Neben den Aukey EP-B80 gibt es noch einen weiteren Ableger der neuen „Key Series“. Die EP-B60 sollen Käufer mit etwas weniger Budget ansprechen und dennoch hohe Qualität bieten. In unserem Test zeigte sich, das Aukey mit den EP-B60 einen ordentlichen Standard liefert, aber nicht kritiklos davonkommt.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Auf den ersten Blick gibt es nicht viele Unterschiede zwischen den EP-B80 und EP-B60. Auf den zweiten Blick stellt man dann fest, dass Aukey doch einen anderen Ansatz verfolgt und die EP-B60 nicht einfach nur eine runtergebrochene Version der B80 sind.
Den Anfang macht hier die Art des Tragens. Bei den EP-B60 kommt wieder ein Haken zum Einsatz. Der Kopfhörer wird also quasi ins Ohr eingedreht und nicht übers Ohr geklemmt. Das hat zur Folge, dass ein Großteil der Aufsätze für die EP-B60 nur für diesen Kopfhörer passen. Der Lausprecherausgang hat sogar eine “Nase” spendiert bekommen, damit der Aufsatz besser hält. Normale Stöpsel passen aber auch. Das Überstülpen kann aber etwas kniffliger werden. Zwar dürften die EP-B60 noch als In-Ears zählen, so 100% fühlt es sich aber nicht danach an. Durch die Form des Hakens werden die Earbuds eher gegen die Seiten des Ohrs gedrückt, um ein Herausfallen zu vermeiden.
Insgesamt hat das System funktioniert und die EP-B60 sind damit nicht alleine. Dennoch wirkt es etwas umständlich umgesetzt, denn ein normaler 4,9 mm Aufsatz hat genauso viel Halt im Ohr erzeugt. Wem die Haken nicht zusagen, der kann also immerhin auf andere Aufsätze ausweichen.
Optisch hat sich hingegen wenig getan. Kopfhörergehäuse (1,5 x 1,5 x 2,5 cm) und Kabel (52 cm) sind identisch zum EP-B80. Allerdings muss man auf einen Knickschutz verzichten. Auf der Außenseite der Kopfhörer ist ebenfalls das “Key Series” Logo eingelassen, diesmal nur nicht goldfarben sondern eher rose/kupferfarben. Am Band angebracht ist eine kleine Kunststofföse. Diese ermöglicht die Länge des Bandes an seine Bedürfnisse anzupassen – wieso gabs das eigentlich nicht bei den EP-B80?
In Sachen Verarbeitung erlaubt man sich keine Fehler, allenfalls über die Klappe der Bedienungseinheit kann man meckern. Diese weißt nämlich die selben “Schönheitsfehler” auf, die schon beim großen Bruder fehl am Platz wirkten. Überhaupt ist die Bedienungseinheit identisch zum EP-B80 und beherbergt einen USB-Type C Anschluss. Akkus scheinen sich wieder in den Kopfhörern selbst zu befinden. Ich Frage mich, ob wir in naher Zukunft ähnlich aussehende True Wireless Earbuds von Aukey sehen werden.
Das Eigentliche Highlight der EP-B60 sind aber die Magneten. Beide Kopfhörer werden durch einen recht starken Magneten zusammengehalten. Gleichzeitig dient das Auseinanderziehen der Earbuds als An- und Abschaltvorgang. Die Mechanik funktioniert sehr gut und ich würde soweit gehen zu sagen, dass dies ein Feature ist, das den EP-B80 eindeutig fehlt.
Lieferumfang der Aukey EP-B60
Optisch ist die Box der EP-B60 1:1 deckungsgleich mit der des großen Bruders. Das macht sie nicht gerade zu einem Hingucker, in der Hand gehalten fühlt sie sich aber einigermaßen wertig an. Die Ausstattung fällt nicht ganz so üppig aus wie bei der teureren Variante:
– Mehrsprachige Bedienungsanleitung
– Kleine Aufbewahrungstasche aus Gummi (6 x 6,7x 2,7 cm)
– Garantiekarte
– Quickstart Guide (englisch)
– USB-A auf USB Type – C Kabel (58 cm)
– 2 Paar Aufsätze mit Hacken (S, M)
Tragekomfort
Wie schon erwähnt, sitzen die mitgelieferten Aufsätze für die Ohrstöpsel sehr bequem, das Design wirkt aber umständlicher als nötig. Gut finde ich, dass jeder dieser Stöpsel mit einem Buchstaben für die Größe beschriftet ist. Über eine längere Tragezeit hinweg sind mir die Kopfhörer nicht negativ im Ohr aufgefallen, insgesamt würde ich das Design der EP-B80 aber vorziehen, da durch dieses noch weniger Druck auf den Ohren lastet. Außerdem dürften kleine Ohren mal wieder zu kurz kommen, denn die extra Hacken der Aufsätze brauchen natürlich auch einen gewissen Platz.
Sehr gut hat bei mir die Einstellung der Bandlänge funktioniert. Kopfhörer rein, Band wie bei einem Sack verkürzen und weniger Bewegung in den Ohren spüren. Auch wenn man mal eine Seite herunterbaumeln lässt, hilft das verkürzte Band, da somit das nach unten ziehende Gewicht weniger Strecke hat. Mit lediglich 15 Gramm sind die EP-B60 noch leichter als die Geschwister, der Unterschied ist aber eher zu vernachlässigen.
Soundqualität
Was die EP-B60 beim Komfort und Einstellmöglichkeiten mit Magneten und Bandkürzung gutmachen, lassen sie an der Software vermissen. So gibt es kein aptX, die Reichweite ist etwas geringer und der Treble Treiber ist mit acht Millimetern zwei mm kleiner als bei den EP-B80. Immerhin ist Bluetooth 5.0 noch mit von der Partie und auch +EDR als erweiterter AAC-Codec ist vorhanden. Klanglich liegen die EP-B60 zurück, fallen aber nicht ins Bodenlose.
Rohdaten:
Frequenz: 20–22000 Hz
Bluetooth: 5.0
Reichweite: 15 Meter
Widerstand: 16 Ohm
Einzelnutzung: Nein
Lautstärke: 95 dB
aptX: Nein
Codecs: SBC, A2DP, AAC, HFP, HSP, +EDR, AVRCP
Akkukapazität: 2 x 60 mAh / 5 V
Wasserresistenz: IPX6
Sound
Soundseitig orientieren sich die EP-B60 stark an den B-80. Zwar hat man kein aptX und es ist nur einer statt zwei Treibern verbaut und der ist auch noch etwas kleiner, trotzdem ist die klangliche Abstimmung sehr ähnlich. Wie bekannt werden vor allem Tiefen und Bässe bevorzugt. Mitten sind gut vom Restlichen geschehen abgetrennt und werden nicht überlagert oder untergraben. Allerdings sind die Übergänge in die jeweiligen Bereiche etwas verwaschener. Höhen sind nicht besser aber auch nicht schlechter als beim großen Bruder.
Allgemein sind die EP-B60 etwas lauter aber nicht unbedingt Lautstärken-stabiler. Die Höchste Lautstärke und auch ein bis zwei Stufen darunter sind eher nicht zu empfehlen.
Auch bei den kleineren Kopfhörern der Key Series gibt es ein Bluetooth Grundrauschen. Das gilt auch hier. Ab einer gewissen Lautstärke (ca. 30 – 40 %) hört man es in normalen Liedern nicht. Wer jedoch besonders ruhige Stücke hört, dem könnte dieses Rauschen unangenehm auffallen.
Beeindruckend ist vor allem, was aus den Tiefen und Bässen teilweise rausgeholt werden kann. Auf der höchsten Lautstärke können die Töne aber nicht gehalten werden. Aufeinanderfolgende Bässe verlieren dann schonmal an Druck. Darunter kann der bevorzugte Klangbereich aber voll ausgekostet werden.
Pairing
Das Pairing läuft dank Bluetooth 5.0 recht problemlos. Sobald man die Kopfhörer, die durch die Magneten zusammengehalten werden, voneinander trennt, startet der Pairingvorgang. Ist Bluetooth am Host Gerät bereits aktiviert, klappt die erneute Verbindung in ein bis zwei Sekunden.
Stimmliches Feedback gibt es keines, aber verschiedene Pieptöne weisen darauf hin, dass nun gesucht wird oder das Gerät verbunden wurde. Lässt man die Wiedergabe ausbleiben, gehen die EP-B60 kurz darauf in einen Stand-By Modus, nach fünf Minuten schalten sie komplett ab. Ist das geschehen, muss man die beiden Kopfhörer-Enden erst wieder via Magneten verbinden und anschließend trennen. Was zwar etwas umständlich klingt, ist in der Praxis kaum negativ aufgefallen. Das Verbinden der beiden Kopfhörer ist übrigens auch im Normalbetrieb der “Power Button”. Eine andere Möglichkeit, die Kopfhörer an und abzuschalten, als über die Magneten, gibt es nicht.
Die LED-Codierung ist identisch zu den EP-B80. Nach dem Einschalten blinkt die LED in kurzen Abständen weiß, da nach einem Host gesucht wird. Wird ein Host gefunden, leuchtet sie abwechselnd grün und weiß, solange der Pairingvorgang anhält. Anschließend blinkt sie in regelmäßigen Abständen weiß auf.
Sprachqualität
Kaum bis keine Unterschiede zu den EP-B80 auch hier. Die Entfernung ohne Hindernis kann auf ca. 14 Meter bestimmt werden. Mit Hindernissen, wie einer Mauer, fällt die Reichweite auf 10 – 11 m.
Sprachlich ist das Mikrofon durchaus zu gebrauchen. Zwar reicht es wie auch bei den EP-B80 nicht gerade für Studioaufnahmen, grundsätzlich sind die Aufnahmen aber vorzeigbar. So lässt der Gesprächspartner auch bei den EP-B60 verlauten, dass man klar und deutlich verstanden wird. Störgeräusche gibt es relativ wenige. Selbst versteht man sein Gegenüber gut.
Akkuleistung
Da sich die EP-B60 vom Aufbau her stark an den EP-B80 orientieren, verwundert es nicht, dass identische Werte erreicht werden. Der Akku wird in der Beschreibung mit 2 x 60 mAh angegeben, was für kombinierte 120 mAh spricht. Das reicht, um die Kopfhörer ebenfalls 6,5 bis 7 Stunden bei einer Lautstärke über 50 % zu betreiben.
Gleiches gilt auch für die Ladung. Aukey hat in den Werbeflyern auch hier 10 Minuten Ladung für 80 Minuten Soundgenuss abgedruckt. Tatsächlich erreiche ich auch mit den EP-B60 zwischen 60 und 70 Minuten. Das ist keinesfalls schlecht und durchaus annehmbar. Eine vollständige Ladung pendelt sich bei ca. 60 Minuten ein.
Testergebnis
Im Prinzip lautet das Fazit zu den EP-B60 fast so wie zu den EP-B80. Eigentlich nicht schlecht, vielleicht etwas teuer (60 €) und leidet an Kinderkrankheiten, wie die schlechten Höhen, sowie kleinen Schönheitsfehlern, bei insgesamt guter Verarbeitung.
Dafür bietet das EP-B60 Features, die den B80 gut gestanden hätten und aus meiner Sicht nur Vorteile mit sich bringen. Erwähnenswert wären da die Magneten, die die Kopfhörer an- und abschalten. Außerdem das verstellbare Nackenband. Ich verstehe nicht, warum die teurere Variante diese Dinge nicht hat, vor allem letzteres.
Bei Aukey weiß man, warum man die EP-B60 anbietet. Sie bieten eine etwas günstigere (wenn auch nicht günstige) Alternative zu dem bisherigen Topmodell. Wenn ihr mich fragt, würde ich eher zu den EP-B60 greifen, auch wenn diese mehr Schwächen haben. 20 € Preisdifferenz hauptsächlich durch etwas mehr Ausstattung zu rechtfertigen, ist etwas schwach und die höchsten Lautstärke-Stufen sind bei beiden klanglich nicht zu empfehlen. Letztenendes muss man aber wohl mit den EP-B60 auch mehr Kompromisse eingehen.
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