Android 15: neuen Funktionen + Eindrücke der Beta
Bis Android 15 offiziell verteilt wird, dauert es zwar noch ein paar Monate, aber schon jetzt wurden die neuen Funktionen auf der Google I/O Konferenz vorgestellt. In diesem Artikel stellen wir euch die Neuerungen vor und werfen einen Blick auf die aktuelle Android 15 Beta 2.1 anhand des Google Pixel 8a. Was hat “Vanilla Ice Cream” zu bieten?
Im Vergleich zu z.B. Android 12, kamen schon in Android 13, 14 und nun 15 immer weniger neue Funktionen oder eine grundlegende Umgestaltung des Designs. Ein neues Android-Update (bei Google) ist inzwischen mehr eine Art Facelift, als ein echtes Update geworden.
Die Android 15 Beta lässt sich einfach auf aktuellen Google Pixel Geräten installieren (ab Pixel 6), indem man sich für die Beta anmeldet und das Update over-the-air (OTA) installiert. Aber auch andere Hersteller (Nothing, OnePlus, Xiaomi, Oppo, Realme) stellen eine Android 15 Beta bereit – hier die Übersichtsseite. Nicht nur Smartphones und Tablets werden bedient: Android TV 15 und Wear OS 5.0 sind ebenfalls in der Mache.
Optimierung des Systems
Wie bei jeder Android-Version soll das System weiter optimiert werden. Bessere Ausnutzung des Arbeitsspeichers, niedrigerer Stromverbrauch, mehr Performance für leistungsschwächere Geräte – Die Punkte werden eigentlich jedes Jahr auf neue versprochen.
- Der Ruhe-Modus schaltet sich von selbst ein, z.B. in der Nacht, wenn das Gerät nicht verwendet wird. Dabei werden u.a. Netzwerkaktivitäten, Ortungsdienste und Synchronisierungen gedrosselt. Dies soll bei einer Akkuladung zu einer längeren Standby-Laufzeit von 3 Stunden führen.
- Nicht genutzte Apps können archiviert werden, aber die Nutzerdaten bleiben auf Wunsch auf dem Smartphone. So kann die App schnell wieder “entarchiviert” werden.
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Mit „Make all apps dark“ kann der Dunkel-Modus in Apps, die es nativ nicht unterstützen, einfach erzwungen werden. Dabei werden Farben einfach invertiert.
- Per „Notification Cooldown“ vibriert / klingelt das Smartphone nur bei der ersten Nachricht in einem Chat: Wer Freunde hat, die statt einer Nachricht, lieber Dutzende senden, wird so nicht mehr genervt.
- Mit “Edge to Edge” können Apps nun das komplette Display ausnutzen: So bleibt die Navigationsleiste unten oder die Statusleiste oben nicht schwarz, sondern die App kann den ganzen Platz ausfüllen.
- Neu gestaltet wurde z.B. das Lautstärke-Menü, das nun einen größeren Teil des Bildschirms einnimmt. So kann man schnell die Lautstärke des Klingeltons, Weckers, von Benachrichtigungen ändern oder die Medienwiedergabe anpassen.
“Predictive Back” Geste
Eigentlich war sie schon für Android 14 angekündigt, wurde aber nicht umgesetzt. Mit der Predictive Back Geste sieht man, wohin man zurückgeht. Wischt man von links oder rechts, um die Zurück-Geste auszulösen, und hält kurz, dann sieht man eine Vorschau, wohin man zurückgeht. Praktisch ist dies, z.B. um eine App nicht versehentlich zu schließen und auf den Homescreen zurückzukehren.
Derzeit funktioniert dies in der Beta aber nur in den Einstellungen oder Google-Apps. App-Entwickler müssen dies im Code einbauen.
Sicherheit
Das Smartphone ist ein Hort aller persönlicher Daten und soll mit Android 15 weiter geschützt werden. Phishing-Versuche sollen unter anderem per Google Play-Protect direkt abgeschirmt werden, das Smartphone kann bei Verlust leichter aus der Ferne gesperrt werden oder für Änderungen an Systemeinstellungen oder am Google-Konto braucht es die biometrische Entsperrung.
Es sind aber auch “neue” Funktionen dabei, die man bereits von anderen Smartphones und deren weiterentwickelten Systemen, wie Samsungs One UI, Oppos Color OS oder Xiaomis Hyper OS seit Jahren kennt.
Private Space
Im privaten Bereich versteckt man seine sensiblen Daten und Apps, die bei der Nutzung des Smartphones nicht direkt auftauchen sollen. Denkbar ist der Private Space aber auch zur Trennung von Arbeits- und Privatleben, wenn das Smartphone für beides genutzt wird. So bekommt man auch einen zweiten App-Drawer.
In den Einstellungen unter Datenschutz und Sicherheit findet sich der Punkt „Privater Bereich“. Bei der Einrichtung kann auch ein anderes Google-Konto genutzt werden. Auf Wunsch muss der Private Space erst durch Passwort / Fingerabdruck entsperrt werden.
Widgets auf dem Sperrbildschirm
Mit z.B. Nothing OS kann der Sperrbildschirm bereits nach Belieben angepasst werden. Auch Android 15 soll es nun erlauben, Widgets auf dem Sperrbildschirm zu platzieren. So hat man schnellen Zugriff z.B. auf Schnelleinstellungen oder Smart Home Geräte. Auf Tablets mit Android 15 soll es auf jeden Fall möglich sein, fraglich ist bisher der Einsatz auf Smartphones.
Satellitenkonnektivität
Beim iPhone Pro ist es in den USA ein großes Thema, Huawei bringt Satellitenkonnektivität auch schon in Serie und selbst kleine Hersteller, wie mit dem Ulefone Armor 23 Ultra (zum Test) setzen sie um. Android 15 wird die Satellitenkommunikation nativ unterstützen. Dazu zählen SMS, MMS als auch RCS bei entsprechender Hardware.
Desktopmodus
Per USB-C ein Display verbinden und Maus / Tastatur per Bluetooth oder USB-Hub koppeln: Das Smartphone wird zum PC unterwegs. Eine Art “Samsung DeX” soll bald nativ in Android integriert sein. Das verspricht Google allerdings auch schon ziemlich lange, mal sehen ob es diesmal klappt.
Audio Sharing & Lautstärkesteuerung von Lautsprechergruppen
Samsung-Nutzer sollten es schon ewig kennen (seit dem Galaxy 6?): Mit Android 15 koppelt man mehrere Lautsprecher oder Kopfhörer mit dem Smartphone und spielt Musik gleichzeitig auf alle ab.
Dazu kommt die gemeinsame Lautstärkesteuerung von Lautsprechergruppen. Streamt man auf mehrere Geräte, z.B. per WLAN auf eine Google-Home-Lautsprechergruppe, kann die Lautstärke nun zentral am Smartphone für alle Speaker erhöht oder gesenkt werden. Auch die Funktion sollte schon mal 2021 erscheinen, scheiterte aber, da Sonos klagte.
Find-My-Device-Netzwerk
Endlich kommt eine adäquate Lösung zum Aufspüren verlorener Gegenstände auf alle Android-Smartphones! Bei Apple funktioniert dies dank dem “Find My” Netzwerk fantastisch. Die Standortbestimmung geschieht dort aber per UWB. Da UWB unter Android nicht weit-verbreitet ist, arbeitet das System stattdessen mit Bluetooth.
Verlorene Gegenstände, wie Smartphones, Kopfhörer oder Tracker, werden per Bluetooth von anderen Android-Nutzern gefunden, der Standort wird anonym an den eigentlichen Besitzer weitergegeben und man selbst hat eine Chance, das Verlorene wiederzufinden. Die Schlüsselfunktion ist dabei das globale Netzwerk aus Android-Nutzern: Somit hilft man anderen Personen beim Auffinden.
Das “Find-My-Device” Netzwerk ist jetzt schon unter Android 14 verfügbar und entsprechende Tracker, z.B. als Anhänger am Schlüsselring von Chippolo, stehen bereit. Mit Android 15 soll(te) Bluetooth dauerhaft angeschaltet bleiben, kann auf Wunsch aber pausiert werden. Neu ist die Funktion, Bluetooth “am nächsten Morgen” automatisch wieder einzuschalten.
Wir werfen hier nur einen Blick auf die Android 15 Beta 2.1. Wie es bei einer Beta der Fall ist: Es können natürlich noch Funktionen gestrichen werden, die es nicht in die finale Version schaffen, oder weitere hinzukommen.
Gegen August / September werden die aktuellen Google Pixel Smartphones als Erstes bedient. Erfahrungsgemäß geht es mit den aktuellen Flagships anderer Hersteller zum Jahresende 2024 weiter und zieht sich bis Mitte 2025 bei der Mittelklasse, bis alle Geräte dann mit Android 15 ausgestattet sind.
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