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Simple Life, das Leben könnte so einfach sein. Hach ja, einfach die Earbuds aus der riesigen Ladestation nehmen und loslegen, wer kennt es nicht. Damit wirbt ja heutzutage jeder, aber Arbily macht alles anders, angeblich. Warum das nicht so ist und was an den T9 trotzdem gut ist, erfahrt ihr im Test!
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Zuerst mal Infos zum Hersteller. Abily ist kein richtiger Kopfhörer Hersteller, sondern eher eine Firma die Einkauft und unter eigenem Namen vermarktet. Gut zu erkennen ist das daran, dass es Kopfhörer T9 heißen und auf wunderbare Art, in einer anderen Farbe, auch von HolyHigh angeboten werden. Wenn es hochkommt, gibt es minimale Abweichungen.
Die T-Reihe scheint die neue Reihe an Earbuds zu sein, die für jeden kaufbar sind. Letztes Jahr waren das die i-Modelle, von denen es ein paar brauchbare bis gute gab und gleichzeitig viele schlechte. Ihr wolltet schon immer ein Kontingent an Earbuds kaufen und euren Namen darauf schreiben, nur zu! Mit den T9 ist das möglich.
Nun aber zur Simple Life-Reihe, deren Schriftzug großzügig die Verpackung schmückt. Die T-Modelle werden nun unter der Simple Life-Reihe vermarktet. Im Kern erhält man eben das T-Modell, was in unserem Fall ein T9 Kopfhörer ist. Das zeigt sich auch dadurch, dass man den Herstellernamen – Arbily – erst auf der Ladestation sieht.
Airbily hat sich also für die T9 entschieden. Diese Earbuds kommen in einer ziemlich großen Ladestation. Diese kann auch als Power Bank genutzt werden, was sich bei der Größe durchaus anbietet. Die Maße lesen sich wie folgt: 10,5 cm in der Länge, 5,5 in der Breite und 2,8 in der Höhe. Ein ordentlicher Brummer, das spiegelt auch das Gewicht von 153,2 Gramm wieder.
Zum Einsatz kommt ausschließlich Kunststoff. Der Deckel der Station ist halb durchsichtig und matt. Er lässt sich per Slider ein Stück nach oben schieben, um Zugriff auf die Earbuds zu gewähren. Um einen besseren Halt zu haben, sind dafür auf dem Deckel Rillen in Pfeilform angebracht, darüber steht der Name. Die Halterungen für die Earbuds fallen großzügig aus und man kann diese gut einsetzen oder herausnehmen.
Das eigentliche Schmankerl ist aber die sehr detaillierte Akkustandsanzeige der Ladestation. Diese wird als LED-Zahl mittig im oberen Drittel abgebildet und zeigt einzelne Prozentschritte an. Also keine 25 % LED-Leuchten, sondern richtig detaillierte Werte. Das kleine Zahlendisplay ist zu jeder Zeit vom Deckel geschützt. Um sich den Wert anzeigen zu lassen, kann man entweder die Earbuds bemühen oder aber man drückt auf ein kleines Touchfeld auf der Unterseite. Geladen wird die Power Bank über einen modernen USB Type-C Anschluss. Abgegeben wird die Energie über einen USB-A Port.
Die Earbuds selber sind von der Form her am ehesten als rund oder eiförmig einzustufen. Der komplette äußere Rand ist gerillt, um einen besseren Halt zu bekommen. An der Außenseite gibt es ein 1,4 mm großes Touchfeld, das von einem LED-Ring eingeschlossen wird. Die Earbuds messen 22 x 23 x 27 mm (L x B x H). An der Unterseite befinden sich die üblichen vergoldeten Kontaktpins.
Ein kleiner Buchstabe für die jeweilige Seite ist außerdem auch aufgedruckt.
Die allgemeine Verarbeitung wirkt nicht super hochwertig, aber immerhin solide. Der Slider Mechanismus wird durch einen recht starken Magneten bewerkstelligt und die Earbuds werden natürlich auch von Magneten in ihrer Position gehalten. Etwas straffer dürfte sich der Deckel aber anfühlen, hier gibt es leichtes Spiel in der Führung. Der Rest ist recht massiv und wirkt wie aus einem Block gefertigt. Die Earbuds sind ebenfalls okay verarbeitet, fühlen sich aber sehr leicht und dadurch etwas weniger hochwertig an.
Lieferumfang
Für die T-Reihe wurde die Verpackung etwas überarbeitet und aufgehübscht. Statt weißer Schachtel ohne viel Tamtam bekommt man nun ein großes Bild der Kopfhörer, es werden verschiedene Grautöne verwendet, um Schrift hervorzuheben. Allgemein wirkt alles etwas hochwertiger und durchdachter. Auf der Rückseite gibt es sogar ein paar Angaben und im Inneren dann:
• Ladestation (6000 mAh , 5V/2A)
• mehrsprachige Gebrauchsanleitung
• Kunststoff Tragetasche (10,5 x 8,5 cm (L x B))
• 4 Paar Aufsätze (XS, S, M, L)
• USB Type-C auf USB-A Ladekabel (29 cm)
Tragekomfort
Zum Tragekomfort lässt sich sagen, dass die Form dem Ganzen kaum im Weg steht. Allerdings sind die Ohrstöpsel nicht ideal.
Zum Einsatz kommt eine flachere Version der normalen Gummistöpsel. Diese dringen nicht so tief in den Gehörgang ein, bilden aber auch wenig Masse zwischen Ohr und Earbud. Ich persönlich bin, was das Tragegefühl angeht, mit den Formschaum-Stöpseln besser gefahren. Die Abdichtung ist besser und auch das Tragegefühl war angenehmer. Mit den normalen Stöpseln fingen die T9 an nach einer gewissen Zeit im Ohr zu drücken.
Das Gewicht von gerade mal 5,4 Gramm ist vollkommen in Ordnung und wirkt sogar noch leichter. Grundsätzlich sind mit den beiligenden Stöpseln keine Probleme zu erwarten.
Anders sieht das bei der Station aus. Als Power Bank und mit einem Gewicht von 153,2 Gramm, wirkt sie sehr klobig und schwer. Für den Dauereinsatz in der Hose sind diese Stationen eher nichts. Die Vorteile liegen eher im Durchhaltevermögen. Zwar ist die Oberfläche weitestgehend abgerundet, so richtig dolle fühlt sich das Ganze in der Tasche allerdings nicht an.
Sound
Schon von den i-Modellen durfte man nicht zu viel erwarten. Es gab ein paar Ausnahmen, allerdings trotzdem von eher mittelmäßiger Qualität. Die T9 fallen da leider nicht aus der Reihe und stellen kein High End Produkt der Serie dar. Immerhin bekommt man ein Update auf Bluetooth 5.0. Leider bleiben höherwertige Audio-Codecs Wunschdenken und das hört man auch.
Rohdaten
- Frequenz: 24–24800 Hz
- Bluetooth: 5.0
- Chipset: –
- Reichweite: 10 Meter
- Modellnummer: T9
- Widerstand: 16 Ohm
- Einzelnutzung: Ja
- Lautstärke: 95 dB
- Apt-X: Nein
- Codecs: A2DP 1.3, HFP 1.7, HSP 1.2, SBC, AVRCP 1.6
- Akkukapazität EB: 50 mAh / 5V
- Akkukapazität LS: 6000 mAh / 5V
- Wasserresistenz: IPX7
Soundqualität
Die T9 von Arbily sind nicht das Gelbe vom Ei, brechen sich keinen Zacken aus der Krone, um ein rundes Sounderlebnis zu liefern und obwohl sie etwas leuchten, ist ja bekanntlich nicht alles Gold, was glänzt.
Spaß beiseite: Ganz unbrauchbar sind die T9 nicht. Tiefen werden zwar nicht sehr detailliert oder besonders druckvoll wiedergegeben, sind aber noch akzeptabel. Schlechter sieht es mit den Höhen aus. Hier schwächeln die T9 auf ziemlich weiter Flur, denn auch einfache Klänge neigen zu bratzeln oder kratzen.
Mitten werden weitestgehend akzeptabel abgebildet, lassen aber auch einige Details vermissen. So richtig Spaß macht das Musikhören mit den T9 also auf Dauer nicht. Wer sich diese Kopfhörer dennoch zulegt, sollte eher in Richtung Hiphop oder Charts hören. Tiefen betont und Bässe kommen besser weg als Rock, Instrumental oder klassische Stücke.
Der Tenor ist eher, dass man diese Earbuds nur hat, um kurze Zeiten mit Musik zu überbrücken, sich aber gleichzeitig möglichst nie Gedanken um deren Ladezustand machen muss. Ebenso könnte ich mir die T9 noch ganz akzeptabel als Headset vorstellen, immerhin ist eine stetige Einsatzbereitschaft gewährleistet.
Pairing
Dank Bluetooth 5.0 ist das Pairing angenehm einfach. Die Earbuds aktivieren sich beim Herausnehmen aus der Ladestation und wechseln nach ein paar Sekunden in den Pairing Mode. Ein Host Gerät findet die Earbuds recht schnell und verbindet sich mit diesen. Dabei ist es möglich die Earbuds auch einzeln zu nutzen. Rechts ist der Master. Begleitet wird der Pairing Vorgang von Pieptönen und ein paar englischen Sprachausgaben.
1 x drücken rechts/links: Pause/Play
1 x rechts gedrückt halten: lauter
1 x links gedrückt halten: leiser
2 x drücken rechts: nächster Titel
2 x drücken links: vorheriger Titel
1 x drücken rechts/links bei Anruf: annehmen/auflegen
2 Sekunden rechts/links gedrückt halten bei Anruf: ablehnen
3 x drücken rechts/links: Sprachassistent
Die T9 lassen sich nicht manuell abschalten, außer man legt sie in die Ladestation zurück. Nach 6 Minuten ohne Signal schalten sie sich aber von alleine ab. Die Zeitspanne, bis zur Deaktivierung, mag zwar etwas lang vorkommen, mit dieser Ladestation kann man sich das aber durchaus erlauben.
Sprachqualität
Ich habe es bereits angedeutet. Klanglich sind die Earbuds zwar nicht das Wahre, aber in Sachen Sprachqualität schneiden sie brauchbar und akzeptabel ab. Man hat hier gewiss keine Finesse in den Aufnahmen, allerdings verstehen sich die Gesprächspartner gut. Tatsächlich werden sogar relativ wenige Störgeräusche übertragen, was erstmal nicht zu erwarten war. Die Kehrseite ist eine sehr monotone Übertragung und eine wenig dynamische Stimme. Das Ganze ist dennoch ungewöhnlich, da das Mikrofon relativ weit vom Mund entfernt sitzt.
Große Distanzen lassen sich mit den T9 nicht überwinden. Trotz Bluetooth 5.0 wird nur eine Reichweite von 10 Metern angegeben und auch im Test mit freier Fläche waren gerade mal 12 Meter drin. Mit einer Wand zwischen Host Gerät und Earbuds wurde das Ganze auf ca. 7 Meter reduziert.
Akkuleistung
Okay, es ist ziemlich offensichtlich, dass die T9 in dieser Kategorie gut abschneiden. Die Earbuds selber sind dabei eher Mittelmaß, liefern sie doch nur 50 mAh pro Seite. Das hält in der Regel bei 60–70 % Lautstärke 3,5 Stunden, was überraschenderweise genau der Angabe in der Gebrauchsanweisung entspricht. Völlig abgedreht ist natürlich, was die Ladestation theoretisch an Spielzeit liefert. Vollgeladen waren die Earbuds in knapp 45 Minuten.
Arbily spricht von 210 Stunden, was ich durchaus glauben möchte. Ich habe die Ladestation bei 40 % erhalten und die Earbuds mehrmals komplett aufgeladen und gerade mal 1 % eingebüßt. Mit anderen Worten: Ohne die Funktion als Power Bank zu nutzen, wird man die Station mit den Earbuds kaum leer bekommen. Angegeben werden 6000 mAh.
Theoretisch sind übrigens Pi mal Daumen 50 Ladungen drin. Im Test habe ich die Station vollständig geladen, was ca. 2 Stunden gedauert hat – guter Wert – anschließend habe ich das Ulefone Power 6 bis ca. 85 % laden können, was dann einer realen Kapazität von knapp 5500 mAh entspricht.
Testergebnis
Die T9 sind eben Massenware die irgendwie in alle Richtungen schießen und nur in einer etwas treffen. In diesem Fall ist das die Akkuleistung samt Darstellung dieser.
In allen anderen Richtungen erreicht man gerade so Mittelmaß, mit einem Achtungslob in Richtung Sprachqualität. So richtig zu empfehlen sind die T9 von Arbily eher nicht. Das gilt dann auch für die Ableger der anderen Firmen, wie HolyHigh und Vigorun, die diesem Modell entsprechen.
Zu allem Mittelmaß kommt dann noch, dass sich Arbily diese Earbuds fürstlich bezahlen lasen will. 55€ werden für die Powerbank mit Soundpotential aufgerufen. Definitiv zu teuer, auch wenn die Ladestation relativ nah am angegebenen Wert operiert. Aber die prozentuale Anzeige des Akkustands finde ich klasse!
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