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Amazfit Verge Lite Testbericht

Getestet von Erik am
Vorteile
  • klasse Display
  • 20 Tage Akkulaufzeit
  • zahlreiche Sportmodi
  • Notifications + Musiksteuerung
Nachteile
  • weniger Sensoren
  • Kunststoffgehäuse, dick
  • lange bis zur Standortbestimmung (GPS)
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Amazfit schickt eine neue Version der Verge ins Rennen, die zwar auf ein paar Features verzichtet, dafür aber günstiger ist und 20 Tage Akkulaufzeit bietet. Mit dem neuen Sortiment inklusive der Amazfit Verge Lite startet man nun außerdem global durch und bietet mehr Modelle hierzulande an.Amazfit Verge Lite Testbericht Produktfotos 2

Gegenüber der normalen Verge fehlt zum Beispiel NFC, die Telefonfunktion oder auch ein Höhen- / Luftdrucksensor. Trotzdem lassen sich zahlreiche Sportmodi und Gesundheitsdaten aufzeichnen und Smartwatchfunktionen wie Benachrichtigungen nutzen. Ist die Verge Lite die bessere Alternative? Wir hatten den Fitnesstracker nun gut eine Woche im Praxistest!

Spezifikationen und Design

Amazfit Verge Lite Amazfit Verge
Display: 1,3 Zoll AMOLED, 360 x 360, Gorilla Glas 3, Anti-Fingerabdruck-Beschichtung 1,3 Zoll AMOLED, 360 x 360, Gorilla Glas 3, Anti-Fingerabdruck-Beschichtung
Hardware: 1.2 GHz Dual Core, 512MB RAM, 4GB Speicher (1,9GB frei)
System: Amazfit OS – neues Design Amazfit OS
Bluetooth / WiFi: 5.0 BLE 4.2 BLE, WiFi 2.4 GHz
Sensoren: PPG Sensor, 3-Achsen Beschleunigungssensor, Umgebungslicht PPG Sensor, Beschleunigung, Gyroskop, Kompass, Luftdruck, Umgebungslicht
GPS: GPS, GLONASS GPS, GLONASS
Akku: 390mAh – ca. 20 Tage 390mAh – ca. 5 Tage
Sonstiges: IP68, Amazfit + Mi Fit App IP68, NFC, Lautsprecher + Mikrofon, Amazfit + Mi Fit App
Preis: 82€ bzw. 100€ bei Amazon 110€

Amazfit Verge Lite Testbericht Produktfotos 6 Amazfit Verge Lite Testbericht Produktfotos 7

Nicht ganz salonfähig ist das Design, dann sollte man lieber zur Honor Magic Watch oder Amazfit GTR greifen. Was bleibt ist der Kunststoff-Look bei der Verge Lite. Auch hier kommt kein Gefühl von Metall und Leder auf, da die Uhr komplett aus Polycarbonat und Silikon gefertigt ist. Das Tragegefühl ist angenehm und ich habe mich schnell an die Größe der Verge Lite gewöhnt. Nicht ganz unerheblich ist die Größe: mit 14mm baut sie schon dick auf und misst auch 44mm im Durchmesser, was bei zierlichen Handgelenken deutlicher auffällt.

Das Silikon Band misst 70 + 113mm, so kommt man insgesamt auf eine Länge von 23,8cm. Bei einem Handgelenk von 21,7cm ist man z.B. im viertletzten Loch und bei 14,4cm im drittersten Loch.

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Das Band lässt sich auch abnehmen und austauschen, durch die spezielle Form ist die Auswahl aber auch geringer. Es lässt sich auf einen Adapter (bei Amazon) zurückgreifen (von 15 auf 21mm), sodass sich alle Uhrenbänder befestigen lassen.

Amazfit Verge Lite Testbericht Sample 2 Amazfit Verge Lite Testbericht Sample 3

Gegenüber der Verge hat sich bei der Verge Lite nicht viel verändert beim Design, der Vorgänger hat z.B. noch farbliche Akzente. Verfügbar ist die Verge Lite in Graublau und Weiß. Die Verarbeitung an sich ist solide und mit IP68 darf die Uhr auch mit unter die Dusche oder zum Schwimmen genommen werden.

Display der Amazfit Verge Lite

Amazfit Verge Lite Testbericht App Interface 3Das Display misst in der Diagonale 1,3 Zoll und löst mit 360 x 360 Pixeln auf. Zum Einsatz kommt hier AMOLED Display, dass auch die automatische Helligkeitsregelung unterstützt. Auch draußen in der Sonne reicht die maximale Helligkeit noch aus, um das Display abzulesen, wobei man manchmal auch die zweite Hand als Sonnenschutz dazu nimmt. Manchmal ganz nützlich war auch die Taschenlampenfunktion, wo das Panel einfach weiß leuchtet: Das reicht in der dunklen Wohnung schon aus.

Geschützt wird das Display durch Gorilla Glas 3. Das Gehäuse hat einen kurzen Überhang und überzogen ist das Glas mit einer Anti-Fingerprint-Schicht. Nach einer Woche gibt es hier noch nichts zu beklagen.

Etwas mau sieht derzeit noch die Auswahl an offiziellen Watchfaces aus: zwei sind vorinstalliert und sieben stehen noch online zur Wahl.

Watchface ändern

Amazfit Verge Lite Testbericht Watchfaceändern 2Auf der Website von Amazfit sieht man aber schon jetzt noch mehr Watchfaces zur Auswahl, sodass vielleicht noch ein paar offizielle dazu kommen. Online finden sich aber noch viel mehr Watchfaces (z.B. Amazfitwatchfaces.com), die sich simpel synchronisieren lassen.

Die einfachste Methode die Watchfaces zu ändern, ist über die AmazFaces App (im Play Store), es geht auch ohne, ist aber deutlich schwieriger. Hier wählt man in der App sein Amazfit Modell aus (Verge Lite und GTR werden nun auch unterstützt) und sucht sich in der App einfach ein Watchface aus. Hierbei wird immer nur das zuletzt synchonisierte ausgetauscht.

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Konnektivität

An Bord ist bei der Amazfit Verge Lite der aktuellste Standard: Bluetooth 5.0 LE (=Low Energy). Hier gibt es nicht zu bemängeln: in der Wohnung war die Uhr stets mit dem Smartphone gekoppelt, auch wenn 2 Räume dazwischen waren. Das war es dann aber auch an Konnektivität, denn WLAN und NFC fehlen der Verge.

Gekoppelt wird die Amazfit Verge Lite entweder mit der Amazfit App (im Google Play Store) oder noch besser per Mi Fit (im Google Play Store). Die Amazfit App bringt keine Vorteile gegenüber Mi Fit. Hier lassen sich Einstellungen vornehmen, Wecker und Termine eintragen, App-Benachrichtigungen festlegen und alle aufgezeichneten Gesundheitsdaten abrufen. Oft muss man die Mi Fit App dabei nicht öffnen, da sich die Verge Lite relativ gut autark nutzen lässt. Auch funktionierte bei mir die Synchronisation zwischen der Mi Fit und Google Fit App zuverlässig.

Amazfit Verge Lite Testbericht App Interface 1 Amazfit Verge Lite Testbericht App Interface 2 Amazfit Verge Lite Testbericht App Interface 4 Amazfit Verge Lite Testbericht App Interface 5 Amazfit Verge Lite Testbericht App Interface 6 Amazfit Verge Lite Testbericht App Interface 7

Nun auch noch ein paar Worte zum Zusammenspiel zwischen der Amazfit Verge Lite und dem Smartphone. Dazu gehört in erster Linie die Benachrichtigungen, Musik Steuerung und das Vibrieren bei Anrufen. Bei letzterem vibriert die Uhr bei einem eingehenden Anruf, zeigt den Namen oder die Nummer an. Hört man Musik, lässt sich an der Uhr die Wiedergabe steuern und Titel einsehen. Praktisch wenn man unterwegs analoge Kopfhörer nutzt. So kann das Smartphone öfter in der Hosentasche bleiben.

In erster Linie ist so eine Smartwatch richtig praktisch, um neue Notifications und Nachrichten direkt am Handgelenk einzusehen. Hier unterstützt die Verge Lite wirklich jede App und hat auf dem Display auch genügend Platz für Zeichen. Amazfit Verge Lite Testbericht Amazfit OS 11Am Beispiel WhatsApp: Hier kommt für jede Nachricht eine neue Benachrichtigung auf das Display, aber in der Übersicht (Menü – Notifications) wird dazwischen auch noch eine zusätzliche Nachricht mit z.B. „4 Nachrichten von …“ angezeigt. Swiped man die Nachrichten auf dem Smartphone weg, dann verschwinden sie auch auf der Smartwatch. An sich also ziemlich praktisch und für mich schon ausreichend Smartwatch-Funktionalität.

Weiter unten werden noch die Smartwatch-Funktionen der Verge Lite beschrieben, die nicht direkt mit dem Smartphone genutzt werden.

Betriebssystem / Software

Zum Einsatz kommt auf der Verge Lite ein angepasstes Amazfit OS im Vergleich zur normalen Verge. Dieses wurde vor allem optisch angepasst. Bedient wird es über den Touchscreen und das klappt mit dem Zeigefinger auch zielsicher. Wischt man nach links und rechts, hat man drei „Homescreens“: das Ziffernblatt, eine Übersicht der gelaufenen Schritte und den aktuellen Puls – startet auch die Pulsmessung. Hier die einzelnen Menüs der Amazfit Verge Lite:

  • Musik Steuerung: Steuerung der Musik bei aktiver Verbindung mit dem Smartphone – Lautstärke, Play / Pause, nächster / letzter Titel, Musiktitel und Interpret. Unterstützt offiziell Spotify und Google Play Music, aber auch Google Podcast oder Chrome Wiedergabe klappt problemlos.
  • Heart Rate / Herzfrequenz: Start der manuellen Messung, 24h Diagram, „Heart Rate Zone“ / Einteilung je nach Puls in Relayed, Light, Intensive, Aerobic, Anaerobic und VO²max in Prozent
  • Workout: Auswahl und Start der einzelnen Sportmodi
  • Status: Schritte, Kilometer, verbrannten Kalorien
  • Activities / Aktivitäten: Übersicht über alle Trainingseinheiten
  • Weather / Wetter: genaue Tagesübersicht mit Temperatur Höchst- und Tiefstwerten, Windstärke, Lufftfeuchtigkeit und Sonnenaufgangs- und untergangszeiten + Wochenübersicht mit Temperaturen.
  • Alarm / Wecker: Wecker direkt an der Uhr einstellbar, was gut funktioniert. Beim Wecken vibriert die Smartwatch, hat aber leider keine Snooze Funktion bzw. der Wecker muss auch nicht deaktiviert werden.
  • Event Reminder / Termin-Erinnerung: hier leider keine Synchronisation mit anderen Kalendern, Events müssen direkt in der Mi Fit / Amazfit App eingetragen werden.
  • Timer / Stoppuhr mit Runden
  • Countdown / „Eieruhr“ mit Minutenwahl
  • Find Mobile / Smartphone klingeln lassen: funktioniert auch, wenn das Handy stummgeschalten ist.
  • Settings / Einstellungen: Ziffernblattdesign, Bildschirm-An Dauer, Funktion beim Gedrückthalten des Home Buttons – Start der jeweiligen Sportart, System

Sport-Tracking / Training

Die Sportmodi im Vergleich: die Amazfit Verge bietet ein paar weniger Sportmodi und Trainingsoptionen, die sich aufzeichnen lassen.

Amazfit Verge Lite: Amazfit Verge:
Laufen, Laufen auf dem Laufband Laufen, Laufen auf dem Laufband, Gehen
kein Luftdrucksensor Laufen im Gelände („Trail Run“), Wandern im Gelände („Bergsteigen“)
Fahrrad fahren, Fahrrad auf dem Trainingsgerät Fahrrad fahren, Fahrrad auf dem Trainingsgerät
kein Gyroskop Fußball, Tennis, Skifahren
Crosstrainer, Übungen (z.B. Krafttraining) Crosstrainer, Seilspringen

Bei der Auswahl der Übungen wird klar, dass der Amazfit Verge Lite Sensoren fehlen. So können keine Höhenmeter gemessen werden oder komplexe Bewegungen mit den Armen nicht aufgezeichnet werden. So darf man sich trotzdem immer die Herzfrequenz und zurückgelegte Distanz messen lassen, aber genauere Statistiken werden nicht erhoben.

Mir reicht es immer noch voll aus, wenn man nach dem Ausdauersport einen Überblick über die Distanz und Geschwindigkeit bekommt und sich so steigern kann. Für anderen Sport lässt man sich einfach die Herzfrequenz tracken, kann sich eine Warnung einstellen, wenn Wert „X“ überschritten wird und bekommt seine Ergebnisse präsentiert. Dabei wird auch hier alles gesammelt und auf Wunsch in Google Fit übertragen.

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Wer öfter Laufen geht, lässt die Amazfit Verge automatisch die Strecke aufzeichnen, wobei es hier etwas beim GPS zu beachten gilt. Es dauert recht lange bis zur Standortbestimmung, trotz GPS + GLONASS und drinnen kann der Standort kaum zustande. Wenn man daher nur die Uhr ohne Smartphone dabei hat, wählt man den Modus am besten schon beim Schuhe binden aus und hat dann bis zum Start auch den Standort. 1-2 Minuten dauert es nämlich. Hat man sein Smartphone dabei, z.B. für Musik, dann ist der Fix sofort da und das GPS der Amazfit wird nur zur Ergänzung genutzt.

Einen Vergleich gibt es an der Stelle auch, aber nur mit dem günstigeren Xiaomi Mi Band 3! Hier fällt auf, dass die Verge Lite bei der Strecke genauer ist – mit einem zweiten Smartphone nachgemessen. Beim Puls hatten wir keinen Referenzwert, es fällt aber auf, dass die Verge Lite die höheren Werte misst, aber auf Dauer auch genauer ist durch die fortlaufende Messung.

Akkulaufzeit

Amazfit Verge Lite Testbericht Sample 1Keine Ahnung wo man bei der Amazfit Verge Lite den Schalter umgelegt, aber die Akkulaufzeit konnte man glatt vervierfachen! Kamen wir im Praxistest mit der Verge noch auf 5,5 Tage so sind es nun 15-20 Tage – das ist auf Level des kleinen Mi Band!

Folgendermaßen sah es bei uns aus: nach genau 5 Tagen zeigt der Akku noch 74% an, wozu die ständige Verbindung mit Smartphone für Notifications, 4 mal Sporttracking – 2 mal Laufen mit GPS je eine Stunde und 2 mal „Übungen“ ohne GPS aber kontinuierlicher Pulsmessung – sowie der Schlafüberwachung. Hier kann die Amazfit Verge Lite schonmal ordentlich Punkte sammeln.

Amazfit Verge Lite Testbericht Produktfotos 3 Amazfit Verge Lite Testbericht Produktfotos 4

Geladen ist der 390mAh Akku nach 2,5 Stunden. Die Ladeschale kommt direkt mit einem festen Kabel und USB-A Stecker. Die Uhr wird hier reingeklemmt, was zwar feste sitzt, aber irgendwann schon ausleiern könnte.

Testergebnis

Getestet von
Erik

Eine richtige Smartwatch mit all dem Komfort und Features, die Wear OS bietet, stellt die Amazfit Verge Lite nicht dar. Dafür bekommt man einen preiswerten Fitness-Tracker, der alle Gesundheitsdaten zuverlässig aufzeichnet, Notifications vom Smartphone anzeigt und auch ein paar zusätzliche Features bietet.

Gegenüber der normalen Verge muss man doch auf ein paar Features verzichten, die auch den Namen Verge Lite dann verdeutlichen: kein NFC, kein frei verfügbarer Speicher und keine Telefonfunktion. Meiner Meinung nach alles Features, auf die man auch verzichten kann bzw. NFC hierzulande ja sowieso nicht nutzen kann. Lediglich die Sensoren für das Sporttracking hätten einen echten Mehrwert. Dafür stampft die Verge Lite die normale Verge in Sachen Akkulaufzeit in Grund und Boden: 15-20 Tage sind eine Ansage!

Je nach Angebotslage hat man nun einige Smartwatches zur Auswahl: die Amazfit Verge Lite startet bei 80€, die Verge bei 100€ bzw. im Angebot auch für 80€, dazu kommen noch die alte Amazfit Pace, Stratos und ganz neu die Amazfit GTR für 130€.

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