsauger – von Bagotte finden sich bei Amazon einige Produkte in den verschiedensten Produktkategorien. Im Test haben wir heute allerdings die Bagotte DL-1: eine Wild- / Überwachungs- / Jagdkamera, die sensorgesteuert Bilder und Videos aufnimmt und mit einigen Annehmlichkeiten auftrumpfen kann. Preislich liegen wir hier bei gerade mal 50€.
Bei uns kam die Bagotte DL-1 auch tatsächlich im Revier zum Einsatz, da wir „Wildhüter“ in der Familie haben. Schaut man sich in den Jagdzeitschriften und speziellen Internetshops ein bisschen um, so wird klar, dass 50€ ziemlich günstig sind. Ich hatte nichts anderes erwartet, aber im Fachhandel gehen die Preise bei 100€ los und die meisten liegen bei 200€ und darüber. Lohnt sich also eine der günstigsten Wildkameras von Amazon?
Der Name auf dem Produkt ist auch bei “deutschen” Produkten meistens egal, da es sich unter vielen Markennamen findet: hergestellt in China, umgelabelt und importiert. Das Ergebnis sind preiswerte Produkte z.B. bei Amazon, die mal eine gute und mal eine weniger gute Qualität haben.
Design und Funktionsumfang
Die Kamera ist selbsterklärend aufgebaut: vorne der Kamerasensor mit Auslösesensor und Blitz für die Nacht, klappt man sie auf, ist innen das Display mit Buttons sowie im hinteren Teil das Batteriefach. Die Bagotte DL-1 misst 141 x 97 x 60 mm bei 433g. Die vordere Hälfte des klappbaren Kunststoffgehäuses ist in einem Camo-Muster bedruckt, die hintere Hälfte schwarz.
Die Bedienung ist einfach und über die acht Buttons auch gut gelöst. Die Kamera wird unten durch drei Modi gesteuert: den Schieberegler stellt man auf Aus, Setup – für alle Einstellungen und manuelle Bedienung – und An – die Kamera ist „scharf“ und schießt Aufnahmen und Videos. Daneben befindet sich noch ein AV Port, um Aufnahmen direkt auf dem TV anzuschauen und der SD Karten Slot.
Über das innenliegende Farbdisplay nimmt man alle Einstellungen vor und kann sich die Aufnahmen auch direkt auf dem Gerät anschauen. Folgendes lässt sich einstellen im Setup Modus:
- Modus: nur Fotos, nur Videos oder beides gleichzeitig aufnehmen
- Fotoauflösung: 1, 3, 5, 8, 12MP
- Serienaufnahme: 1 Foto, 2 oder 3 Fotos in Serie
- Videoauflösung: 320 x 240P, 640 x 480P, 720 x 480P, 1280 x 720P, 1920 x 1080 (Full-HD)
- Videolänge: 1 – 60 Sekunden & 2 – 10 Minuten
- Tonaufnahme: Ein / Aus
- Aufnahmeabstand: Zeit bis die Kamera erneut auslöst, 1 – 60 Sekunden & 2 – 10 Minuten
- Empfindlichkeit Bewegungen: Gering, Mittel, Hoch (Hoch nimmt dabei sogar schon Blätter im Wind auf)
- Ziel-Aufnahmezeit: Ein, Aus
- Zeitraffer-Aufnahme: Ein, Aus
- Sprache: Deutsch, Englisch, Dänisch, Spanisch, Schwedisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Chinesisch, Portugiesisch, Finnisch
- Zeit & Datum
- Fotostempel: Aus, Datum, Zeit & Datum
- Passwortschutz: Ein, Aus
- Akkustisches Signal: Ein, Aus
- Speicherkarte formatieren
- Seriennummer
- Einstellungen zurücksetzen
- Version
Außerdem lassen sich im Setup Modus auch noch Aufnahmen und Videos manuell erstellen. Nach dem Einstellen schaltet man die Kamera auf „On“, schließt das Gehäuse und wartet.
Lieferumfang der Bagotte Wildkamera
Zum Festmachen ist ein breites Band mit Schnalle im Lieferumfang dabei, z.B. um die Bagotte Wildkamera an einem Baum zu binden. Auch eine Metallplatte mit Schrauben, Dübeln und Schwenkarm liegt bei, um die Kamera genauer auszurichten. Dazu liegt noch eine Bedienungsanleitung in Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Chinesisch bei.
Einsatz, Foto- und Videoaufnahmen
Die Bagotte DL-1 könnte neben dem Einsatz als Wildkamera, auch als normale Überwachungskamera im Freien zum Einsatz kommen, z.B. um das eigene Grundstück / den Garten zu kontrollieren.
Für Nachtaufnahmen sind drei normale LEDs im Blitz und 42 Schwarzlicht-LEDs – letztere verschrecken das Wild nicht. Die Auslösezeit ist mit 0,2 bis 0,6 Sekunden angegeben. Der Bewegungsmelder nimmt einen Bereich von 120° auf und auch beim Kamerasensor handelt es sich um einen Weitwinkelsensor.
Die Bildqualität ist zufriedenstellend und für den Einsatzzweck perfekt. Im Vergleich zu den teuren Überwachungs- und Wildkameras, die bei uns sonst im Revier rumhängen, sogar erschreckend gut. Einen komischen Softwarefehler gibt es dennoch: die letzten 10 Sekunden einer Videoaufnahme sind ein Standbild.
Auch überzeugen konnte der Bewegungssensor: auf „hoch“ war er zwar viel zu empfindlich und hat schon die kleinste Bewegung, z.B. ein wackelnden Busch, festgehalten, bei „Mittel“ verpasst man dafür sicher keinen Moment.
Akkulaufzeit der Bagotte DL-1
In die Wildkamera können bis zu 8 AA Batterien eingesetzt werden, aber auch 4 AA Batterien reichen für den Betrieb aus. Die Akkulaufzeit wird mit maximal 8 Monaten angegeben, allerdings im Standby ohne Aufnahmen. In den zwei Wochen, wo sie jetzt im Einsatz war, können leider noch keine Aussagen zur Laufzeit getroffen werden – verändert hat sich die Ladestandsanzeige zumindest noch nicht.
Testergebnis
Klar, eine Wildkamera, mehr Nischenprodukt geht kaum! Aber sie hat auch gezeigt, dass die günstigen Artikel von unbekannten Herstellern bei Amazon sehr gut sein können.
Auf der anderen Seite ist definitiv noch Platz nach oben. Nicht was die Bildqualität betrifft, denn solange man alles erkennt, ist sie mehr als zweckmäßig. Zum Beispiel die kabellose Datenübertragung, entweder lokal zu einer Station, so dass man nicht das komplette Revier abfahren muss, oder zumindest ein paar Meter – die Kameras sind meistens dezentral angebracht und da muss man erstmal hinkommen.
Aber gerade für 50€ konnte die Bagotte DL-1 und überzeugen und wird auch weiter zum Einsatz kommen.
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Danke für den Test und die Fotos. Vielleicht könnt ihr ja nochmal updaten, nach wie vielen Fotos die Akkus leer sind. Gibt es so etwas auch mit SIM-Card, damit man vor Einbrechern gewarnt wird?