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Artillery Sidewinder X4 Plus im Test

Getestet von Holger Becker am Preis-Leistungs-Tipp!
Vorteile
  • großes Bauvolumen
  • hohe Geschwindigkeit
  • günstiger Preis
  • leiser Betrieb
  • sehr ordentliche Ergebnisse
  • gute Verarbeitung
Nachteile
  • Nachjustierungen nötig
  • nicht out-of-the-box verwendbar
  • zu hoher Schwerpunkt
Artillery Sidewinder 4 plus
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Der Artillery Sidewinder X4 Plus gehört zu den großformatigen FDM-3D-Druckern. Er richtet sich an 3D-Druck-Enthusiasten, die eine einfache Bedienung und hohe Druckqualität erwarten, sowohl PLA als auch TPU, PETG und andere Materialien drucken möchten und Wert auf einen großen Bauraum legen. Dieses Modell zeichnet sich durch einen leisen Betrieb, ein großes Bauvolumen und einen schnellen Direktantrieb aus. Mit seiner robusten Bauweise und den vielen Funktionen ist er auch für kleinere Unternehmen und Hobbyisten eine interessante Option. Ich habe den Artillery Sidewinder X4 Plus in den letzten Wochen ausgiebig getestet und konnte mir einen umfassenden Eindruck verschaffen, den ich in diesem Test mit euch teilen mag.

Technische Daten des Artillery Sidewinder X4 Plus

Merkmal Spezifikation
Druckvolumen 300 x 300 x 400 mm
Extruder Direct Drive Extruder
Max. Düsentemperatur 260°C
Max. Heizbetttemperatur 130°C
Druckgeschwindigkeit 60-150 mm/s (empfohlen: 60 mm/s)
Positioniergenauigkeit XY: 0,05 mm, Z: 0,1 mm
Filamentkompatibilität PLA, ABS, PETG, TPU, Wood, u.a.
Bedienung 3,5-Zoll-Touchscreen
Konnektivität MicroSD, USB
Stromversorgung 110/220V, 50/60 Hz
Geräuschpegel ca. 50 dB
Features Auto-Leveling, Filament-Sensor, Stromausfall-Wiederaufnahme, geräuscharmer Betrieb

Diese Spezifikationen zeigen, dass der Artillery Sidewinder X4 Plus für anspruchsvolle Druckprojekte gut geeignet sein müsste. Besonders das Druckvolumen von 300 x 300 x 400 mm erlaubt große Ausdrucke, die in einem Durchgang gedruckt werden können. Auch die Tatsache, dass er einen Direct Drive Extruder verwendet, ist für flexible Materialien wie TPU von Vorteil.

Verpackung und Lieferung

Die Verpackung des Sidewinder X4 Plus ist durchdacht und robust. Der Drucker wird sicher in einem stabilen Karton geliefert und ist mit Schaumstoff sicher verpackt, um Schäden während des Transports zu vermeiden. Die einzelnen Komponenten sind gut geschützt und leicht zu entnehmen. Der Karton selbst ist vergleichsweise groß, was aufgrund der Abmessungen des Druckers verständlich ist.

Verpackung Artillery Sidewinder 4 Plus

Verpackung Artillery Sidewinder X4 Plus

Lieferumfang

Im Lieferumfang des Artillery Sidewinder X4 Plus sind neben dem Drucker selbst auch verschiedene Zubehörteile und Hilfsmittel enthalten:

  • Artillery Sidewinder X4 Plus (vormontiert, Bodenplatte und Rahmen)
  • USB-Stick mit Software und Testmodellen
  • Display mit magnetischer Halterung
  • Filamentsensor
  • WLAN-Antenne
  • Klebestift
  • Kleine Werkzeuge (Schraubenschlüssel, Schraubenzieher)
  • Schrauben (übersichtlich beschriftet)
  • Spachtel und Seitenschneider
  • Ersatzdüse und Düsenreinigungsnadel
  • Fett
  • Filamenthalter und eine Rolle Test-Filament
  • Kurzanleitung und Aufbauanleitung

Alles Notwendige ist vorhanden und die mitgelieferten Werkzeuge reichen für die Installation und die regelmäßige Wartung aus. Besonders hilfreich ist der mitgelieferte USB-Stick, auf dem sich bereits einige Testmodelle und die Software befinden. Die Anleitung ist ausführlich und hilft vor allem beim Aufbau.

Aufbau

Der Aufbau des Artillery Sidewinder X4 Plus verlief schneller als erwartet. Der Drucker kommt bereits teilweise vormontiert, sodass man lediglich den Rahmen und die Z-Achse, sowie deren Stützen montieren und verkabeln muss. Die beiliegende Anleitung ist gut strukturiert und bebildert, was den Aufbauprozess erheblich vereinfacht.
Der Z-Rahmen ist schnell montiert. Die seitlichen Stützen müssen erst auf Länge gebracht werden. Das ist aber einfach durch Schraubverbindungen gelöst. Im Übrigen ist das Kohlefaser-Muster der Stützen nur eine Beklebung. Sie sind komplett aus herkömmlichen Kunststoff.

Stützen des Artillery Sidewinder 4 Plus montieren

Stützen des Artillery Sidewinder X4 Plus montieren

Die Kabel sind sauber verlegt und einfach zu verbinden. Der Aufbau ist steckbar und alle Anschlüsse sind gekennzeichnet, was die Verbindung einfach macht.

In meiner Ausgabe der Anleitung war leider der Sensor und die Montage der Resonanz-Kompensation undokumentiert. Aber die unterschiedlichen Stecker ließen nur eine mögliche Montage zu. Der Sensor ist magnetisch und haftet gut am Druckbett. Allerdings ist mir bis heute schleierhaft, wo ich ihn am Druckkopf befestigen soll. Da half nur Klebeband. Bei anderen Modellen ist der RK-Sensor entweder fest verbaut oder die Montagestellen mittels Schraubverbindung gelöst. Er dient ja lediglich dazu, die Erschütterungen während des Betriebs zu messen und in seine Berechnungen einzubeziehen. Da aber die meisten Drucker dahingehend schon vorprogrammiert sind, bedarf es eines neuen Checks nur bei erheblichen Veränderungen am Aufstellort.

In drei weiteren Schritten wurde die WLAN-Antenne, der Filamentsensor und das magnetisch gehaltene Touch-Screen-Display montiert.

Als letzte Aufbaumaßnahme erfolgte noch eine Kalibrierung. Ein sehr wichtiger Schritt, vor allem bei einem großen 3D-Drucker wie diesem. Der Sidewinder X4 Plus verfügt über ein automatisches Leveling-System, das die Unebenheiten und Lage der Druckplattform ausgleicht. Dieser Prozess ist einfach und wird über den Touchscreen initiiert.

Artillery Sidewinder 4 Plus Aufbau

Artillery Sidewinder X4 Plus Aufbau

Innerhalb von etwa 45 Minuten war der 3D-Drucker einsatzbereit. Die mitgelieferte Anleitung ist detailliert und hat mir bei jedem Schritt geholfen. Für Einsteiger könnte der Aufbau anfangs etwas komplex wirken, aber dank der detaillierten Anleitung und der Teilvormontierung ist der Aufbau des Druckers insgesamt gut handhabbar.

Erster Eindruck des Artillery Sidewinder X4 Plus

Beim ersten Einschalten fällt der leise Betrieb des Druckers positiv auf. Die geräuscharmen Lüfter und die leisen Schrittmotoren sorgen dafür, dass der Drucker auch im laufenden Betrieb relativ ruhig ist. Das Bedienfeld, ein 3,5-Zoll-Touchscreen, ist übersichtlich und einfach zu bedienen. Die Menüführung ist klar strukturiert und bietet alle notwendigen Einstellungen für den Druckprozess.

Artillery Sidewinder 4 Plus

Artillery Sidewinder X4 Plus

Der 3D-Drucker wirkt insgesamt sehr stabil und gut verarbeitet. Besonders die solide Z-Achse mit ihren Stützen macht einen professionellen Eindruck und gibt das Gefühl, dass der Drucker auch langfristig stabil arbeiten kann. Auch das abnehmbare Touchpad kann in der Praxis durchaus sinnvoll sein. Lediglich der hohe Schwerpunkt bei einer 1kg oder gar schwereren Filamentrolle kann Schwierigkeiten bereiten.

Sehr lobenswert ist das Vorhandensein von einer USB-A und USB-C Buchse an der Vorderseite. So entfällt die lästige Adaptierung, wenn ein Speichermedium angeschlossen werden soll.

Artillery Sidewinder 4 Plus USB Anschlüsse

USB Anschlüsse

Genauso positiv ist mir die integrierte Schublade aufgefallen. So wurde Platz geschaffen für die Ablage von Kleinteilen und Werkzeugen. Allerdings hätten die Designer sich beim Griff der Schublade etwas mehr Mühe geben können. Der kleine Steg ist schwer zu greifen.

Artillers Sidewinder 4 Plus Schublade

Artillery Sidewinder X4 Plus Schublade

Aber auch die gesamte Erscheinung des Gerätes wirkt qualitativ hochwertig. Für Fragen oder Downloads wurde am Gerät ein QR-Code angebracht. Auch das Design ist ansprechend und modern. Alles in allem ein überwiegend positiver erster Eindruck.

Das Hotend ist schnell erreicht, einfach durch das Lösen zweier Schrauben seitlich am Druckkopf.

Software

Der Sidewinder X4 Plus kann mit einer Vielzahl von gängigen Slicer-Programmen betrieben werden. Für meinen Test habe ich Orca verwendet, der auch zum Lieferumfang zählt. Die Software ist einfach zu bedienen und bietet zahlreiche Voreinstellungen für den Sidewinder, was den Einstieg erleichtert. Der Klipper-basierte Drucker bekam auch gleich nach der ersten Inbetriebnahme ein Update. Die Anpassungsmöglichkeiten sind umfangreich und erlauben es, die Druckeinstellungen genau an die jeweiligen Anforderungen anzupassen. Der Drucker selbst ist per WLAN oder USB ansteuerbar und die Übertragung der Druckdateien verlief schnell und reibungslos.

Druckversuche

Nun zur wichtigsten Frage: Wie gut druckt der Sidewinder X4 Plus? Ich habe verschiedene Druckprojekte und Materialien getestet, um die Leistungsfähigkeit des Druckers zu überprüfen. Natürlich beginnt man einen solchen Test mit den vorgestellten Modellen, die mitgeliefert wurden. Meinen ersten Druckversuch machte ich mit PLA und einem Benchy.

Das Ergebnis war sehr ernüchternd. Das hätte mein alter Ender 3S1 besser gekonnt. Auch ein zweiter Versuch war nicht besser. Zwar war das Modell in 25 Minuten fertig, allerdings ließ die Qualität viel zu wünschen übrig. Einzig die Druckbetthaftung war okay. Mein zweiter Druck war ebenfalls PLA, dieses Mal aber in Schwarz und mit dem Orca Slicer vorbereitet:

Mit diesem Ergebnis (wohlgemerkt mit den Standardeinstellungen gedruckt) kann man zufrieden sein. Verglichen mit anderen Druckern aus der Preisklasse gab es nichts zu meckern. Bei großflächigem Druck eines PETG Modells schlug allerdings extremes Warping zu, zumindest ohne etwas an den Einstellungen zu verändern. Nach ein paar Versuchen gelang es mir lediglich durch Reduzierung der Druckgeschwindigkeit und Erhöhung der Betttemperatur bessere Ergebnisse zu erzielen.

Mehrfarbiges SILK-PLA hingegen gelang ohne Probleme.

Filamente wie ABS, ASA oder Ähnliches habe ich wegen einer fehlenden Einhausung nicht getestet. Aber das ist beim Wettbewerb nicht anders. Kurzum: Ein Einsteigerdrucker scheint der Artillery Sidewinder X4 Plus nicht zu sein. Hier muss noch einiges abgestimmt werden. Out-of-the-box sind einige Ergebnisse ernüchternd. Da die Probleme scheinbar alle softwareseitig sind, hat man sie aber auch schnell im Griff. Nach einigem Rumprobieren habe ich das Gerät dazu gebracht, ordentliche Ergebnisse abzuliefern.

Testergebnis

Getestet von
Holger Becker

Mit dem Artillery Sidewinder X4 Plus wird wohl nicht der Einsteiger angesprochen, zumindest nicht in der Ausführung, die wir zum Testen erhalten haben. Allerdings hat man den 3D-Drucker mit ein paar softwareseitigen Einstellungen schnell im Griff. Am besten betreibt man ihn, indem man die Filament-Spule separat positioniert. Der hohe Schwerpunkt bringt den Artillery Sidewinder X4 Plus bei schnellen Druckbewegungen oft zum Zittern. Trotz der Anlaufschwierigkeiten möchte ich den “Riesen” nicht mehr missen. Mit seinem großen Bauraum lässt er auch sehr große Modelle zu. Und wenn man ihn nicht immer mit “Vollgas” betreibt, dann macht auch der hohe Schwerpunkt wenig aus.

Gerade mal 260€ kostet das Gerät aktuell und in Anbetracht dessen ist die Performance hervorragend. In dieser Größe findet Ihr sonst kein anderes Gerät mit dieser Leistung. Der Artillery Sidewinder X4 Plus ist eine ausgezeichnete Wahl für alle, die großformatige Drucke erstellen möchten und schon ein wenig Erfahrung haben.

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