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Noch bevor ein Quartal des Jahres 2025 vorbei ist, bringt Alldocube das neue Alldocube iPlay 70 Pro auf den Markt. Dabei gibt es wenig Neues, sondern eher Altbekanntes im neuen Design. Auch wenn wir einen Nachfolger im Geiste haben, sehen wir bei den Spezifikationen entweder Stagnation oder Rückschritt. Zwar bietet uns das Tablet mit einem soliden Mediatek Helio G99, satten 256 Gigabyte internem Speicher und einem guten 2.5K Display wieder eine solide Grundausstattung, aber wirklich Neues oder Aufregendes kann nicht ausgemacht werden. Was das Tablet zu bieten hat und ob das Gerät zum aufgerufenen Preis trotzdem überzeugen kann, erfahrt ihr in unserem Test.
Design und Verarbeitung
Bezüglich Verarbeitung und Design hat uns Alldocube noch nie wirklich enttäuscht, und auch das iPlay 70 Pro glänzt mit einer hervorragenden Verarbeitung. Allerdings stellen wir zunehmend fest, dass es bei der Materialauswahl doch einen Rückschritt gibt. Denn nach wie vor wird nicht mehr auf ein komplettes Aluminiumgehäuse gesetzt, sondern der Rahmen besteht mittlerweile aus Kunststoff.
Leider ist das Tablet sehr konservativ ausgestattet und einmal um den Rahmen herum finden wir nur den Hybrid-Slot für zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM-Karte und eine microSD-Speicherkarte. Ein USB-2.0-Anschluss und die vier Lautsprecher, jeweils zwei rechts und zwei links an den Seiten. Auf der Rückseite gibt es dann noch die 5-Megapixel-Hauptkamera und den Blitz, während im Display auch eine 5-Megapixel-Frontkamera eingelassen ist.
Die Tasten bestehen aus Kunststoff, haben aber einen perfekten Druckpunkt, wackeln kaum und sitzen fest. Die Abmessungen betragen 163,60 (H) x 253,05 (B) x 7,6 (T) Millimeter bei soliden 476 Gramm. Abgesehen von der zurückhaltenden Ausstattung und Materialwahl können wir aber versichern, dass die Verarbeitung auf einem sehr hohen Niveau ist.
Lieferumfang des Alldocube iPlay 70 Pro
- Alldocube iPlay 70 Pro
- 10 Watt USB-A auf USB-C Netzteil
- USB-C auf USB-C-Kabel
- Anleitung
Der Lieferumfang des Alldocube iPlay 70 Pro wirkt willkürlich zusammengestellt. Denn neben dem 10 Watt Netzteil liegt noch ein USB-C auf USB-C-Kabel bei, während das Netzteil aber keinen USB-C-Eingang hat, sondern nur USB-A. Also seid ihr gezwungen, euch ein USB-C auf USB-A-Kabel zu kaufen, wenn ihr noch keines habt. Eine Anleitung ist vorhanden, und die Displayfolie ist sauber vorinstalliert.
Display des Alldocube iPlay 70 Pro
Beim Display setzt man auf ein 10,96 Zoll großes IPS-Display. Die Bildwiederholrate liegt bei lediglich 60 Hertz. Verbaut wurde ein 2,5K-Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixel pro Zoll, was zu einer Pixeldichte von 277 Pixeln führt. Erfreulich ist, dass das Tablet auch Widevine L1-zertifiziert ist und sich somit bestens für kostenpflichtige Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime Video eignet. Die Helligkeit liegt bei 631 Lux. Bei näherer Betrachtung der Spezifikationen kann man sich des Eindrucks nicht verwehren, dass es sich um das gleiche Display wie beim iPlay 60 Pro handelt.
Dieses lief aber wiederum mit einer Bildwiederholrate von 90 Hertz und einer automatischen Helligkeitsregelung, die bei direkter Sonneneinstrahlung für zusätzliche Helligkeit sorgt. Hier hat man schon das Gefühl, dass das iPlay 70 Pro beschnitten wurde.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxWas die reine Darstellung angeht, ist das Display dennoch außerordentlich gut und es macht wirklich Spaß, auf das Display zu schauen. Die Farben sind kräftig, die Schärfe ist optimal. Leider färbt sich das Display leicht rötlich, wenn man es von der Seite betrachtet. Schade natürlich, dass es keine 90 Hertz hat, sondern nur gewöhnliche 60Hz.
Leistung
Alldocube hat sich für den Mediatek Helio G99 entschieden. Dieser wird von zwei ARM Cortex-A76-Kernen mit bis zu 2,2 GHz und sechs kleinen ARM Cortex-A55-Kernen mit bis zu 2,0 GHz angetrieben. Als Grafikprozessor kommt ein Mali-G57-MC2 zum Einsatz. Der interne Speicher beträgt 256 Gigabyte mit 6 Gigabyte Arbeitsspeicher, als Massenspeicher kommt UFS 2.2. zum Einsatz. Der interne Speicher kann bei Bedarf mit einer microSD-Speicherkarte erweitert werden. Der interne Speicher erreicht eine solide Schreibgeschwindigkeit von 1043 MB/s und eine Lesegeschwindigkeit von 972 MB/s.
Auch hier gibt es einen Rückschritt, zwar haben wir im Vergleich zum Vorgänger wieder die 256GB internen Speicher, aber dafür wurde der Arbeitsspeicher auf 6 Gigabyte reduziert. Irgendwie ist es nicht ganz ersichtlich, warum gerade das Display sowie die Leistung im Nachfolger schlechter sind als im Vorgänger.
Antutu (v10)Was die reine Performance betrifft, können wir trotzdem nur Gutes berichten. Das iPlay 70 Pro läuft in allen Anwendungen flüssig und es kommt nur selten zu Rucklern oder Verzögerungen. In Kombination mit einem 90 Hertz Display wäre die Erfahrung noch besser.
System
Immerhin bekommen wir Android 14, wobei auf Stock Android gesetzt wird. Das geht natürlich damit einher, dass eine individuelle Anpassung nur eingeschränkt möglich ist, dafür ist außer den hauseigenen Google Apps keine Bloatware vorinstalliert. Dennoch sind alle notwendigen Einstellungen vorhanden.
So gibt es beispielsweise einen Dark Mode sowie zusätzliche Dimmstufen und einen Lese-Modus. Einige Untermenüs oder Einstellungen sind teilweise auf Englisch, da aber viele selbsterklärend sind, sollte dies kein Problem darstellen. Abstürze oder generelle Probleme gab es nicht. Ein Updateversprechen gibt es nicht und im gesamten Testzeitraum gab es auch kein Update.
Kamera des Alldocube iPlay 70 Pro
Es sind zwei Kameras eingebaut. Zum einen haben wir eine 5 Megapixel Hauptkamera mit einer Blende von f/2.8 und eine 5 Megapixel Frontkamera mit einer Blende von f/2.0. Auf Stabilisatoren jeglicher Art muss verzichtet werden. Die Software beschränkt sich auf das Nötigste und bietet neben der Möglichkeit Fotos zu schießen, keine weiteren Modi wie einen Portraitmodus oder Ähnliches.
Die Fotoqualität des iPlay 70 Pro ist bescheiden. Schärfe ist kaum vorhanden, es liegt konstant ein nebliger Schleier über den Bildern. Die Farben stimmen überhaupt nicht, und insgesamt sind die Bilder einfach unansehnlich. Je weniger Licht, desto schlechter die Ergebnisse. Schon in der Dämmerung fokussiert die Kamera nicht mehr und es ist fast unmöglich, ein scharfes Bild zu machen.
Die Frontkamera macht ihren Job auch nicht besser und kommt mit einer ähnlichen Qualität daher. Ausgewaschene Farben, Unschärfe im gesamten Bild und generell kaum zu gebrauchen. Videos können in Full HD mit maximal 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Der Ton ist komprimiert und rauscht. Die allgemeine Videoqualität ist nicht der Rede wert. Ständige Nachfokussierung, bei Schwenks pixelt es und die Videos sehen aus, als wären sie mit einem Smartphone von vor 20 Jahren aufgenommen worden. Insgesamt ist die Kamera einfach nicht zu empfehlen, was schade ist, denn iPlay hat bei anderen Modellen durchaus bewiesen, dass sie auch in günstigeren Tablets gute Kameras verbauen können. Aber hier ist es ein Totalausfall.
Kommunikation und Konnektivität
Alle notwendigen Mobilfunkfrequenzen, einschließlich des wichtigen LTE-Band 20 sind verfügbar:
- 4G: B1/2/3/5/7/8/18/19/20/26/28/38/40/41
Zur Navigation nutzt das Tablet GPS, Galileo, Beidou und GLONASS. Die Positionsbestimmung war sehr gut, meine Position wurde auch an Orten mit eher schlechtem Empfang schnell und zuverlässig gefunden. Allerdings ist das iPlay 70 Pro sehr spärlich mit Sensoren ausgestattet, denn außer einem Kompass und einem Beschleunigungssensor finden wir keine weiteren Sensoren.
Auch ein Fingerabdrucksensor fehlt. Dafür funktioniert die Gesichtserkennung einwandfrei und zuverlässig. Auch ein Vibrationsmotor und ein 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss sind nicht vorhanden. Das 4-Lautsprechersystem konnte im Test leider nur bedingt überzeugen. Die Ausgabe klingt dünn und schrill, und der Bass fehlt gänzlich. Das haben wir schon besser gehört.
Akkulaufzeit des Alldocube iPlay 70 Pro
Das iPlay 70 Pro hat einen Akku mit 7000 mAh verbaut. Bei unserem Benchmarktest mit einer Helligkeit von 200 Lux und 60 Hertz haben wir eine Laufzeit von 7 Stunden und 30 Minuten erreicht. Ein einstündiges YouTube-Video bei gleichbleibender Helligkeit verbraucht ca. 6% des Akkus. Bei voller Helligkeit waren es dann schon 12%. Besonders gut ist der Standby-Verbrauch, der bei einem 24-Stunden-Test nur 1% des Akkus verbrauchte.
PCMark AkkuDas Gerät wird mit dem mitgelieferten Netzteil in ca. 2 Stunden und 42 Minuten aufgeladen. Insgesamt ist die Akkulaufzeit nicht die schlechteste und sollte einen gut durch den Tag bringen. Vielnutzer oder Gamer könnten allerdings schon Probleme haben, über den Tag zu kommen. Insgesamt eine durchschnittliche Akkulaufzeit.
- 1%
- 61%
- 87%
- 100%
- 60 Hertz
Testergebnis
Alle drei Monate ein neues Gerät auf den Markt zu bringen, das wenig bis gar nichts verändert, könnte auch Alldocube langsam auf die Füße fallen. Natürlich glänzt das Tablet wieder mit einer hervorragenden Verarbeitung, die stabil und hochwertig wirkt. Der Prozessor ist gut und bewältigt die meisten Anwendungen ohne Probleme. Das Display kann in seiner Darstellung überzeugen, auch wenn es keine 90 oder 120 Hertz hat. Android 14 und Widevine L1 sind nach wie vor gern gesehen. Irgendwann wird man auch das iPlay 70 Pro für einen kleinen Taler bekommen, allerdings sollte ein Umdenken seitens Alldocube her, ob man in Zukunft weiterhin die immer gleichen Tablets veröffentlichen sollte.
Auch wenn wir angeblich einen Nachfolger haben, wäre das Alldocube iPlay 60 Pro (zum Test) die weitaus bessere Investition. Es hat nicht nur ein 90 Hertz Display, sondern glänzt auch mit sinnvollem Zubehör, das den Aufpreis wert ist. Insgesamt ist das Tablet nicht schlecht. Es ist nur kein Nachfolger, es ist entweder gleich oder sogar schlechter und kann mit nichts überzeugen, was wir nicht schon woanders besser haben. Wenn man dann noch bedenkt, dass es etwa ein Redmi Pad Pro immer wieder für 180€ im Angebot gibt, hat Alldocube langsam die gleichen Probleme wie die kleinen Smartphonehersteller.
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Und wieder Elektroschrott von Alldocube, die lernen es aber auch nicht.