Die Anti-iPhone Kolumne – Teil 1: Vernetzung
Inhaltsverzeichnis
Meine Tests zum iPhone 13 Pro Max und iPhone 13 Mini waren für mich nach neun Jahren Android-Nutzung ein ziemlicher Kulturschock. Auch wenn die beiden Smartphones im Test einen guten Eindruck hinterlassen haben, verursachte mir das iOS-System und die kleinen Sonderheiten des iPhones hin und wieder Kopfschmerzen. In einem möglichst objektiven Testbericht haben die subjektiven Vorlieben des Autors für ein bestimmtes System logischerweise keinen Platz. So entstand die Idee, meine iPhone-Erfahrungen in einer kleinen Artikelreihe zusammenzufassen. Natürlich kann ich verstehen, wenn jemand sein iPhone anderen Android-Smartphones vorzieht. Dass aber iOS objektiv besser sei als Android, ist aufgrund der zahlreichen Nachteile des Systems meiner Meinung nach eine unhaltbare These. Wenn überhaupt eines der Systeme als besser bezeichnet werden kann, so ist es Android. Diese Behauptung werde ich in den kommenden drei Artikeln stark machen.
Ganz frei von jeglicher Objektivität widme ich mich dem Thema ausnahmsweise ganz subjektiv. Wenn Ihr zur eingefleischten Apple-Fraktion gehört, nehmt die Artikel bitte nicht allzu ernst. Letztendlich geht es hier nur um Handys und nicht um Menschenrechte oder Corona-Politik ?.
Update: Die Kolumne ist inzwischen vollständig. Hier kommst Du zu allen Teilen:
- Teil 1: Vernetzung
- Teil 2: Design & Usability
- Teil 3: Features & Apps
Intro
Wer kennt sie nicht? Die bemitleidenden Blicke mancher Apple-Nutzer, wenn man sich als Android-Nutzer preisgibt.
Wenn Du auch schon unter solchen Erfahrungen leiden musstest, dann soll diese kleine Kolumne Balsam für Deine Seele sein. Ich werde Dir nämlich zahlreiche Gründe geben, warum Android-Smartphones besser sind und die Jünger des angebissenen Apfels mehr Geld für weniger Features auf den Tisch gelegt haben. Danach wirst Du zwar immer noch bemitleidende Blicke ernten, aber kannst diesen mit einem inneren Gefühl der Überlegenheit begegnen.
Natürlich beschreibt dieser Artikel nur meine eigenen Erfahrungen mit dem iPhone 13 Pro Max und 13 Mini.
Kommen wir jetzt also zum Eingemachten. Wir werden uns dem Thema in drei Artikeln widmen, die jeweils verschiedene Aspekte der Smartphone-Nutzung beleuchten.
- Vernetzbarkeit mit anderen Geräten
- Design & Benutzerfreundlichkeit
- Features & Funktionen
Wir beginnen unseren kleinen Kriegszug gegen das iPhone also mit der Vernetzbarkeit mit anderen Geräten. Schließlich ist das Smartphone heutzutage viel mehr als nur ein Endgerät, sondern dient als Schaltzentrale für den digitalen Alltag. Wie gut schlägt sich Apple hier?
Der elende Lightning-Anschluss
Jeder mag Geld. Apple mag Geld aber ganz besonders. Deshalb weigert sich der Konzern auch konsequent, seine Smartphones mit einem standardisierten USB-C-Anschluss auszustatten. Mit einem lizenzfreien Standard wäre es immerhin nicht möglich, mit jedem verkauften Kabel noch einmal extra abzukassieren. Und das schlimme ist: Im Smartphone-Sektor genügt Apples Marktanteil auch, um mit dem Unding „Lightning-Port“ durchzukommen. Die Leidtragenden sind natürlich die Apple-Nutzer. Klar könnte man sich jetzt ein iPhone mit USB-C für 86.000$ auf eBay kaufen. Doch auch wenn Apple-Nutzer gesalzene Preise gewohnt sind, dürfte diese Summe doch etwas über dem üblichen Budget liegen. Daher müssen iPhone-Nutzer gezwungenermaßen in den sauren Apfel beißen ?? und ein Extra-Kabel mitnehmen. Und das in einer Welt, in der Laptop, Kopfhörer, Tablet, Smartphone und mittlerweile sogar die Zahnbürste über USB-C geladen werden können.
Doch selbst da hört die Leidensgeschichte nicht auf. Selbst wer sein iPhone ohnehin nicht mit einem Android- oder Windowsverseuchten USB-C Kabel verschmutzen würde und sich ein MacBook oder iPad anschafft, wird feststellen: Die haben auch USB-C ?. Eine Standardisierung der Kabel ist also nicht einmal dann möglich, wenn man nur im Ökosystem von Apple bleibt. Das nenne ich mal eine nahtlose Vernetzung smarter Geräte!
Und wir reden hier nur über das Thema aufladen. Der Rattenschwanz zieht sich natürlich durch sämtliches Zubehör. Apple-Nutzer brauchen andere Kopfhörer-Adapter, andere Powerbanks, andere OTG-Kabel und andere Hubs. Diese sind natürlich grundsätzlich teurer als die Standard-Hubs mit USB-C, weil Apple ja irgendwie Geld verdienen muss. Unerwähnt lassen wollen wir an dieser Stelle auch nicht, dass Lightning auf USB 2.0 basiert und somit Features wie einen Desktop-Modus oder Dateiübertragung mit mehr als 30MB/s Tabu für iPhone-Nutzer sind. Viel Spaß beim Kopieren von 4K-Videos auf den Rechner…
Komplizierte Kommunikation mit Windows
iPhone-Nutzer haben natürlich auch mit Einschränkungen zu rechnen, wenn sie ihr Smartphone an einem Windows-PC nutzen wollen. Während Windows und Android sich komplett ohne Zusatzsoftware verstehen, muss beim iPhone auf iTunes zurückgegriffen werden. Mal kurz die Urlaubsfotos auf den Rechner der Eltern kopieren oder sich beim Besuch eines Freundes die MP3- oder Filmsammlung auf das iPhone ziehen, ist nicht möglich. Ohne Admin-Rechte auf dem Windows-PC lässt sich zudem gar nichts machen, da man die Software nicht installieren kann. Unpraktisch im Uni- und Berufsalltag.
Und wenn die Verbindung nach dem Installieren von iTunes dann einmal hergestellt ist, hört der Spaß immer noch nicht auf. So werden sich die meisten Nutzer wundern, wenn sie die Fotos vom iPhone auf den Rechner gezogen haben. Apple verwendet nämlich das .heic Format statt .jpg. Schauen wir doch mal, wie das dann in Windows aussieht…
Na gut… Dann eben Google Fotos:
An dieser Stelle kann man natürlich wieder mal in den sauren Apfel beißen und sich Cloud-Speicher in der iCloud kaufen (katsching ?) oder man besorgt sich einen Heic-to-jpg Converter und wandelt alle Bilder um, wenn man sie aus dem Spinnennetz von Apple befreien möchte. Einfach klasse!
Ciao WhatsApp Backup (Funktionen)
Wer von einem Android-Smartphone zum Modell eines anderen Herstellers wechselt, kann seine Whatsapp Chatverläufe natürlich einfach mitnehmen. Hierzu kann er entweder ein lokales Backup machen oder die Chats in Google Drive sichern. Ob nun der Wechsel zu einem Xiaomi, Samsung, Huawei, Sony oder sonst irgendeiner anderen Marke ansteht: Die Sprachnachrichten, Chats, Bilder und Videos können mit ein paar Klicks übertragen werden. Apple-Nutzer schauen hier jedoch wieder einmal in die Röhre, denn eine Chat-Übertragung von iOS zu Android ist nicht vorgesehen. Zwar gibt es Programme, die den Job angeblich erledigen, aber diese kosten erstens Geld und funktionieren zweitens nur eingeschränkt. Ich persönlich bin jedenfalls bei dem Versuch gescheitert und Jonas hat es lediglich geschafft, die Textnachrichten zu übertragen, nicht aber die Bilder und Videos. Wer den Wechsel zu einem iPhone plant, sollte sich also schonmal von seinen persönlichen WhatsApp Nachrichten verabschieden.
Bluetooth Kopfhörer bitte nur von Apple
Vielleicht habt Ihr schonmal von einem iPhone Nutzer gehört, dass er verschiedene Kopfhörer ausprobiert hat und wegen des “guten Klangs” dann letztendlich zu den Apple Airpods gegriffen hat. In der audiophilen Szene würde kabellosen Headphones von Apple komischerweise kaum jemand als Sound-Wunder bezeichnen. Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?
Der Hintergrund ist einfach: Apple stattet das iPhone als einziges High-End Smartphone auf dem Markt nicht mit modernen Codecs wie aptX, LADC oder LHDC aus. Stattdessen können iPhones nur auf den uralten SBC-Codec oder den alten AAC-Codec zurückgreifen. Dies bedeutet, dass Bluetooth-Kopfhörer mit aktuellen Codecs ihr Potenzial nicht entfalten können, weil die Musik verlustreicher übertragen wird. Die Bluetooth-Verbindung wird natürlich hergestellt, allerdings mit einem sogenannten “Fallback” auf den alten Codec. Was der Hintergrund für diese Einschränkung ist, können wir nicht abschließend beurteilen. Wahrscheinlich sind Lizenzgebühren an die Entwickler der Codecs, wie etwa Qualcomm. Vielleicht möchte Apple seinen Nutzern aber auch einfach einen kleinen “Anreiz” geben, Geld für die “richtigen” Kopfhörer auszugeben.
Fazit
iPhones haben einen Lightning-Anschluss, was per se schonmal endlos nervig ist, wenn man unnötige Kabel unterwegs oder zu Hause vermeiden möchte. Mein Android-Smartphone lade ich mit dem gleichen Kabel und Netzteil wie meinen PC und auch alle meine Gadgets lassen sich über USB-C laden. Außer eben das iPhone. Zudem wird es zu einer kleinen Odyssee, wenn man “mal eben schnell” ein paar Dateien über Windows auf das iPhone kopieren möchte. Bilder vom iPhone müssen zudem erst in JPG konvertiert werden, wenn man sie auf einer breiten Anzahl von Endgeräten nutzen will. Außerdem braucht man sich unsere TWS Bluetooth Kopfhörer Bestenliste gar nicht erst anzuschauen, sondern kann eigentlich gleich die AirPods bei Apple bestellen.
Zum Schluss eine etwas philosophische Zusammenfassung: Vernetzung im Sinne von Android ist ein metaphorischer Ausdruck für die übergreifende Kommunikation verschiedener Geräte untereinander. Vernetzung im Sinne von Apple hingegen ist eher im Sinne von “Spinnennetz” zu verstehen: Der Nutzer ist gefangen im Produktportfolio eines Herstellers und bekommt Steine in den Weg gelegt, wenn er sich nach anderen Produkten umschaut.
Nächten Freitag widmen wir uns im zweiten Teil der Kolumne dem Thema Design & Usability. Schaut also gerne wieder vorbei.
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Als Apple-Neuling (nach 10 Jahren Android) kann ich einige Dinge nachvollziehen (WTF mit WhatsApp). Letztlich kam es mir auf die Größe an. Ich fand halt kein vernünftiges kleines Android Smartphone mehr!
Sich allerdings über den Lightning-Stecker aufzuregen finde ich total überzogen. Ich habe hier noch einige Micro-USB Gadgets (z.B. Bose Lautsprecher). Da ist es mir dann total schnurz, ob Lightning oder USB-C. Es muss ein Kabel mehr mit ins Gepäck.
In WhatsApp iOS gibt es eine Funktion in der ich meine WhatsApp Chats zu Android übertragen kann, andersherum vermutlich nicht, das habe ich nicht getestet. Ich nutze derzeit verstärkt Android 12 – Pixel 6 Pro und bin der Meinung das mit Android 12 Google an Apple vorbei gezogen ist. iOS 15 wirkt im Vergleich antiquiert und altbacken und vor allem sehr eingeschränkt. Das “Ökosystem” gibt es bei Google im Prinzip auch, die Apps lassen sich auch auf verschiedenen Geräten nutzen und können im Hintergrund verbunden sein, mehr ist es bei Apple im Prinzip auch nicht. Nutzt man ein Chromebook ist… Weiterlesen »
Noch zu erwähnen wäre, das Google ein viel bessere Jugendschutz und viel mehr Möglichkeiten für Eltern hat. Die App Familie Link ist besser als Apples Bildschirmzeit, die eine Zumutung für jeden Eltern Admin ist, vor allem kann man die Bildschirmzeit problemlos umgehen.
Ob iPhone oder Android ist mir persönlich ziemlich schnuppe, an sich mag ich beides. Hatte die letzten Jahre iPhones genutzt (XS, 11 Pro Max, 12 Pro Max) hatte aber auch immer wieder mal Android Abstecher für einige Wochen (Pixel 4 XL, Note 20 Ultra, Xperia 1ii). Und vor einem halben Jahr bin ich komplett zum OnePlus 9 Pro gewechselt. Man kann und sollte für Android jetzt argumentieren, dass es Features einfach viele Jahre vorher gibt, zb. 120Hz. Auch hat das OnePlus jetzt schon ein 10bit Oled. Alles so sachen die diese Geräte so gesehen deutlich besser machen. Beim iPhone ists… Weiterlesen »
Das Thema mit den Airpods kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich als Soundfan höre mit Soundcode, Hifimann 400, und KZ. Die Airpods der Kinder und Frau klingen uaaa. Aber sind doch sooooo toll. Null Einsicht
Wie hilft sich denn der gemeine Appleaner wenn demnächst diverse unzensierende Messengerdienste in D abgeschaltet werden. Bei Andy kein Problem. Aber vielleicht kann man ja die seit jeher leidgeplagten Untertanen im Reich der Mitte fragen wie man diktatorischen Regulierungen umgeht.