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Aqara Camera Hub G5 Pro Überwachungskamera im Test

Getestet von Mathias am
Vorteile
  • gute Videoqualität
  • gute Verarbeitung
  • lokaler Speicher und NAS-Anbindung
  • gute Erkennungsfunktionen
  • RTSP-Stream
  • Matter Hub auch für andere smarte Geräte
Nachteile
  • kein Netzteil im Lieferumfang (WiFi Version)
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Aqara hat sich im Smart Home Markt bereits etabliert und bietet eine umfangreiche Produktpalette rund um dieses Thema. Mit der Aqara Camera Hub G5 Pro gibt es aber erstmals eine Überwachungskamera, die explizit für den Außenbereich konzipiert ist. Hierbei hat man die Wahl zwischen der WiFi oder der Ethernet-Variante. Zudem ist die Variante mit dem wasserdichten LAN-Anschluss die teurere. Wir hatten die WLAN-Variante bei uns im Test. Bevor wir tiefer eintauchen, hier noch ein paar Eckdaten zur Kamera: Geboten werden 1520p Auflösung, 133° Sichtfeld, Farbnachtsicht, IP65, Smart Home Integration, KI-Erkennungsfunktionen, RTSP Unterstützung und lokaler NAS-Support. 

Abmessungen, Design & Anschlussmöglichkeiten

Die Abmessungen der Kamera betragen circa 70,5 x 70,5 x 89 Millimeter und sie hat ein Gewicht von 457 Gramm. Richtig klein ist sie also nicht und durchaus gut sichtbar, wenn man sie montiert hat. Das Gerät kann auf drei Arten montiert bzw. aufgestellt werden. Entweder wird der Aqara Camera Hub G5 Pro einfach auf den Standfuß gestellt, der Standfuß wird mit Schrauben an der Wand befestigt oder man benutzt das Stativgewinde, das sich unter der Abdeckung auf der Rückseite befindet. Bei Verwendung des Gewindes kann der Standfuß auch demontiert werden. Schrauben und Dübel für die Montage sind im Lieferumfang enthalten.

Für den Außeneinsatz ist die Kamera nach IP65 gegen Regen geschützt. Der USB-C-Anschluss selbst befindet sich sehr tief an der Unterseite der Kamera, ist aber nicht zusätzlich geschützt. Auf der Vorderseite der Kamera sind das Objektiv, der Scheinwerfer und ein Mikrofon integriert. An der Unterseite befinden sich der Lautsprecher und der USB-C-Anschluss. Bei der PoE-Variante befindet sich neben dem USB-C-Anschluss auch der Ethernet-Anschluss. Wie bereits erwähnt, kann die Rückseite abgenommen werden, um den Stativanschluss zu nutzen. Hierfür legt Aqara auch ein Werkzeug bei. Unter dem Deckel befindet sich auch der Reset-Knopf.

Insgesamt gibt es an der Verarbeitung der Aqara Camera Hub G5 Pro nichts auszusetzen, und auch das Design ist durchdacht. Lediglich der nicht zusätzlich abgedichtete USB-C-Anschluss fällt negativ auf.

Lieferumfang der Aqara Camera Hub G5 Pro

Aqara Camera Hub G5 Pro WiFi Test 1

Der Lieferumfang der Kamera ist spartanisch und besteht, wie bereits erwähnt, aus einem Werkzeug zum Öffnen der Rückseite, zwei Schrauben und Dübeln zur Befestigung und einem USB-C-Kabel. Bei der PoE-Version liegt noch ein Ethernetkabel mit Kunststoffmanschette bei. Negativ zu erwähnen ist, dass der Kamera kein Netzteil beiliegt. Hier hätte ich mir für die WiFi Variante ein USB-C-Netzteil gewünscht, welches auch für den Outdoor-Bereich zertifiziert ist.

Einrichtung und Basis-Funktionen der Aqara Camera Hub G5 Pro

Die Einrichtung der Kamera beginnt wie immer mit dem Download der entsprechenden App. Für die Nutzung muss ein Account erstellt werden, man kann aber auch den Google Login verwenden. Direkt nach dem Login wird man vom Aqara Copilot begrüßt, der bei der Einrichtung oder bei Fragen weiterhilft. Die Kamera kann dann ganz einfach als neues Zubehör hinzugefügt werden, am einfachsten durch Scannen des QR-Codes, der sich auf dem Sockel befindet. Anschließend möchte die Kamera in das heimische WLAN integriert werden. Die Aqara G5 Pro (WiFi-Version) unterstützt hierfür WiFi 5 mit Dual-Band (2,4 + 5GHz) und dem Verschlüsselungsprotokoll WPA3.

Ab jetzt lässt sich die Kamera anklicken und man sieht bereits das übertragene Bild. Ab hier können die unterschiedlichen Funktionen der Kamera aktiviert / deaktiviert werden, die Audiokommunikation bedienen, das Flutlicht bedienen, Aufnahmen starten und Screenshots tätigen.

Für die Speicherung der Aufnahmen gibt es drei Möglichkeiten, den lokalen eMMC-Speicher der Kamera, die Aqara Cloud oder iCloud für iOS-Benutzer. Der lokale Speicher unseres Testgeräts umfasst nur 8GB und ist damit sehr begrenzt – es gibt aber auch eine Version mit 32GB. Um ein Volllaufen zu verhindern, kann in den Einstellungen die Aufnahmeschleife aktiviert werden, die die ältesten Dateien überschreibt, sobald der Speicher voll ist. Alternativ können die Aufnahmen auch auf einem SMB-NAS-System (Samby 3.0) gespeichert werden. Allerdings konnte ich mein NAS ohne aktiviertes NetBIOS mit der Kamera nicht finden.

Neben der Videoaufzeichnung bietet die Aqara G5 Pro auch einen RTSP-Stream, der in 360p, 1080p oder in 1520p abgerufen werden kann. Damit ist die Kamera auch kompatibel mit Videoüberwachungsservern.

Natürlich bietet Aqara auch einen Cloud-Service an, der auf den Namen HomeGuardian hört. Hier können zum einen natürlich die Aufnahmen bis zu 90 Tage gespeichert werden, zum anderen können hier aber auch weitere Funktionen wie eine granularere Filterung von Ereignissen und Alarmbenachrichtigungen per E-Mail oder SMS integriert werden. Das alles gibt es natürlich nicht umsonst, und der Dienst kann entweder für ein einzelnes Gerät oder für eine unbegrenzte Anzahl von Geräten erworben werden. HomeGuardian kostet zwischen $6.99 und $14.99 pro Monat.

Besondere Funktionen und Smarthome Integration

Zu den besonderen Funktionen gehören auch die Erkennungsfunktionen, die unterstützt werden, und davon gibt es einige:

  • Gesichtserkennung
  • Fahrzeugerkennung
  • Personenerkennung
  • Verweilen Detektion
  • Geräuscherkennung
  • Tiererkennung
  • Paketerkennung
  • Linsenverstopfungserkennung

Jeder dieser Erkennungsmodi kann einzeln aktiviert und als Ereignis für die Videoaufzeichnung verwendet werden. Zusätzlich kann für jede Detektion die Push-Benachrichtigung aktiviert, die Empfindlichkeit, der Detektionsbereich und die Häufigkeit der Ereignisauslösung eingestellt werden.

Für die Gesichtserkennung, als auch die Fahrzeugerkennung, können weitere Einstellungen vorgenommen werden, um die Erkennungen besser zu differenzieren. Damit die Kamera Gesichter erkennt, muss ein Selfie aufgenommen werden, bestenfalls vor einem neutralen Hintergrund. Basierend auf den erkannten Gesichtern können dann auch individuelle Benachrichtigungen und Aktionen innerhalb der Automatisierungen erstellt werden. Das Gleiche gilt für die Fahrzeugerkennung, mit dem Unterschied, dass hier nur bereits aufgenommenes Material verwendet werden kann. Man muss also das eigene Fahrzeug einmal in den Erkennungsbereich gefahren haben, dann kann man bei der Auswahl für bekannte Fahrzeuge aus den erkannten Fahrzeugen auswählen.

aquara g5 pro 014Wenn wir schon gerade von den Automatisierungen gesprochen haben, schreibe ich auch noch ein paar Worte hierzu. Aqara bietet hier eine gute Auswahl an Möglichkeiten, individuelle Aktionen zu automatisieren. So kann man hier nicht nur individuelle Pushbenachrichtigungen, basierend auf Events, feuern lassen, sondern auch die eingebundenen Geräteaktionen ausführen lassen. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist, wenn eine Person zur Nachtzeit erkannt wird, das Flutlicht der Kamera einzuschalten und nach 5 Minuten wieder auszuschalten. Das Setup ist damit spielend einfach, hat aber auch Einschränkungen. So können manche Bedingungen nicht gleichzeitig erfüllt werden. Hat man sein persönliches Fahrzeug hinterlegt und hätte gerne nur für das eigene Fahrzeug einen Push, wenn ein wegfahrendes Fahrzeug erkannt wird, so kann man das nicht kombinieren. Es gibt nur „wegfahrendes Fahrzeug erkannt“ oder „bekanntes Fahrzeug erkannt“. Da mein Fahrzeug in der Einfahrt steht, würde die Fahrzeugerkennung also wiederholt getriggert werden, wenn ich nur „bekanntes Fahrzeug erkannt“ nutzen würde. Das ist in diesem speziellen Fall etwas unglücklich und kann so in meinem Fall nicht benutzt werden.

Kommen wir zur Smarthome-Integration bzw. zum Zusammenspiel mit anderen Systemen. Die Aqara G5 Pro ist kompatibel mit Apple HomeKit (auch HomeKit Secure Video), Alexa, Google Home, Samsung SmartThings, IFTTT und Home Assistant. Außerdem unterstützt die G5 Pro Zigbee und Thread. Dabei kann die Kamera nicht nur Aqaras eigene Zigbee-Geräte verwalten, sondern auch Matter-Geräte anderer Hersteller. Die Aqara G5 Pro ist also nicht nur eine Kamera, sondern dient auch als Hub für andere intelligente Geräte. So können Sensoren und andere Geräte über die Kamera angeschlossen und auch in Automatisierungen eingesetzt werden.

Ich selbst habe bei mir zu Hause nur Home Assistant laufen und kann nur dazu erste Erfahrungen mitteilen. Wenn man die Kamera hinzufügen möchte, kann man Aqara direkt unter den Anbietern im System finden und dann wählen, ob man sie via Matter oder Zigbee verbinden möchte. Ich habe die G5 Pro über Matter mit meinem Server verbunden. Nach all den Automatisierungen, die man in der Aqara App zur Verfügung hat, hoffte ich, dass man diese auch direkt im Home Assistant nutzen kann, aber hier kann man out oft the Box nur auf Knopfdruck reagieren. Um hier auf die Erkennungen zugreifen zu können und damit in anderen Ökosystemen zu arbeiten, muss über die Profileinstellungen das gewünschte Ökosystem ausgewählt werden. Anschließend können hier ähnlich wie im Automationsmenü Szenen und Signale erstellt und mit dem entsprechenden System synchronisiert werden. Hier steht die Information „Limited Trail“ daneben, allerdings gibt es keine wirkliche Information darüber, wie lange dieser Trial dauert oder ob sich dies nur auf die Nutzung der Synchronisation bezieht, wenn man die Aqara Cloud nutzt, denn im HomeGuardian-Abonnement finden sich keine Angaben zur Integration in andere Ökosysteme.

Videoaufzeichnung und Interaktion

Kommen wir zum Wichtigsten: Wie gut sind die Aufnahmen? Die Aqara G5 Pro verfügt über einen 1/1.8 Zoll Sensor mit einer maximalen Auflösung von 2688 x 1520 Pixeln, einer Blende von f/1.0 und einem FOV von 133°. In den Screenshots der Aufnahmen sind die Personen, die nicht ich bin, unkenntlich gemacht.

Die Qualität der Bilder ist ausgezeichnet und lässt auch Details gut erkennen. Wenn man verschiedene Erkennungen aktiviert hat, werden die erkannten Objekte mit einem farbigen Rahmen hervorgehoben, z.B. Personen rot, Gesichter gelb und Fahrzeuge türkis. Für die Gesichtserkennung muss die Kamera allerdings optimal positioniert sein, seitlich wie bei meinem Aufbau hat sie erhebliche Schwierigkeiten. Auch die Qualität der Tonaufnahmen ist überzeugend. Dank der guten Nachtsicht der Kamera sind auch hier viele Details zu erkennen. Etwas problematisch ist hier nur der Übergang, wenn das Flutlicht aktiviert wird, dann kommt es zu stärkerer Artefaktbildung, da sich die Kamera kurz an die hellere Umgebung gewöhnen muss.

Testergebnis

Getestet von
Mathias

Die Aqara G5 Pro ist eine gelungene Überwachungskamera, die durch ihre smarten Features und die vielseitige SmartHome-Integration sowie die Möglichkeit als Hub zu fungieren, einen echten Mehrwert bietet. Das Ganze hat aber auch seinen Preis, denn hier zahlt man für die smarten Features und Integrationen etwas mehr. WLAN-Überwachungskameras für den Außenbereich gibt es schon deutlich günstiger, wenn es nur um die Aufzeichnung geht. Bei Aqara zahlt man für die WiFi Variante bereits um die 180€. Der Preis liegt aber noch im Rahmen, wenn man sich vergleichbare Modelle von Reolink oder eufy anschaut. Insgesamt konnte das Aqara G5 Pro überzeugen und bietet keine großen Kritikpunkte.

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