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Aoostar Gem 12 Mini-PC im Test

Getestet von Korbinian am
Vorteile
  • schickes Design
  • großartige Verarbeitung
  • ordentliche Leistung
  • breite Portauswahl (samt OCuLink!)
Nachteile
  • Netzwerkprobleme (Intel AX200)
  • Kein SD-Kartenleser
  • Öffnen des Geräts ist umständlich
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Aoostar bedient sich hinsichtlich seiner Produktpalette nicht selten an OEM Hardware und auch bei unserem neuen Testgerät lässt der Schriftzug “designed by Tianbei” keine Fragen hinsichtlich der Herkunft offen. Da bereits der GOD 57 Mini-PC (zum Test) mit seinem ausgefallenen Design und einer soliden Leistung ebenfalls von Tianbei kreiert wurde, sind unsere Erwartungen entsprechend hoch. Hierzu trägt auch das Datenblatt des Aoostar Gem 12 bei, welches unter anderem mit einer Ryzen 7 CPU und modernen Speicherstandards glänzt. Und das zu einer konkurrenzfähigen UVP ab 450 €. Das alles klingt fast schon zu gut, um wahr zu sein. In diesem Testbericht werfen wir einen genauen Blick auf den Mini-PC und finden heraus, ob dieser seinem Ruf in der Praxis gerecht wird. 

Design, Verarbeitung und Upgrademöglichkeiten

Zweifellos besitzt der Aoostar Gem 12 eine Optik, die Interesse weckt. Das schafft der Mini-PC durch ein hochwertiges Aluminiumgehäuse mit geschickt gesetzten Zierelementen aus Kunststoff. Die Oberseite besteht zu einem Drittel aus einem Streifen in Hochglanzoptik, der Rest wird von einem Lüftungsgitter eingenommen, welches groß den Schriftzug “GEM” abbildet. Komplettiert wird das Ganze durch ein rotes Label, das die Modellbezeichnung trägt. An den Seiten wird das Metall ebenfalls durch Lüftungsgitter unterbrochen, während Vorder- und Hinterseite die diversen Anschlüsse des Mini-PCs beherbergen. An der Unterseite aus Kunststoff befindet sich neben einem Lufteinlass außerdem eine Montagemöglichkeit für eine VESA-Halterung.

Die Abmessungen von 131 x 131 x 58 Millimeter und das Gewicht von 654 Gramm befinden sich im Vergleich mit anderen Mini-PCs im oberen Durchschnitt. Insgesamt ist der Aoostar Gem 12 hochwertig verarbeitet, alle Bauteile fügen sich sauber ineinander und von Druck und Verwindungen zeigt sich das Gerät unbeeindruckt. Abseits der Standardversion gibt es zudem den “Gem 12 Pro”, welcher mit einem kleinen Display zur Anzeige der Hardware-Ressourcen und einem Fingerabdruckscanner für “Windows Hello” ausgestattet ist.

Durch das Lösen der vier Schrauben, welche leider in den Standfüßen stecken, gelangt man an die Hardware des Mini-PCs. Dabei ist beim Abnehmen der Plastikschale Vorsicht gefragt, da das Kühler- und die Antennenkabel mit dieser verklebt sind. Ein Blick ins Innenleben offenbart einen freien M.2-SSD-Slot, über welchen unkompliziert Speicher nachgerüstet werden kann. Die bereits verbaute SSD wurde mit einem Kühlkörper ausgestattet. Auf der gegenüberliegenden Seite des Mainboards klemmen zwei Speicherriegel mit aktuellem LPDDR5x-RAM. Dessen Erweiterung ist somit nur durch einen Austausch möglich. Neben der Speicherausstattung kann obendrein die CMOS-Batterie ausgewechselt werden.

Lieferumfang des Aoostar Gem 12 Mini-PC

Aoostar GEM 12 Leiferumfang

Beim Zubehör des Aoostar Gem 12 bleiben keine Wünsche offen. Zur Stromversorgung ist ein Netzteil mit 120 Watt und EU Stecker enthalten. Das zugehörige Kabel ist fest mit dem Netzteil verbunden und mündet in einem USB-C-Anschluss. Zudem liegt ein 0,8 Meter langes HDMI 2.0 Kabel bei. Die Gumminoppen für die Standfüße sind ebenfalls separat im Karton zu finden, damit die Schrauben zur Speichererweiterung anfangs unkompliziert gelöst werden können. Einmal verklebt, muss man die Elemente dann jedoch mit Gewalt entfernen, sobald man die Hardware des Gem 12 erreichen will. Für eine zusätzliche SSD befindet sich dann immerhin ein weiterer Alu-Kühlkörper und ein Wärmeleit-Pad im Karton. Auch eine VESA-Halterung muss nicht extra gekauft werden und ist im Lieferumfang enthalten.

Konnektivität und Kommunikation

Die Anschlüsse am Aoostar Gem 12 qualifizieren den Mini-PC für beinahe alle erdenklichen Einsatzmöglichkeiten. Eine kleine Besonderheit ist hierbei die OCuLink-Schnittstelle. Über diese können, den entsprechenden Adapter vorausgesetzt, eGPUs mit dem Gem 12 verbunden werden. OCuLink verspricht dabei eine höhere Bandbreite gegenüber der Verbindung über USB-4-Standard, der Mini-PC lässt einem allerdings auch diese Möglichkeit offen. Zusammenfassend finden sich die folgenden Ports am Gerät:

Vorne:

  • 2 x USB-A 3.1 (10GBit/s)
  • USB-C 4.0 (40GBit/s)
  • OCuLink-Anschluss
  • 3,5 mm Audio (Ton+Mikrofon)
  • CLR CMOS Pin-Hole

Hinten:

  • USB-C 3.1 (10GBit/s, DP-Out, PD)
  • 2 x USB-A 2.0 (480MBit/s)
  • 2 x Ethernet (2,5G)
  • HDMI 2.1
  • Displayport 1.4

Wer den Mini-PC nicht mit einem Kensington-Lock sichern oder SD-Karten auslesen möchte, dürfte mit der Auswahl an Anschlüssen sicher zufrieden sein. Über ein Pin-Hole ist zudem eine einfache Möglichkeit für einen CMOS-Reset gegeben, falls das BIOS des Mini-PCs einmal Scherereien machen sollte. Laut Aoostar wird eine Bildausgabe auf bis zu vier Displays mit 4K/120Hz unterstützt. Aus Ermangelung an der entsprechenden Zahl an Bildschirmen müssen wir auf diese Angabe vertrauen, die USB-Ports haben wir allerdings selbstverständlich auf deren Standards überprüft. Soweit stimmen die Messergebnisse mit dem Datenblatt überein und auch der USB 4.0 Standard bestätigt sich im System.

Drahtlos verbindet sich der Aoostar Gem 12 mit Bluetooth 5.2 und WiFi 6 zu anderen Geräten und in Netzwerken. Leider setzt man hier wie bereits Beelink mit seinem SER8, auf Intels AX200-Netzwerkkarte. Diese Produktgeneration ist bekannt für ihre Netzwerkprobleme, und im Internet findet man diverse Foreneinträge verschiedener Symptome. Von regelmäßigen Abbrüchen bis hin zu geringer Bandbreite oder einer kompletten Verweigerung der Verbindungsherstellung ist alles möglich. Ursache hierfür ist scheinbar ein Treiberproblem, das Intel seit geraumer Zeit nicht in den Griff bekommt.

Bei einigen Geräten schafft wohl Treiberversion 22.250.1.2 Abhilfe, in meinem Fall stellte sich jedoch keine Besserung ein. Über meine Fritzbox 7520 macht sich das Problem über eine langsame Verbindung im Netzwerk bemerkbar. Über einen Xiaomi AX1500 Router bestand kein Internetzugriff.

Leistung

Der verbaute AMD Ryzen 7 8845HS ist noch kein Jahr alt und bietet nach wie vor genug Leistung für die meisten Aufgabenbereiche eines Mini-PCs. Auf den 8 Kernen laufen insgesamt 16 Threads mit einem Takt von bis zu 3,8GHz. Grafische Berechnungen übernimmt die integrierte Radeon 780M mit 12 Kernen und einer Taktrate von bis zu 2,7GHz. Produktives Arbeiten und Medienkonsum unterstützt der Chip problemlos und Gaming ist auch ohne externe GPU in begrenztem Umfang möglich. Um die vollen Kapazitäten zu nutzen, muss im BIOS des Gem 12 das Leistungsprofil auf “Performance” geändert werden. Nach diesem Schritt werden die Benchmarks der verbauten Hardware gerecht. Dabei bleibt der Mini-PC mit maximal 88 Grad konstant unter dem von AMD festgelegten Grenzwert von 100 Grad.

Geekbench Single
Geekbench Multi
3DMark Timespy

Unser Testgerät ist mit 32GB DDR5x-RAM und einer PCIe 4.0 M.2-SSD mit 1TB ausgestattet. Außerdem ist der Aoostar Gem 12 in den Speicherversionen 16/512GB, 32GB/1TB und als Barebone ohne installierten Speicher erhältlich. Da es sich um ein OEM-Gerät handelt, wird der Mini-PC unter anderen Marken auch in diversen Konfigurationen vertrieben, inklusive anderer CPUs, wie dem Ryzen 9 6900HX. Die Geschwindigkeit des Systemspeichers unseres Testgeräts wird dem PCIe 4.0-Standard mit 5091MB/s Lese- und 4465MB/s Schreibgeschwindigkeit mehr als gerecht.

SSD Benchmark (read) Einheit: MB/s
SSD Benchmark (write) Einheit: MB/s

Betriebssystem

Als Nutzeroberfläche kommt Windows 11 Pro zum Einsatz. Das System ist lizenziert und die Nutzung im Testzeitraum verlief ohne Auffälligkeiten. Zwei Virenscanner bescheinigen dem Gem 12 ebenfalls die Freiheit von Schadsoftware. Wer dennoch eine Windows- oder Linuxinstallation ausführen will, braucht sich nicht mit fehlenden Treibern herumärgern, diese werden systemseitig vollständig gefunden (Linux getestet mit Manjaro KDE Plasma). Auf bereitgestellte Software seitens Aoostar ist man somit nicht angewiesen.

Wie heutzutage üblich ist ein TPM-Chip mit Firmware-Version 2.0 an Bord und aktiv. Erfreulich sind auch die Einstellungsmöglichkeiten im UEFI. Neben der Lüfterkurve lassen sich außerdem via AMDs CBS die Parameter des Ryzen 7 bearbeiten. Allerdings sollte man bei der Änderung der Werte wissen, was man tut.

Energieverbrauch und Geräuschemission

Im Leerlauf ist der Ryzen 7 8845HS auch im Aoostar Gem 12 sparsam wie eh und je. Im Leerlauf ist der Lüfter nur bei genauem Hinhören wahrnehmbar und die CPU verbraucht lediglich 8 – 11 Watt. Bei moderater Nutzung steigt dieser Wert auf 17 – 20 Watt und die Lautstärke bemisst sich auf 34 dB(A). Und selbst unter Volllast ist mit dem beiliegenden 120W-Netzteil bei einem Energieverbrauch von 80 bis 90 Watt noch ordentlich Luft nach oben. An Dockingstations, welche eine Ausgangsleistung von 100 Watt per Power Delivery bieten, lässt sich der GEM 12 ebenfalls problemlos betreiben. Mit 44 dB(A) ist der Mini-PC bei vollem Leistungsabruf dann allerdings doch definitiv hörbar.

Testergebnis

Getestet von
Korbinian

Der Aoostar Gem 12 macht seinem Namen (zu dt. “Edelstein”) alle Ehre. Durch sein seriöses Erscheinungsbild und die solide Verarbeitung wirkt der Mini-PC ungemein hochwertig. Doch auch die inneren Werte überzeugen. Ein aktueller Ryzen 7 und blitzschneller, üppig bemessener Speicher kommen mit quasi jeder Aufgabe zurecht, die man für einen Mini-PC vorsehen sollte. Und falls die Leistung einmal nicht ausreicht, lässt diese sich unkompliziert über die OCuLink-Schnittstelle durch eine externe GPU steigern… die entsprechende Ausrüstung vorausgesetzt.

Allerdings wird ein Edelstein durch den letzten Schliff perfekt und dieser fehlt dem Gem 12 leider. Während man über einen fehlenden Port für ein Kensington-Lock und die Schrauben zum Öffnen des Gehäuses unter den Standfüßen noch hinwegsehen kann, könnte die integrierte WLAN-Karte von Intel für viele ein Showstopper werden. Soll die Internetverbindung nicht zum Glücksspiel werden, ist man beispielsweise mit einem Geekom A7 (zum Test) besser beraten, sofern man nicht plant, OCuLink zu verwenden. Die Mehrkosten dürfte dieser Umstand wohl ausgleichen.

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