In den vergangenen Monaten haben wir bereits mehrfach über den Hersteller Allpowers berichtet. Das chinesische Unternehmen versucht seine Marktpräsenz in Europa durch Qualität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auszubauen. Neben zahlreichen Powerstations gehören auch Solarpaneele in das Produktportfolio. Mit dem Allpowers SP027 100 W Solarpanel möchte man dem Kunden eine kostengünstige Alternative bieten, um überall Strom zu erzeugen, wenn Sonnenschein zur Verfügung steht. Während faltbare Solarmodule im Allgemeinen momentan noch kostspielig sind, geht Allpowers hier einen anderen Weg. Für den Kampfpreis von nur 169 Euro bietet das Modul eine Leistung von bis zu 100 Watt.
Wie sich das Allpowers SP027 100 W bei uns im Test geschlagen hat und ob es trotz des günstigen Preises mit der Konkurrenz mithalten kann, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten.
Lieferumfang des Allpowers SP027 100 W Solarpanels
Das Solarpanel wird in einem kleinen, leichten und unscheinbaren Karton geliefert.
Schon im verpackten Zustand fällt uns das geringe Gewicht sofort auf. Kein Wunder, denn das Allpowers SP027 bringt gerade einmal 3,6 Kilogramm auf die Wage. Das Solarpanel bietet eine integrierte Aufbewahrungstasche, die ein recht umfangreiches Adapterpaket beinhaltet. Die eigentliche Anschlussleitung hat eine Länge von 90 Zentimetern und ist mit MC4 Steckern ausgerüstet.
Weiterhin finden wir ein 140 Zentimeter langes Adapterkabel auf DC5525 Hohlkammerbuchse und ein 140 Zentimeter langes Adapterkabel auf Anderson Buchse. Allpowers legt auch noch drei Adapter von DC5525 auf DC5521, DC3513 und DC7909 bei. Eine Kurzanleitung mit den technischen Daten und den wichtigsten Grundfunktionen rundet den Lieferumfang ab.
Design und Verarbeitung
Das kleine Allpowers SP027 kommt in einem schlichten schwarz grünen Taschendesign daher und wirkt dabei sehr gefällig. Die Oberfläche besteht aus einer schwarz-grauen, wasser- und schmutzabweisenden Kunstfaser. Wasser perlt sofort ab und auch Flecken lassen sich mühelos entfernen. An der Oberseite befindet sich eine Trageschlaufe, die den Transport des nur 3,6 Kilogramm schweren Moduls zum Kinderspiel macht. Selbst weite Strecken lassen sich so mühelos überwinden. Die Abmessungen im gefalteten Zustand betragen 510 × 650 × 30 Millimeter. Faltet ihr die zwei Segmente auseinander, wachsen die Abmessungen auf 1220 × 650 × 10 Millimeter. Betrachtet man die Oberfläche des Solarmoduls genauer, fällt sofort die bläuliche, ungleichmäßige Färbung der Solarzellen auf.
Der Hersteller verwendet hier polykristalline Solarzellen. Gegenüber den sonst gebräuchlichen monokristallinen Zellen arbeiten diese etwas weniger effektiv bei schwachem Licht, sind dafür aber günstiger in der Herstellung. Allpowers verwendet für den Schutz der Solarzellen eine Beschichtung aus PET. Diese ist günstig in der Herstellung, hat aber einige Nachteile gegenüber der sonst üblichen ETFE Beschichtung von Premiumherstellern. Sowohl die Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse als auch die Beständigkeit gegen hohe Temperaturen sind hier als Hauptkriterium anzuführen. Ob dies für die Lebensdauer des Produktes abträglich ist, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beurteilen. Es fehlen bisher entsprechende Langzeittests faltbarer Solarmodule, die die Stärken und Schwächen aufzeigen können.
Auf der Rückseite finden wir die zwei Klappständer, die eine stufenlose Einstellung des Neigungswinkels im Bereich von 30–60° ermöglichen. Zahlreiche Rezessionen im Internet bemängeln die Standfestigkeit dieser Klappständer. Das Material soll zu weich sein und entsprechend nachgeben. In unserem Test konnten wir davon nichts feststellen. Die Ständer sind stabil und knicken nicht ein. Entweder hat Allpowers hier nachgebessert oder es handelt sich um Einzelfälle. Das Solarmodul SP027 bietet an den Seiten insgesamt 4 Halteschlaufen. An diesen kann das Modul bei Bedarf aufgehängt oder auf einem Gestell befestigt werden. Dabei sollte man aber im Hinterkopf behalten, dass das Modul nicht für einen dauerhaften Verbleib für Draußen konzipiert ist. Es ist zwar nach IP65 gegen Staub und Wasser geschützt, doch dieser Schutz reicht nur gegen gelegentliche Regenschauer aus. Um der Luftfeuchtigkeit zu trotzen, und einen dauerhaften Einsatz draußen zu gewährleisten, bedarf es mindestens der IP67.
In einem kurzen Video möchten wir euch noch zeigen, wie schnell der Aufbau des kleinen Solarmoduls geht.
Dank des geringen Gewichts und der kompakten Abmessungen geht der Aufbau spielend von der Hand und ist in unter 30 Sekunden erledigt.
Ladeleistung des Allpowers SP027 100 W Solarpanels
Bevor wir mit der eigentlichen Leistungsmessung beginnen, werfen wir erst einmal einen Blick auf die technischen Daten. Das Solarpanel bietet wie bereits erwähnt eine Leistung von maximal 100 W. Um diese zu erreichen, wird mit einer Spannung von 18 V und einem Strom von 5,4 Ampere gearbeitet. Die Leerlaufspannung beträgt 22,4 V. Ihr solltet also darauf achten, dass eure Powerstation inkl. Sicherheitsreserve mindestens 25 V am Eingang verarbeiten kann. Dies sollte aber auf so ziemlich jede Powerstation zutreffen.
Um die Ladeleistung zu überprüfen, nutzen wir eine Allpowers R600 Powerstation.
Für unseren Test bescherte uns Petrus beste Bedingungen, um die Leistung sowohl bei Sonnenschein als auch bei bewölktem Himmel überprüfen zu können.
Bei einer Temperatur von 5° C starten wir unseren Test bei vollem Sonnenschein und sind auch wenig überrascht sofort die 100 W auf dem Display der Powerstation zu sehen. Die Ladeleistung schwankt im weiteren Verlauf ein wenig zwischen 95 und 105W. Somit wird Allpowers dem angegebenen Leistungsversprechen auf jeden Fall gerecht. Im späteren Tagesverlauf schieben sich immer mehr Wolken vor die Sonne und bei bedecktem Himmel können wir noch eine Leistung von 35W erreichen. Wie bereits erwähnt, verwendet Allpowers polykristalline Solarzellen, die bei schwachem Licht eine schlechtere Leistung abgeben sollen. Um dies zu überprüfen, haben wir das Anker 625 100W Modul (zum Test) aufgestellt, welches über monokristalline Zellen verfügt. Während das Allpowers SP027 35 W lieferte, schaffte das Anker-Solarpanel bei gleicher Ausrichtung 41W. Die 6 W Unterschied klingen im ersten Moment nicht viel, entsprechen aber knapp 17 % mehr Leistung.
Abschließend haben wir noch das Leistungsverhalten bei Verschattung einzelner Flächen überprüft. Wie bei vorherigen Tests auch haben wir dafür einzelne Bereiche des Moduls abgedeckt und die Leistung ermittelt.
Bei einer vertikalen Verschattung von 25 % sinkt die Ladeleistung auf 81 W ab. Wird das komplette erste Segment verdeckt, liegt die Leistung immer noch bei guten 54W. Das ist dem Umstand geschuldet, dass jedes der zwei Segmente für sich separat arbeitet. Man kann es sich so vorstellen, als ob man eigentlich zwei Solarmodule hätte, die intern parallel geschaltet sind. Bei einer Verschattung von 75 % kann allerdings keine konstante Leistung mehr abgegeben werden. Die Werte schwanken ständig zwischen 0 und 5 W.
Werden beide Segmente gleichzeitig verdeckt, sinkt die Ladeleistung entsprechend stärker. Bei nur 25 % verdeckter Fläche sinkt die Leistung auf 57W. Wird die Hälfte beider Segmente abgedeckt, sind nur noch maximal 10W möglich. Wir haben alle Daten noch mal für euch in einer Tabelle zusammen gefasst.
0 % | 25 % | 50 % | 75 % | |
vertikale Verschattung | 95 W | 81 W | 54 W | 0-5 W |
horizontale Verschattung | 95 W | 57 W | 10 W | 0-1 W |
Befindet sich nur eins der beiden Segmente im Schatten, lassen sich mit dem Allpowers SP027 durchaus noch ausgezeichnete Leistungswerte erzielen.
Testergebnis
Der Hersteller liefert mit dem Allpowers SP027 100 W Solarpanel ein überzeugendes Produkt ab. Der günstige Preis, die gute Verarbeitung und die exzellente Leistung bei starker Sonne sprechen eine deutliche Sprache. Natürlich muss man bei dem Preis auch einige Abstriche machen. So ist die Oberflächenbeschichtung vermutlich weniger langlebig und die Leistungsausbeute bei schwachen Lichtverhältnissen geringer. Für Leute, die das Modul gelegentlich bei Campingausflügen verwenden möchte, könnte das Allpowers Solarpanel somit ein echter Geheimtipp sein. Wer dagegen an jedem Tag auf die Nutzung angewiesen ist und immer die maximal mögliche Leistung sucht, sollte sich bei der Konkurrenz von Bluetti, Ecoflow oder Anker umschauen.
Einen Überblick über alle von uns getesteten Solarpanel findet ihr auf unserer Kategorieseite.
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Hallo Michael, vielen Dank für den informativen Test!
Darf ich als absoluter Neuling in der Thematik bitte fragen, was es mit den Anschlussmöglichkeiten auf sich hat?
Könnte man zum Beispiel eine Autobatterie über den Zigarettenanzünder laden?
Wie sieht’s aus mit Handys oder Notebooks?
Oder braucht man dafür weitere Adapter?
Sofern man keine Powerbank zur Verfügung hat, an die man die Geräte anschließt, meinte ich.
Vielen Dank für Deine Mühe im Voraus! 🙂
Hallo Andreas
Um Batterien, Handys oder Notebooks mit dem Panel zu laden bräuchtest du noch einen Solar Laderegler. Der Wird an die Ladeausgänge des Panels angeschlossen und bietet dann verschiedene Ausgänge wie 12V für Autobatterie, USB Ports und manche sogar mit Usb-C. Die Laderegler gibt es in vielen verschiedenen Qualitätsstufen. Gute Regler mit MPPT Funktion gibt es für 70-100 Euro.