CPU | Snapdragon 888 - 1 x 2,84GHz + 3 x 2,42GHz + 4 x 1,8GHz |
---|---|
RAM | 8 GB RAM, 16 GB RAM |
Speicher | 128 GB, 256 GB |
GPU | Adreno 660 - 840MHz |
Display | 2400 x 1080, 5,9 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | ZenUI - Android 11 |
Akkukapazität | 4000 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 64 MP + 12MP (dual) |
Frontkamera | 12 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Ja |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 30, 34, 38, 39, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | nano |
Gewicht | 169 g |
Maße | 148 x 68,5 x 8,9 mm |
Antutu | 797000 |
Benachrichtigungs-LED | Ja |
Hersteller | Asus |
Getestet am | 02.10.2021 |
Inhaltsverzeichnis
Asus hat ein Herz für Smartphone-Nutzer mit besonderen Ansprüchen: Mit dem ZenFone 8 Flip lebt die Flip-Kamera weiter und das Asus ZenFone 8 ist eines der letzten echten Flagships mit einer Displaydiagonale mit unter 6 Zoll. Das kompakte Modell hatten wir nun im Praxistest! Handelt es sich hier wirklich um ein gutes Flagship mit kompakten Abmessungen?
Unter der Haube arbeitet mit dem Snapdragon 888 ein Top-Prozessor von Qualcomm, das AMOLED Panel bietet eine Bildwiederholungsfrequenz von 120 Hertz und die Ausstattung umfasst fast alle derzeit relevanten Features. Bei der Kamera ist mit dem Sony IMX686 zwar ein solider Kamerasensor vorhanden, aber mehr als „obere Mittelklasse“ sollte man nicht erwarten.
Asus hat ein Herz für… Euch – Und bedient die Nische!
Ein kompaktes Smartphone mit High-End Prozessor ist eine Seltenheit! Und das ist die große Besonderheit des Asus ZenFone 8. Die Verkaufszahlen des iPhone Mini zeigen es: Der Markt ist nicht so groß für die besonderen Bedürfnisse.
Generell muss ich gleich zu Beginn des Testberichts loswerden, dass man am Asus ZenFone 8 und in der ZenUI 8 System viele wunderbare kleine Details findet. Dabei handelt es sich um Features, die früher jedes Smartphone hatte und inzwischen wegrationalisiert wurden, oder um Einstellungen in der Software, die Technik-Liebhaber meist verzweifelt suchen.
Diese Besonderheiten trösteten mich in der Testzeit mit dem Asus ZenFone 8 auch über einige negative Aspekte hinweg. Das wären unter anderem die schwache Akkulaufzeit, mittelmäßige Kameraqualität oder teils nicht fehlerfreie / unausgereifte Software.
Design & Verarbeitung
Beim Design bringt man viele „Vintage“-Elemente mit ein: abgerundeter Metallrahmen, schlichte matt-farbige Rückseite, zwei klassische Farben und keine übertriebe „Selbstdarstellung“. Damit meine ich zum Beispiel, dass man auf die ganzen unnötigen Kamerasensoren verzichtet, nur ganz dezent den Markennamen präsentiert und mit den Farben Schwarz „Obsidian Black“ und Silber „Horizon Silver“ nur langweilige Designs anbietet. Eine kleine gelungene Auflockerung ist da der blaue Powerbutton rechts, direkt unter der Lautstärkewippe.
Am Rahmen bekommen wir oben neben einem geräuschunterdrückenden Mikrofon einen 3,5mm Klinkenanschluss spendiert. Der Rest spielt sich unten am Gehäuse ab, hier befinden sich der Hauptlautsprecher (Stereo-Speaker mit dem Ohrlautsprecher), die mehrfarbige Benachrichtigungs-LED, USB-C-Anschluss, Mikrofon und SIM-Slot mit Unterstützung von Dual-SIM.
Mit einer Displaydiagonale unter 6 Zoll fallen auch die Abmessungen des Asus ZenFone 8 entsprechend klein aus. Dieses misst nur 148 x 68,5 x 8,9 Millimeter und wiegt leichte 169 Gramm. Die Kameraeinheit hinten steht nur einen Millimeter hervor und schließt mit der beiliegenden Schutzhülle bündig ab. Das ZenFone 8 ist schon etwas dicker, irgendwo muss die Technik aber untergebracht werden.
Die Verarbeitung des Asus ZenFone 8 lässt keinerlei Raum für Kritik. Mit dem Rahmen und Rückseite aus Metall wirkt das kleine Flagship sehr „massiv“ und stabil. Alle drei Komponenten verlaufen schön abgerundet ineinander. Der matte Lack bietet allerdings kaum Grip und das ZenFone 8 ist entsprechend rutschig. Allerdings umgreift man es mit der kompakten Größe auch komplett und bedient es ohne Probleme mit einer Hand. Und zu guter Letzt spart man keine Kosten und holt auch für das ZenFone 8 die offizielle IP68 Zertifizierung.
Lieferumfang des Asus ZenFone 8
Das Asus ZenFone 8 wird in der ganz typischen Smartphone-Verpackung geliefert und zwar mit dem nötigsten Zubehör. Neben dem üblichen Zettelwerk liegt ein USB-C auf USB-C Kabel sowie das 30 Watt Schnellladegerät bei.
Die mitgelieferte Hülle ist richtig gelungen! Das „Aero Case“ ist nicht die typische Silikonhülle, sondern ein flaches und leichtes schwarzes „Snap-On“ Case mit einer geriffelten Struktur. Zum vollendeten Glück fehlt allerdings eine Displayschutzfolie.
Display
Das Display ist natürlich ein Highlight des Asus ZenFone 8. Nicht wegen des AMOLED Panels, der Full-HD+ Auflösung oder der 120 Hertz Bildwiederholungsfrequenz, sondern aufgrund der Größe. Geschützt wird die Front mit dem aktuellsten Gorilla Glas Victus.
Abmessungen: Im 20:9 Format misst das Display lediglich 5,9 Zoll in der Diagonale. Oben links liegt die Frontkamera und ist beinahe passgenau ausgeschnitten. Damit misst die Punch-Hole-Notch auch gerade mal 4mm im Durchmesser. Die Abstände zwischen Display und Rahmen betragen oben 3mm, seitlich 2mm und das Kinn ist 4mm dick. Auflösung: Eine höhere Auflösung hat das ZenFone 8 mit dem kleinen Display gar nicht nötig. Mit den 2400 x 1080 Pixel erreicht es eine hohe Bildpunktdichte von 446 Pixeln pro Zoll.
AMOLED: Zum Einsatz kommt ein AMOLED Panel von Samsung. Die Farbkalibrierung ist von Haus aus recht konservativ und zurückhaltend gewählt. Im Gegensatz dazu stehen die kräftigen Farben und Kontraste von z.B. Samsung oder Oppo. Bei Asus ZenFone 8 hat man die Wahl (im Menüpunkt „Splendid“?) zwischen den Farbmodi Standard, Natürlich, Kino, Standard (DCI P3 Farbraum). Dazu hat man in jedem Modus die freie Anpassbarkeit der Farbtemperatur. Die maximale Helligkeit des Displays liegt bei 1090 cd/m². Damit kann man das ZenFone 8 auch ohne Probleme in der prallen Sonne ablesen. Zertifiziert ist das Asus ZenFone 8 auch mit Widevine L1 und konnte im Test problemlos mit Netflix und Amazon Prime HD-Streaming genutzt werden. Auch ist das AMOLED für HDR10+ geeignet und der Kontrast mit dem entsprechenden Bild- und Videomaterial wunderbar kontrastreich.
Bildwiederholungsfrequenz: Dem Asus ZenFone 8 stehen die 120Hz Bildwiederholungsfrequenz gut und das Bild ist wunderbar flüssig. Apple etwa spart sich diese Funktion beim iPhone 13 Mini. Nutzt man den Modus einige Zeit, gewöhnt man sich so sehr daran, dass man 60 Hertz störend empfindet. Trotzdem toll beim ZenFone 8: Für die Bildwiederholungsfrequenz stehen nicht nur 120 und 60 Hertz zur Verfügung, sondern auch 90 Hertz. Damit hat man einen sinnvollen Kompromiss zwischen Performance und Effizienz, wenn die Akkulaufzeit es (mal wieder) erfordert.
Software: In den Einstellungen sind die üblichen Software-Features für das Asus ZenFone 8 hinterlegt, die wir euch hier auflisten:
- Automatische Helligkeit mit einem Boost in der Sonne. Dafür werden schwarze Flächen gräulich gefärbt, was die Lesbarkeit steigert
- Automatischer, terminier- und anpassbarer Nachtmodus mit einer Reduzierung des Blaulichtanteils
- Anpassbarer Stil:
- Wahl zwischen drei Schriftarten, Farben für die Buttons und Akzent-Flächen, Form der Buttons
- Stil des Ein- / Aus-Tastenmenü
- Größe der Darstellung: vier Anzeige- und Schriftgrößen
- Animationsgeschwindigkeit – Wer ein noch schnelleres Android-Erlebnis sucht
- Dark Mode – Schwarz/Weiß Umkehr
- Systemsteuerung / Navigation: Wahl zwischen der klassischen Navigationsleiste mit den drei Androidbuttons unten oder der (Wisch-)gestensteuerung
- Es gibt sogar einen aktivierbaren Einhandmodus, für die wirklich winzigen Hände
Damit euch das Asus ZenFone 8 auch im Standby über neue Benachrichtigungen informieren kann, stehen zwei Optionen parat. Da wir ein AMOLED Panel haben, darf man sich ein Always On Display frei konfigurieren. Dies benötigt aber gut 12% Akku über einen Tag hinweg. Oder ganz klassisch: Die mehrfarbige Notification-LED unten am Rahmen neben dem USB-C-Anschluss.
Leistung & System
Befeuert wird das Asus ZenFone 8 vom Snapdragon 888 von Qualcomm. Der Octa Core ist im 5nm-Verfahren fertigt und setzt auf einen schnellen Cortex-X1 Prime Core und die Adreno 660 GPU. Die Benchmark-Ergebnisse liegen auf einem Level mit der Flagship Konkurrenz.
Antutu (v9)Im Praxistest haben wir dabei die kleinste Speichervariante mit 8/128GB. Drei Speicherversionen stehen für das Asus ZenFone 8 bereit:
- 8/128GB – 669€
- 8/256GB – 729€
- 16/256GB – 799€
Zum Einsatz kommt DDR5 Arbeitsspeicher, der mit 52 GB/s taktet. Für den Systemspeicher kommt UFS 3.1 Speicher zum Einsatz, der Werte von 1652 MB/s Lesen und 747 MB/s Schreiben erreicht. Das sind prima Ergebnisse.
Toll, dass wir ein kompaktes HighEnd-Smartphone haben, aber…
Zum diesjährigen Top-Prozessor von Qualcomm müssen wir nicht viele Worte verlieren – Außer, dass das Facelift, der etwas schnellere Snapdragon 888 Plus, ebenfalls überhitzt…
Der Snapdragon 888 kann auch im Asus ZenFone 8 nicht vollends von sich überzeugen. Was die Geschwindigkeit betrifft, gibt es absolut keinen Grund sich zu beklagen. Rechenleistung ist einfach zu jeder Zeit mehr als genug vorhanden. Hier regelt die Zen UI auch sinnvoll zwischen den Leistungsmodi (Effizient, Normal, Leistung). Der SD888 rechtfertigt die Power einfach nicht, wenn auf der anderen Seite der Stromverbrauch und Abwärme stehen.
Auch das Asus ZenFone 8 wird schnell warm und nach dem zweiten Benchmark-Durchlauf kommt es bereits zu Thermal Throtteling. Dann wird die Leistung reduziert, damit die Hardware nicht zu heiß wird. Im Auslastungstest ist man dadurch bereits nach sechs Minuten bei 70% der maximalen Leistung. Und zum anderen die Effizienz. In der Praxis hat es zwar geholfen, dem ZenFone 8 die Entscheidung zu überlassen, in welchem Leistungsmodus es laufen soll. Zum Ende des Tages wird es trotzdem knapp – und das schon mit meinen „süßen“ zweieinhalb bis drei Stunden aktiver Nutzungszeit.
System: ZenUI 8
Ausgeliefert wird das Asus ZenFone 8 mit Android 11 als Basis und der ZenUI 8 als Überzug. Die ZenUI 8 von Asus geht einen ähnlichen Weg wie – das von mir hochgelobte – Oxygen OS von OnePlus. Ein Design, das nahe an Stock-Android ist, aber dennoch viele zusätzliche und sinnvolle Features sowie Einstellungsmöglichkeiten bietet.
Nach drei Tagen Update-Stress mit der ZenUI 8 – das ZenFone 8 wollte sechs (!) Updates hintereinander in kurzen Abständen einspielen – wurden wir dann richtig warm miteinander. Zu der Zeit habe ich mir auch gerade einen neuen Arbeits-PC mit einem Mainboard von Asus aufgebaut. Viele Elemente der ZenUI erinnern an die Nutzererfahrung, die man auch dort hat – z.B. mit dem BIOS oder der Software unter Windows. Es gibt einfach unglaublich viel einzustellen, die ganzen kleinen Features sind großartig und es sind diese speziellen Dinge für Technik-Liebhaber. Da geht das Tester-Herz auf.
Ganz fehlerfrei ist die ZenUI 8 aber nicht und an vielen Stellen gibt es kleinere Fehler. Mal passt die Übersetzung nicht oder Asus hat Features, die bei der Konkurrenz (nicht Stock Android) zum Standard-Programm gehören, nicht mit an Bord. Dennoch wäre die ZenUI für mich ein Argument, OnePlus, Oppo oder Realme (meine derzeitigen Favoriten in der Android-Welt) den Rücken zukehren.
Kamera des Asus Zenfone 8
Zwar sind wir mit der UVP in einem Preisbereich, wo man eigentlich bessere Kamerasensoren erwarten könnten, aber drei Punkte stehen dem gegenüber. Zum einen bekommt man das ZenFone 8 schon für circa 500€ – bei der Absatzmenge ordentlich – und zum andern muss für die umfangreiche Ausstattung und High-End-Hardware zumindest in anderen Kategorien gespart werden. Auch limitiert “Asus” als Hersteller selbst wohl etwas. Um den Premium-Bereich konkurrierte man noch nie und zeichnete sich auch nie durch astreine Fotoqualität aus.
Dennoch, mit dem Sony IMX686 in einem OIS haben wir einen Kamerasensor, der sich nun schon in einigen Smartphones, egal ob Mittel- oder Flagship-Klasse, bewiesen hat. Und auch sonst setzt das Asus ZenFone 8 ausschließlich auf Qualität aus dem Hause Sony bei der Ultraweitwinkel- und Frontkamera.
Das Kamerasetup des Asus ZenFone 8 im Detail:
- Hauptkamera: Sony IMX686 – 64MP bzw. 16MP, Pixelgröße: 0.8 μm / 1.6 μm, Sensorgröße: 1/1.7“, f/1.8, Field of View: 78,3°, OIS + EIS
- Video: 8K / 24fps, 4K / 60fps + „Motion Tracking“, 1080p / 60fps + „Hyper Steady“
- Slow Motion Video: 4K / 120fps, 1080p / 240fps, 720p / 480fps
- Ultraweitwinkel: Sony IMX363, 12MP, f/2.2, Pixelgröße: 1.4 μm, Sensorgröße: 1/2.55“, f/2.2
- Video: 4K / 60fps
- Frontkamera: Sony IMX663 – 12MP, 1.22 µm, Dual Pixel Autofokus
- Video: 4K / 30fps, 1080p / 60fps
Wie, nur drei Sensoren insgesamt? Das Quad-Camera-Marketing erspart man dem Kunden zum Glück! Auch positiv aufgefallen ist die Nutzeroberfläche der hauseigenen Kameraapp. Auch hier kann man das gleiche wie über die ZenUI festgehalten: viele Optionen und sinnvolle zusätzliche Aufnahmemodi.
Tageslicht
Asus wählt im Post-Processing einen sehr natürlichen Look und belässt Farben realitätsnah. Damit lässt man die wenigsten “normalen” Aufnahmen wie kleine Kunstwerke wirken, beschönigt aber auch nichts. Bei Naturaufnahmen hätte ich mir aber teils sattere und lebendigere Farben gewünscht.
Hierfür steht eine AI-Szenenerkennung parat, mehr als ein zusätzlicher HDR-Boost ist diese aber nicht. Dafür ein anderes nettes Detail der Software in der Praxis: Über das Gyroskop wird die waagrechte Ausrichtung sowie womöglich gekippte Haltung mit zwei Linien angezeigt zur Orientierung.
Wie man es vom Sony IMX686 erwarten kann, bildet der Sensor mit der hohen Auflösung von 64MP bzw. 16MP mithilfe von Pixel Binning viele Details ab. Den Kontrast schraubt man zwar nicht unnötig hoch, kann ab Strukturen weitreichend erhalten.
Nachtaufnahmen
Der Sony IMX686 hat sich auch bei Nacht und wenig Licht schon als solider Sensor bewiesen. Zusätzlich ist dieser noch in einem OIS gelagert, was eine längere Belichtungszeit erlaubt, ohne dass Ruckler die Aufnahmen ruinieren.
Asus liefert eine solide Kamersoftware und hält so auch in der Nacht zuverlässig Motive fest. Gleichzeitig im Kameravergleich durfte das Asus ZenFone 8 aber noch gegen das OnePlus Nord 2 ran. Hier zeigt der bessere Sony IMX766, dass es einfach noch lichtstärkere Kamerasensoren gibt.
Das ZenFone 8 zeigt leider oft ein starkes ISO-Rauschen. Auch holt der zusätzliche Nachtmodus nicht deutlich mehr aus der Szenerie heraus.
Ultraweitwinkelsensor
Auch der Ultraweitwinkelsensor stammt von Sony. Der IMX363 löst mit 12MP auf, verzichtet aber auf Pixel Binning. Erfreulich ist die gleichbleibende Bildcharakteristik im Vergleich zu den Bildern mit der Hauptkamera. Farben sind sich zum Glück fast identisch. Aber der Sony IMX363 zeigt auch zum Rand der Bilder hin eine sichtbar abfallende Qualität, was sich in matschigen Strukturen äußert.
Eher eine nebensächliche Aufgabe für den Ultraweitwinkelsensor, aber er schlägt sich richtig gut bei Nacht! Hier fängt der UWW-Sensor viel Licht ein, stellt Farben genauso dar wie die Hauptkamera und muss den ISO-Wert nur etwas anheben. An Bord ist hierfür sogar der Nachtmodus, den es aber nur in sehr spärlich beleuchteten Szenen braucht.
Makro / Nahaufnahme
Makroaufnahmen werden ebenfalls über den Ultraweitwinkelsensor realisiert, wie es OnePlus auch bei den 9er Flagships praktiziert. Die Nahaufnahmen fallen mit den 12MP sehr detailreich aus, haben aber eine starken (natürlichen) Unschärfeeffekt im Bereich außerhalb des Fokus. Für die Aufnahme muss man recht nah an das Motiv heran.
Portrait
Bokeh-Aufnahmen werden über die Hauptkamera realisiert, während der Ultraweitwinkelsensor die Tiefeninformationen liefert. In der Praxis erkennt die Software des ZenFone 8 bei Personen das Gesicht beinahe augenblicklich und dann steht auch schon der Porträt-Effekt bereit. Fokussiert man lieber unbelebte Objekte, dauert es einen Moment länger. Aber Portraits gelingen auch hier in den meisten Fällen. In den höchsten Tönen darf man die Trennung von Vorder- und Hintergrund beim Asus ZenFone 8 loben. Das bekommen die wenigsten Geräte so zielgenau hin.
Klar stehen hier auch AI-Beaty-Filter zur “Verschönerung” bereit, wichtiger ist aber die stufenlose Verstellung des Unschärfeeffekts. So entscheidet man selbst, wie stark der Bokeh-Effekt des Portraits ausfallen soll. Die Rohdaten werden dazu noch auf dem Smartphone gespeichert, sodass man auch im Nachhinein die “Blende” verändern kann.
Frontkamera
Auch die Frontkamera ist ein “einfacher” Sony 12MP Sensor, wie die Ultraweitwinkelkamera. So ist die Detaildichte nicht extrem hoch, von Schatten oder zu viel Licht lässt sich die Frontkamera irritieren und Federn lassen muss die Frontkamera definitiv bei Nacht. Der Sony IMX663 flüchtet sich leider viel zu stark in hohe ISO-Werte und produziert so starkes Rauschen. Erkennbar bleibt so zwar alles, aber schön sind Selfies bei Nacht nicht. Aber eines rettet die Frontkamera dann doch wieder: Das ZenFone 8 hat einen Dual-Pixel Autofokus und kann daher immer für die richtige Schärfe sorgen.
Auch sind Porträts mit der Frontkamera möglich, wobei die Tiefenerkennung ausschließlich über die Software geschieht. Auch hier haben wir eine sehr feine Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund, nur darf der Unschärfe-Effekt nicht verändert werden.
Videos
Videos gehören klar zu den Stärken des Asus ZenFone 8! Das kompakte Flagship bietet mit der Kombination aus OIS und EIS eine saubere Stabilisierung, selbst bei 4K / 60 fps. Zum anderen können Farben, Kontrast und Details überzeugen. Die Kamerasoftware liefert auch für bewegte Bilder zahlreiche Modi und Einstellungsmöglichkeiten.
Maximal sind 8K bei 24fps möglich mit der Hauptkamera. Der Ultraweitwinkelsensor schafft aber auch die geläufigen 4K / 60fps. Live im Video zwischen Haupt- und Ultraweitwinkelsensor wechseln kann man allerdings bei maximal 1080p / 60fps. Die Frontkamera erlaubt bis zu 4K / 30 fps und auch hier wird via EIS stabilisiert.
Wer eine gimbal-ähnliche Stabilisierung wünscht, was gerade von Vorteil ist, während man sich selbst schnell bewegt, darf den “Hyper Steady” Modus für die Haupt- und Ultraweitwinkelkamera aktivieren. Begrenzt wird man dann allerdings automatisch auf 1080p / 30fps. Der Modus eignet sich daher wirklich nur, wenn es mal sehr ruckelig wird.
Übrigens sind drei Mikrofone am ZenFone 8 verbaut: unten, um Sprache beim Telefonieren aufzunehmen, oben zur Geräuschunterdrückung und ein drittes in der Kameraeinheit. Hier nutzt man die „OZO Audio Zoom Technologie“. Dieses Richtmikrofon kennen wir schon von den OnePlus Pro-Modellen… und auch hier funktioniert es eher schlecht als recht. Den Job als zusätzliches geräuschunterdrückendes Mikrofon hingegen verrichtet es gut.
Fazit zur Kamera des Asus ZenFone 8
Die Hauptkamera liefert schöne Aufnahmen und belässt es bei einer sehr realitätsgetreuen Darstellung. Auch bei Nacht ist die Qualität noch auf einem ausreichend hohen Level. Ebenfalls punkten kann das ZenFone 8 bei der Kamera-Software – hier kann man sich wunderbar austoben. Zudem sind die Videoaufnahmen sehr gelungen.
Allerdings bekommt man diese Kameraqualität auch schon in der (oberen) Mittelklasse geboten. Gerade der Ultraweitwinkelsensor und die Frontkamera fallen qualitativ zu sichtbar ab. Bei dem aufgerufenen Preis sticht das negativ hervor.
Konnektivität
Wie es sich für ein Flagship gehört, sind fast alle notwendigen Konnektivitätsstandards mit an Bord und auch an zusätzlicher Ausstattung geizt Asus nicht. Der SIM-Slot an der Unterseite nimmt zwei NanoSIM-Karten gleichzeitig auf und beide Steckplätze unterstützen das 5G Netz. Die Erweiterung des Speicherplatzes via MicroSD-Karte ist nicht vorhergesehen.
Folgende LTE- und 5G Frequenzen unterstützt das Asus ZenFone 8.
- 4G: 1, 2, 3,4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 30, 66, 71, 34, 38, 39, 40, 41, 42
- 5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n25, n40, n38, n66, n71, n77, n78
- Des Weiteren: LTE: Cat 20 / Cat 13, SAR-Werte: 1,41 W/kg Kopf / 1,58W/kg Körper
Hier gibt es noch eine weitere Version (unterschieden in A- und B-Variante), die weniger Frequenzen unterstützt. Einen Unterschied macht dies aber in Deutschland nicht.
- 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 38, 39, 40, 41, 42
- 5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n28, n38, n77, n78
Der Empfang ist dabei stark und auch in meinen “Funklöchern” auf dem Land – wo LTE noch ganz frisch ist – war das mobile Netz ähnlich gut wie bei anderen Flagships.
Telefonieren klappte in der Praxis vorzüglich. Die verbauten Mikrofone leisten klasse Arbeit und der Ohrlautsprecher wird anständig laut. Natürlich stehen auch VoLTE und VoWiFi zur Verfügung. Um mit anderen Geräten zu kommunizieren oder mobiles Zahlen zu nutzen, hat das ZenFone 8 NFC an Bord. Für etwaige Apps oder Games ist neben dem Standardprogramm an Sensoren noch ein Gyroskop an Bord und auch der Google AR-Core wird unterstützt.
WLAN: In lokale Netzwerke geht es dank des Snapdragon 888 in das WiFi 6 und 6E (6 GHz) Netz mit dem Support von 2×2 MIMO und WiFi Direct. Meine 100.000 Glasfaser Leitung konnte ich in der Wohnung bis zum Anschlag ausreizen. Außerhalb griff das ZenFone 8 dann lieber auf das weitreichende 2.4 GHz WLAN zurück, schaffte aber immerhin noch 30% Empfangsleistung zwei Stockwerke weiter unten im Garten.
GPS-Navigation: Navigiert wird über die Dienste (A-) GPS, Galileo und QZSS mit Unterstützung von Dual-GPS. In Kombination mit dem E-Kompass zur Richtungsfindung wird die Position in bereits unter 10 Sekunden auf wenige Meter genau bestimmt.
Biometrische Entsperrung: Zur biometrischen Entsperrung steht der In-Display-Fingerabdrucksensor unter dem AMOLED-Panel zur Verfügung und Face Unlock über die Frontkamera. Der Fingerprintreader verrichtet in der Praxis solide Arbeit, gehört aber nicht zu den Besten auf dem Markt. Gerade mit der Zuverlässigkeit gab es hin und wieder mal Probleme. Auch ist der Fingerabdrucksensor kleiner als z.B. bei den OnePlus Smartphones. Wird der Fingerabdruck auf Anhieb erkannt, ist die Entsperrgeschwindigkeit rasend schnell und auf einem Level mit anderen Flagships Smartphones.
Sound: Mit kabellosen Kopfhörern verbindet sich das Asus ZenFone 8 über Bluetooth 5.2 und nutzt bei Kompatibilität Qualcomm aptX adaptive / aptX HD oder LDAC. Klassische Kopfhörer verbindet man auf Wunsch über Kabel dank des 3,5mm Kopfhöreranschluss und freut sich über die Hi-Res Audio Zertifizierung mit 384 kHz / 32-Bit. Das FM-Radio ist bei der europäischen Version leider nicht nutzbar.
Trotz der geringen Größe leisten die Stereo-Speaker saubere Arbeit im kompakten Snapdragon 888 Flagship. Für ein YouTube Video braucht es gerade mal 30% der maximalen Lautstärke und erst ab 80% fangen die Lautsprecher an, unsauber zu klingen. Dann sind sie mir aber auch schon “zu laut”, z.B. um mal eben beim Duschen Musik zu hören.
Als Soundoptimierer steht dem Asus ZenFone 8 „Dirac Audio“ zur Verfügung, mit dem man die Wahl zwischen mehreren Klangprofilen hat. Im automatischen Modus überlässt man der Software dies und erhält einen satteren und räumlichen Klang – sowohl über Kopfhörer als auch über die Stereo-Speaker.
Akkulaufzeit
Trotz der kleinen Größe des Asus ZenFone 8 verbaut man mit 4000mAh einen recht großen Akku. Im PC Mark Battery Benchmark 3.0 – kalibriert auf 200cd/m² – hält das Asus ZenFone 8 mit 120 Hertz fast 8 Stunden durch. Mit 90 Hertz Bildwiederholungsfrequenz sind es immerhin 9 Stunden und 22 Minuten und mit 60 Hertz schafft es fast eineinhalb Stunden mehr.
Auch wenn „fast 8 Stunden“ sich eigentlich nach einer relativ guten Akkulaufzeit anhören, so ist das Asus ZenFone 8 hiervon in der Praxis zu weit entfernt. An einem normalen Tag stand ich am Ende des Tages meistens schon im Energiesparmodus da. Bei einer aktiven Nutzungszeit von zweieinhalb Stunden und zusätzlich noch zwei bis drei Stunden Musikstreaming ist das heutzutage wirklich kein guter Wert. Und dabei überließ ich der ZenUI 8 schon die Wahl zwischen den Leistungsmodi und auch die automatische Bildwiederholungsfrequenz war aktiviert. Spielt man tagsüber noch etwas häufiger mit dem Smartphone, versüßt sich die Zeit mit Games oder nutzt das ZenFone 8 auch mal auf dem Ausflug für Bilder, ist eine Power Bank oder andere Lademöglichkeit zwischendurch Pflicht. Videostreaming benötigt drinnen mit Sound über die Lautsprecher und den ganzen Bildverbesserern aktiviert gut 13% der Batteriekapazität in der Stunde. Das ist eindeutig zu viel.
Akkulaufzeit Einheit: StdDie Ladezeit ist mit dem 30 Watt Schnellladegerät nicht ganz auf dem Level anderer Flagships. Das liegt einfach daran, dass Asus keine eigene Lösung entwickelt hat und es bei den offenen Standards Quick Charge 4.0 und Power Delivery 3.0 belässt. Heißt auf der anderen Seite der Medaille aber auch, dass man auf eine breite Auswahl an Ladegeräten von anderen Herstellern zurückgreifen kann. Mit dem mitgelieferten Netzteil geht es von USB-C auf USB-C mit den 30 Watt in 25 Minuten von 30 auf 80%. Ein Wert, der beim Asus ZenFone 8 relevant ist, da man häufiger tagsüber nachladen muss. Der komplette Ladevorgang von 0 auf 100% nimmt beim Mini-Flagship eine ganze Stunde in Anspruch.
Über Power Delivery kamen wir im Praxistest auf maximal 18 Watt und damit lädt man zwischendurch in 30 Minuten 45% wieder in den Akku. Wireless Charging steht hingegen mit der Rückseite aus Metall nicht zur Verfügung.
Testergebnis
Asus liefert mit dem ZenFone 8 in vielen Gesichtspunkten vorzüglich ab! Zum einen bedient man eine Nische, die andere große Hersteller vernachlässigen. Zum anderen hat man viele kleine Features und Ausstattungsmerkmale an Bord, die es sonst auch nur selten gibt. So ist die Kombination aus potenter Hardware, flüssigem Display und umfangreicher ZenUI 8 ein Paket, das mir in der Praxisnutzung ans Herz gewachsen ist. Auf der negativen Seite steht ganz klar die Akkulaufzeit, die mich auch von einem Wechsel abhält. Auch die Kameraleistung ist dem Preis nicht ganz angemessen.
Vergleiche zur Konkurrenz sind schwierig, da es einfach (kaum) vergleichbare “mini” Smartphones gibt. Lässt man den Faktor “Bildschirmdiagonale” mal außen vor, dann hatten wir natürlich schon Flagships im Praxistest, die nicht nur in den einzelnen Kategorien besser abschneiden als das Asus ZenFone 8, sondern auch eine bessere Preis-Leistung bieten. Man zahlt also einen gewissen Aufpreis für die kompakte Größe. Alternativen darf man dennoch ein paar nennen. Auch ein Samsung Galaxy S21 ist nicht sonderlich groß und schon im Preis gefallen. Dazu hätten wir mit dem OnePlus Nord 2 einen deutlich günstigeren Flagship-Killer im Test, der auch noch recht kompakt ist.
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Hallo Herr Zürrlein,
nach anderen Quellen ist das FM Radio ZenFone 8 in Europa deaktiviert. Was wissen sie darüber?
Besten Gruß,
Roman George
Servus Roman, ich habe den Kommentar untendrunter gerade beantwortet. Das war ein Fehler in unserem Text. Asus stellt das FM Radio leider nur für ausgewählte Regionen bereit.
Beste Grüße
Jonas
Danke für den ausführlichen Test, eine Frage zum FM Radio: hab gelesen, dass der entsprechende Chip in der europäischen Ausführung nicht aktiviert ist … stimmt das bzw. hat das Telefon eine vorinstallierte UKW Radio App? Danke
Servus, das ist ein Fehler im Test. Ein FM Radio wird zwar unterstützt, aber ist in Europa blockiert. Auch die App nachzuinstallieren scheint nicht zu helfen. Entschuldige die späte Antwort und die falsche Angabe im Test. Es ist nun korrigiert.
Beste Grüße
Jonas
Ich verstehe nicht warum man so einen Hitzkopf auf den Markt wirft und nicht die Produktion einstampft, mit einem andere SoC hätte ich mir das Handy geholt!
Kann denn das Zenfone in Deutschland mittlerweile Wifi-Call und VoLTE? Mit den ersten Firmwareversionen ging das lt. diverser Foren wohl nicht und es sah wohl auch so aus, als wollte ASUS nicht nachbessern. Ersteres ist für mich KO-Kriterium, weil ich hier kaum Funkversorgung habe…Wenn möglich, bitte für Telekom/Vodafone/O2 getrennt antworten…
Danke Euch!
Servus Mark,
also Erik hat das mit einer Telekom SIM getestet. VoLTE funktioniert, das sieht man auch oben in den Screenshots. Auch VoWIFI funktioniert wohl, aber das kann Erik dir nochmal bestätigen, da es da irgendwelche Updates gab. Vodafone und O2 müsste dir jemand anderes beantworten.
Beste Grüße
Jonas
O2 geht bei mir sowohl voLTE als auch voWifi.
Außerdem ist es ausdrücklich nicht das Versagen von Asus sondern der Netzbetreiber. Diese müssen den Hersteller dafür “freischalten” oder zertifizieren
Danke für den Kommentar!
Hallo, ich will nicht den Klugscheixxer spielen, aber mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass der Begriff “Bokeh” in Euren Testberichten immer mal wieder falsch gebraucht wird, wie z.B. hier oben im Test: “Bokeh-Aufnahmen werden über die Hauptkamera realisiert” oder “So entscheidet man selbst, wie stark der Bokeh-Effekt des Portraits ausfallen soll.“. Auch hier wurde der Begriff falsch verwendet: “Die Abgrenzung von Vorder- zu Hintergrund ist etwas besser beim Nord 2, das ZenFone 8 erkennt das Bokeh aber schneller. Die Stärke des Bokeh-Effekts kann man bei beiden Geräten anpassen.“ Quelle: https://www.smartzone.de/kameravergleich-zenfone-8-nord-2/ Man kann nicht sagen “mehr Bokeh” oder “stärkerer Bokeh-Effekt”,… Weiterlesen »