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Alldocube veröffentlicht fleißig weiter Tablets und bringt mit dem Smile X jetzt ein Modell auf den Markt, das sich in der unteren Mittelklasse einordnet. Für um die 150€ gibt es ein Full-HD Display mit 10,1 Zoll Displaydiagonale, den wohlbekannten Unisoc Tiger T610 SoC, 64 GB Massenspeicher und ein Gehäuse aus Aluminium. Die Möglichkeit, bis zu zwei SIM-Karten gleichzeitig im Tablet zu betreiben, darf natürlich auch nicht fehlen.
Wir haben uns für euch angeschaut, was der Neuzugang des chinesischen Herstellers so zu bieten hat und wie das Tablet im Vergleich zu den führenden Modellen aus unserer Bestenliste abschneidet.
Lieferumfang des Alldocube Smile X
Wie bei Alldocube üblich, erreicht das Smile X seinen neuen Besitzer in einer weißen Verpackung, auf der in glänzenden Buchstaben der Modellname eingeprägt ist. In der Box befindet sich neben dem Tablet selbst noch ein 10W-Netzteil, ein USB-A zu USB-C Ladekabel und ein SIM-Tool. Außerdem ist auf dem Display des Tablets bereits von Werk aus eine Schutzfolie aus Plastik angebracht. Diese schützt zwar nicht vor Displaybrüchen, aber verhindert Kratzer auf der Glasoberfläche.
Design und Verarbeitung
Auf der Vorderseite des Alldocube Smile X prangt das 10,1 Zoll große Display, das von gleichmäßigen 10 mm Rändern umgeben ist. Da das Displayglas nicht auf das Panel direkt angebracht ist, ist zwischen Anzeige und Glasschicht und sichtbarer Luftspalt. Bei vielen anderen Tablets derselben Preisklasse kommt die höherwertige Laminierung zum Einsatz, bei der das Glas direkt auf die Pixel aufgebracht wird. Das fühlt sich in der Nutzung, insbesondere bei der Touchbedienung besser an. Schade, dass Alldocube hier den Rotstift angesetzt hat.
Eingelassen ist das Display in ein Gehäuse aus Aluminium und Plastik. Beide Materialien sind im selben Spacegrau-Farbton eingefärbt, sodass nur bei näherer Betrachtung auffällt, dass die Kanten des Tablets aus einem durchgehenden Stück Kunststoff gefertigt sind und nur die Rückseite selbst aus Alu besteht. Die Lautstärkewippe und der Powerbutton sind ebenfalls aus Plastik gefertigt und sind links am Tablet angebracht. Hier findet sich auch der USB-C-Anschluss und der SIM-Slot, der Platz für bis zu zwei SIM-Karten oder eine SIM- und eine MicroSD-Karte bietet.
An der Unterseite des Geräts sind außerdem noch zwei Lautsprecher untergebracht, die zwar laut, aber nicht besonders tief und voluminös klingen. Ein Upgrade auf vierfache Stereo-Speaker, wie zum Beispiel beim Realme Pad oder dem Teclast T40 Pro, hätten hier sicherlich gutgetan, kann man in dieser Preisklasse aber nicht erwarten. Auf der Rückseite des Alldocube Smile X fällt der Blick schlussendlich noch auf die herausstehende Hauptkamera. Da diese mittig angebracht ist, wackelt das Tablet nicht ungewöhnlich stark, wenn es auf einer flachen Oberfläche aufliegt.
Die Verarbeitung des Alldocube Smile X lässt sich als solide und unaufgeregt beschreiben. Auch das Gewicht von 526 Gramm und die Maße von 241 x 158 x 11mm sind vergleichbar mit denen anderer Tablets dieser Preisklasse. Negativ fällt nur auf, dass Alldocube auf die Laminierung des Displayglas diesmal verzichtet. Das hauseigene Konkurrenzmodell iPlay 20 kann mit der hochwertigeren Fertigungstechnologie aufwarten.
Display des Alldocube Smile X
Das 10,1 Zoll IPS-Display des Alldocube Smile X löst mit 1920 x 1200 Pixel auf und kommt damit auf eine Pixeldichte von 224 Pixel pro Zoll. In der Praxis ist die Anzeige damit ausreichend scharf, sodass Schriften und Bilder immer ohne erkennbare Pixel dargestellt werden. Auch die Qualität des Bildes ist zufriedenstellend. Die Farben sind kräftig, ohne unnatürlich zu wirken und sowohl die Kontraste als auch die Blickwinkelstabilität sind für diese Preisklasse gut. Wer außerdem noch die Charakteristiken der Anzeige auf seinen eigenen Geschmack anpassen möchte, hat dazu in den Systemeinstellungen die Möglichkeit.
Weniger gut gefällt hingegen, dass die maximale Displayhelligkeit nur bei mageren 225 Lux liegt. Somit sind bei direkter Sonneneinstrahlung auf das Display Inhalte nur noch sehr schwer erkennbar. Zudem fehlt dem Smile X auch ein Helligkeitssensor, der die Displayhelligkeit automatisch reguliert. Ein entsprechender Eintrag in den Einstellungen ist zwar vorhanden, in Wirklichkeit ist das Tablet aber dazu nicht in der Lage.
Leistung
Nahezu jedes chinesisches Einsteiger- und Mittelklasse-Tablet ist derzeit mit einem SoC aus dem Hause Unisoc bestückt. So auch das Alldocube Smile X. Der Tiger T610 Octacore-Prozessor wird im 12nm-Verfahren hergestellt und besitzt zwei leistungsstarke ARM-A75-Kerne und sechs stromsparende ARM-A55-Kerne. Für grafische Aufgaben ist im Chip eine Mali G52 GPU verbaut.
Alldocube scheint bei der Optimierung der Software auf die Hardware beim Smile X gute Arbeit geleistet zu haben. Im Vergleich zu anderen Tablets mit dem T610 SoC wie unter anderem dem Alldocube kPad oder Blackview Tab 9 ordnet sich das Tablet im oberen Bereich ein. Die beiden Spitzenreiter unserer Tablet-Bestenliste namens Realme Pad und Teclast T40 Pro bieten jedoch dank Helio G80 und Unisoc T618 noch etwas mehr Leistung. Die beiden Modelle schlagen dafür aber auch ein größeres Loch ins Portemonnaie.
Geekbench Single (v5)Gerne würden wir euch hier auch einen Antutu-Score präsentieren. Der Benchmark läuft aber auf dem Smile X leider nicht zuverlässig.
Im Alltag ist das Smile X ausreichend performant, um die üblichen Apps ruckelfrei und ohne auffällige Wartezeiten ablaufen zu lassen. Auch einfachere Spiele sind für das Tablet kein Problem. Bei 3D-Games hingegen, muss die Grafikqualität heruntergeschraubt werden, um noch ein akzeptables Ergebnis zu erzielen. Wer es also eher auf die üblichen Anwendungsfälle wie Surfen, Chatten, Medienkonsum und gelegentlich ein Spiel abgesehen hat, dürfte von der Leistung nicht eingebremst werden. Wer hingegen ein Tablet zum Zocken sucht, muss mehr Geld in die Hand nehmen.
Den guten Gesamteindruck bei der Leistung komplettieren schlussendlich der 4 GB große Arbeitsspeicher und der 64 GB große Massenspeicher. Der RAM ist mit 11 GB/s klassenüblich schnell und auch Multitasking gewachsen. Ebenso solide sind die Geschwindigkeitswerte des Massenspeichers. Der bringt es auf 207 MB/s beim Lesen und 172 MB/s beim Schreiben.
System des Alldocube Smile X
Auf dem Alldocube Smile X läuft Android in Version 11 gepaart mit den Sicherheitsupdates vom 5. November 2021. Wie bereits von Alldocube gewohnt, verzichtet der Hersteller weitestgehend auf Anpassungen des Betriebssystems, sodass man in den Genuss von reinem Vanilla-Android kommt. Eine einzige nennenswerte Ergänzung ist die Rubrik „Intelligente Steuerung“ in den Einstellungen. Dahinter verbirgt sich aber unterm Strich nur eine Funktion zum automatischen Aktivieren des Displays beim Anheben des Tablets.
Trotz der überschaubaren Funktionsvielfalt, die Alldocube beisteuert, habe ich während des Testzeitraums nichts vermisst. Das System lief im Test ohne Auffälligkeiten oder Fehler und Android bietet in Version 11 schlichtweg schon alles Notwendige an, inklusive der Möglichkeit, das Gerät via Gesichtserkennung zu entsperren. Selbstverständlich sind auch die Google Services wie der Play Store mit an Bord. Ein einziger Kritikpunkt bleibt jedoch: auch das Smile X besitzt wie viele andere China-Tablets keine Widevine Level 1 Zertifizierung, sodass bei den Pay-to-Watch Streaminganbietern wie Netflix als maximale Auflösung nur SD-Qualität zur Wahl steht. Ich persönlich sehe darin nur eine geringfügige Einschränkung. Wenn man aber auf HD-Streams keinesfalls verzichten möchte, könnte das Realme Pad eine spannende Alternative sein.
Kamera
Das Alldocube Smile X besitzt eine 5 Megapixel Kamera auf der Rückseite und eine 2 Megapixel Kamera auf der Vorderseite für Videotelefonate und Selfies. Gerne würden wir euch jetzt Testbilder präsentieren und die Qualität der Fotos bewerten. Leider jedoch war bei unserem Testgerät die Kamera defekt. Beim Öffnen der Kamera-App erschien nur die Fehlermeldung „Keine Verbindung zur Kamera möglich“ und sowohl diverse Resets als auch alternative Kamera-Apps stellten sich nicht als Lösung für das Problem heraus. Solltet ihr ebenfalls das Smile X erworben haben, lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen, ob ihr dieselbe Erfahrung gemacht habt.
Konnektivität
Das Alldocube Smile X kann sich definitiv nicht den Titel des Konnektivitäts-Meisters sichern, bietet aber die notwendigen Standards. Dementsprechend gibt es die Möglichkeit, zuverlässig und stabil über WiFi 5 zu surfen und über Bluetooth 5.0 weitere Geräte anzubinden. Auch ein zuverlässig funktionierendes GPS-Modul mit Unterstützung für GPS, Beidou, Glonass und Galileo bietet das Tablet. Das war es dann aber auch schon. Außer einem Beschleunigungssensor bietet das Smile X nämlich keine weiteren Sensoren. Wenigstens ein Lichtsensor für die automatische Displayhelligkeit wäre erfreulich gewesen.
Wer unterwegs nicht auf Hotspots oder WLAN-Netzwerke angewiesen sein möchte, kann außerdem bis zu zwei SIM-Karten in den Hybrid-Slot einlegen und im 4G-Netz surfen. Die dabei unterstützten Frequenzen umfassen auch das in Deutschland wichtige LTE-Band 20:
- GSM: B3/5/8
- WCDMA: B1/5/8
- TDS:B34/39
- FDD: B1/3/5/7/8/20/28A
- TDD: B38/39/40/41
Akkulaufzeit des Smile X
Mit 6.000 mAh ist der Akku des Alldocube Smile X gut proportioniert für ein Tablet dieser Größen- und Preisklasse. Im PCMark erreicht das Gerät damit eine Laufzeit von rund 7 Stunden bei kalibrierten 200 Lux Displayhelligkeit. In der alltäglichen Nutzung verbraucht das Smile X rund 11% Akku pro Stunde bei YouTube Playback und angenehm wenige 4% innerhalb von 24 Stunden Standby. Abhängig vom eigenen Nutzungsverhalten reicht somit eine einzelne Akkuladung auch mal für ein paar Tage aus. Etwas teurere Geräte wie das Realme Pad haben aber einen deutlich längeren Atem.
PCMark AkkuGeladen wird leider nur mit langsamen 10 Watt. Von 0 auf 100% geht es dabei in etwa 3 Stunden.
Testergebnis
Das Alldocube Smile X ist ein unaufregendes Tablet, das aber im Detail vieles richtig macht. Die Verarbeitung entspricht zwar keinen Premiumansprüchen, ist aber solide und funktional. Ebenso überzeugend ist das Display, dass jedoch bei der maximalen Helligkeit etwas schwach auf der Brust ist. Die Leistung und das System des Tablets können sich ebenso sehen lassen. Die Unterstützung für bis zu zwei SIM-Karten im LTE-Netz und die zufriedenstellende Akkulaufzeit runden das Gesamtpaket ab. Einen riesigen Patzer leistet sich unser Testgerät nur bei der Kamera, indem diese schlichtweg defekt ist. Hoffentlich handelt es sich hierbei nur um einen Einzelfall und kein Problem, dass alle Smile X Modelle betrifft. Außerdem fehlt erneut die Widevine L1 Zertifizierung, die für Streaming in HD bei Netflix und Co. notwendig ist.
Betrachtet man das Alldocube Smile X im Vergleich zu den führenden Geräten unserer Tablet-Bestenliste, fällt auf, dass das Alldocube iPlay 20 nahezu identisch ausgestattet ist. Das Smile X würde ich daher als den inoffiziellen Nachfolger des iPlay 20 einordnen. Preislich orientieren sich beide Tablets an der 150€-Grenze und gehören somit zu den günstigeren Vertretern ihrer Gattung. In der direkten Gegenüberstellung fallen jedoch ein paar Unterschiede zwischen den zwei Geräten auf. Beim iPlay 20 gibt es nämlich ein helleres und laminiertes Display. Im Gegenzug besitzt das Smile X den potenteren Prozessor, die etwas bessere Akkulaufzeit und Android 11. In den restlichen Aspekten sind die Tablets ansonsten gleichauf.
Wer also ein besonders günstiges Tablet sucht, das trotz niedrigem Preis solide Technik bietet, hat in Zukunft die Wahl zwischen dem Smile X und dem iPlay 20 aus dem Hause Alldocube. Ob einem der potentere Prozessor oder das bessere Display wichtiger ist, wird sich nach den eigenen Präferenzen richten. Ist man hingegen bereit auch etwas mehr auszugeben, sind das Realme Pad oder das Teclast T40 Pro die richtigen Alternativen.
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Bei mir war die Kamera nicht defekt. Die Qualität kann ich nicht beurteilen da ich das Tablet erst seit einigen Tagen habe. Außerdem mache ich meine Fotos eher mit dem Smartphone. Eine Funktion ist für mich bei der Kamera App neu: der QR-Code scanner.
Hallo,
wie sieht es bei diesem Gerät aus mit (OTA) Updates? Ich erinnere an die Diskussion zum X Game. Mein M8, vor ca. 1 Jahr gekauft, hat Android 8 mit Patch 9/2018.
Sollte sich mein Verdacht bestätigen, liefert Alldocube keine Updates für Tablets.
Als Folge davon sollten keine sicherheitsrelevanten Apps (Banking) auf diesen Geräten benutzt werden.
Wenn das so ist, sollten Interessenten gewarnt werden und die Geräte in den Bestenlisten mit einem Warnhinweis versehen werden.
Gruß Georg
P. S. Ich warte noch auf die im Zusammenhang mit dem X Game versprochene Anleitung für manuelle Updates.
Servus Georg,
beim X Game kam das Update dann auch später per OTA. Allerdings war kein aktueller Sicherheitspatch mit dabei. Eine Anleitung ist also nicht notwendig.
Beste Grüße
Jonas