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Tablets verkörpern durch ihre kompakte Bauweise für viele – mich eingeschlossen – den besten Kompromiss für produktives Arbeiten und Unterhaltung unterwegs. Vernünftige Geräte unter der 10-Zoll-Marke finden sich jedoch kaum auf dem Markt. Diesen Umstand hat Alldocube erkannt und platziert sich mit seiner Mini-Reihe genau in diesem Segment. Die Geräte bieten mit ihrer Bilddiagonale von 8,4 Zoll bei der Nutzung vieler Apps einen Mehrwert im Vergleich zum Smartphone. Doch eignen sich Tablets dieser Größe als Mediengeräte und vielleicht sogar für den produktiven Einsatz? In diesem Artikel testen wir das Alldocube iPlay 60 Mini Pro und behandeln neben der Antwort auf diese Frage auch alle Details, die ihr zum Gerät wissen müsst.
Design und Verarbeitung
Durch seine geringe Displaydiagonale ist das Alldocube iPlay 60 Mini Pro überaus handlich geraten. Mit Abmessungen von 203 x 126 x 8,1 Millimetern und einem Gewicht von 318 Gramm lässt sich das Tablet bequem herumtragen und auch für längere Zeiträume in den Händen halten. Wie schon beim iPlay 50 Mini Pro setzt Alldocube auf ein CNC gefrästes Aluminiumgehäuse. An der Ober- und Unterseite des Tablets fügen sich Plastikelemente, unter denen die Antennen liegen, passgenau in den Rahmen ein. In seinem mattgrauen Farbton macht das Gerät optisch und haptisch einen hochwertigen Eindruck. Wie auch beim Vorgänger würde man das iPlay 60 Mini Pro hinsichtlich der verwendeten Materialien und deren Verarbeitung in höhere Preisklassen einordnen.
Leider erbt das Tablet ebenfalls die Position der Tasten vom iPlay 50 Mini Pro. Diese sitzen rechts oben im Rahmen und lassen sich nur umständlich erreichen. Auf der linken Seite befindet sich der SIM-Schacht, oben und unten sitzen die Stereo-Lautsprecher. Damit adressiert Alldocube einen Kritikpunkt am Vorgänger, bei welchem man lediglich mit einem einzelnen Lautsprecher vorliebnehmen musste. Nichts geändert hat sich hingegen an der Position des Lautsprechers, bei Nutzung des Tablets im Querformat werden diese nach wie vor leicht von den Händen verdeckt. Zudem wurde der 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss des Vorgängers nicht übernommen. An der Oberseite des Alldocube iPlay 60 Mini Pro findet außerdem der USB-C 2.0 Anschluss Platz. Einen Fingerabdrucksensor bleibt Alldocube uns schuldig.
Lieferumfang des Alldocube iPlay 60 Mini Pro
Der Packungsinhalt des Tablets beschränkt sich auf das Nötigste. Neben dem Gerät selbst befinden sich ein EU-Netzteil mit einer Leistung von 10 Watt, ein passendes USB-A auf USB-C-Kabel und die übliche Kurzanleitung im Lieferumfang. Die Annahme meinerseits, dass aufgrund des verbauten SIM-Schachtes ebenso eine SIM-Nadel beiliegt, hat sich nicht bestätigt. Das Display wird durch eine bereits angebrachte Schutzfolie vor Kratzern bewahrt. Diese liegt passgenau auf und überstand den Testzeitraum unbeschadet, was auf eine gewisse Qualität schließen lässt.
Display des Alldocube iPlay 60 Mini Pro
Der IPS-Bildschirm unseres Testgeräts besitzt eine Auflösung von 1920 x 1200, was bei einer Diagonale von 8,4 Zoll in einer Pixeldichte von 270 Pixel pro Zoll resultiert. Aus nächster Nähe lassen sich zwar einzelne Pixel erkennen, in der Praxis dürfte man dem Display jedoch selten so nahekommen. Gegenüber dem Vorgänger ist die Bildwiederholrate mit 60 Hertz gleich geblieben. Allerdings besitzt das iPlay 60 Mini Pro eine automatische Helligkeitsregulierung mit maximal 570 Lux. Bei manueller Einstellung ist dies ebenfalls der höchste Wert. Die Inhalte kostenpflichtiger Streaminganbieter gibt das Alldocube iPlay 60 Mini Pro durch die Unterstützung von Widevine L1 in Full HD wieder.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxOben und unten messen die Displayränder 12 und an den Seiten 6 Millimeter. Insgesamt sind diese also verhältnismäßig schmal gehalten. Links oben neben dem Bildschirm befindet sich außerdem eine kleine Aussparung im Rahmen, welche das Mikrofon beherbergt. Der Touchscreen erkennt bis zu 10 simultane Berührungspunkte und reagiert präzise auf Eingaben. Systemseitig bieten sich wenige Möglichkeiten zur Anpassung der Darstellung. Lediglich die Farbsättigung lässt sich in 3 Stufen (plus Automatik) einstellen. Wie die meisten Geräte mit IPS-Technologie verfügt das Alldocube iPlay 60 Mini Pro über kein Always-On-Display.
Leistung und System
Alldocube lässt beim iPlay 60 Mini Pro die Leistungsparameter gegenüber der letzten Generation unangetastet und so verrichtet auch in unserem Testgerät Mediateks Helio G99 CPU ihr Werk. Diese bietet nach wie vor eine angemessene Leistung im Preisbereich des Tablets bei moderatem Stromverbrauch. Ein Cluster von 6 Cortex-A55-Kernen mit maximal 2GHz Taktrate sorgt für eine flüssige Darstellung des Systems. Zudem besitzt der Helio G99 ebenfalls zwei Cortex-A76-Kerne, welche bei leistungsintensiven Aufgaben zum Einsatz kommen und maximal 2,2GHz abrufen können. In Verbindung mit einer Mali-G57 GPU eignet sich der Mittelklasse-Chip sogar in gewissem Maß für Gaming.
Antutu (v9)Derzeit ist das Alldocube iPlay 60 Mini Pro lediglich mit 8/128GB Speicher verfügbar. Während sich die Lesegeschwindigkeit mit 867 MB/s auf dem gängigen Niveau des UFS 2.2 Standards befindet, enttäuscht die Schreibrate mit 192 MB/s. Bemerkbar macht sich das beispielsweise bei der Installation von Apps. Mittels MicroSD-Karte lässt sich der Speicher des Tablets um bis zu 512GB erweitern. Hinsichtlich des Arbeitsspeichers kommt LPDDR4X RAM zum Einsatz. 8 Gigabyte sind auch im Jahr 2024 großzügig bemessen für Android und ermöglichen ein reibungsloses Multitasking.
System des Alldocube iPlay 60 Mini Pro
Als Benutzeroberfläche kommt auf dem Tablet Alldocube OS 3.0 zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um Android 14, welches an einigen Stellen mehr oder weniger sinnvoll verbessert wurde. Neben einer App-Leiste, die stark an MacOS erinnert, bietet das System außerdem eine Seitenleiste mit Schnellzugriff auf vordefinierte Apps und drei unterschiedliche Designs für App-Icons. Bloatware ist nicht installiert, lediglich zusätzliche Apps von Google und eine weitere zum Datentransfer auf andere Geräte über WLAN. Zudem finden sich Ergänzungen zur üblichen Gestensteuerung von Android in den Einstellungen. Beispielsweise lässt sich das Display mit einem doppelten Tippen auf den Bildschirm ein- und ausschalten, was die ungünstige Platzierung der Tasten beinahe schon wieder wett macht.
Ein Entsperren des Geräts über Gesichtserkennung ist nicht möglich, somit muss man auf eine PIN oder ein Muster zurückgreifen, um das Tablet vor fremden Zugriffen zu schützen. Zumindest ist aber das Sicherheitsupdate auf dem Tablet aktuell. Im Bezug auf kommende Softwareupdates sollte man jedoch nicht allzu optimistisch eingestellt sein. In dieser Preisklasse ist es bereits ein Phänomen, wenn nach dem Kauf überhaupt ein Update für das Gerät erscheint, und Alldocube stellte bisher in diesem Bereich keine Ausnahme dar.
Kamera des Alldocube iPlay 60 Mini Pro
Auf der Rückseite des Tablets sitzt ein Sensor von Omnivision mit 13 Megapixel und einer Blendenöffnung von f/2.0. Für scharfe Bilder sorgt ein Autofokus. Bei Tageslicht sind die Bilder passabel und besitzen akkurate Farben und ordentliche Kontraste. Mit der Helligkeit nimmt allerdings auch die Bildqualität rapide ab und es wird schnell ein Bildrauschen ersichtlich. Die Frontkamera löst mit 5 Megapixeln auf und besitzt ebenfalls eine Blende von f/2.0. Die Bildqualität ist eher zweckmäßig, aber durchaus für Videoanrufe und das ein oder andere Selfie geeignet. Allerdings ebenso nur bei stimmigen Lichtverhältnissen.
Videos werden von beiden Kameras mit 30 fps aufgenommen. Die Hauptkamera unterstützt dabei eine Auflösung von 2K, während die Frontkamera auf Full HD beschränkt ist. Das Bild leidet unter einem konstanten Rauschen und der Fokus braucht circa 3 Sekunden, um sich auf eine wechselnde Entfernung zum Motiv einzustellen. Durch die Position des Mikros an der Front des iPlay 60 Mini Pro ist die Audioqualität von Videos mit der Hauptkamera ebenfalls unter Durchschnitt, überzeugt allerdings bei Aufnahmen mit der Frontkamera.
Konnektivität und Kommunikation
Der SIM-Schacht des Alldocube iPlay 60 Mini Pro bietet wahlweise Platz für eine SIM-Karte und eine MicroSD-Karte oder zwei SIM-Karten, welche im Dual-SIM-Betrieb verwendet werden können. Zwar unterstützt das Modem der Helio G99 kein 5G, hinsichtlich der übrigen Mobilfunkstandards ist das Tablet jedoch vorbildlich aufgestellt und unterstützt auch das relevante LTE-Band 20:
- 2G: B2/3/5/8
- 3G: B1/2/5/8
- 4G: B1/2/3/4/5/7/8/20/28/38/39/40/41/66
Telefonate sind klar und verständlich, werden aber aus Ermangelung einer Hörmuschel über die Lautsprecher wiedergegeben. VoWiFi und VoLTE werden ebenfalls unterstützt. Die Verbindung über Mobilfunk bewegt sich auf hohem Niveau und die Bandbreite meines Mobilfunkvertrags kann das iPlay 60 Mini Pro meistens in vollem Umfang nutzen. SAR-Werte werden seitens Alldocube leider nicht kommuniziert. Die Verbindungseigenschaften über WiFi 5 und Bluetooth 5.2 liegen im Durchschnitt der bisher von mir getesteten Geräte. NFC fehlt zwar auf dem Gerät, in der Preisklasse lässt sich das aber leicht verschmerzen.
Kabellose Kopfhörer profitieren von der Unterstützung von LDAC, hinsichtlich eines Equalizers ist man zudem auf Apps von Drittanbietern angewiesen. Über Android Auto lässt sich das Tablet unkompliziert mit unterstützten Fahrzeugen verbinden. Mit seiner Bildschirmgröße eignet sich das Alldocube iPlay 60 Mini Pro jedoch auch als eigenständiges Navigations- und Entertainmentsystem für Fahrzeuge. Die Standortbestimmung erfolgt dabei über die Satelliten von GPS, GLONASS, Galileo und Beidou bis auf 1 Meter genau. Auf einer kurzen Teststrecke führte das Tablet das Auto per Google Maps sicher ans Ziel, einen Kompass hat das iPlay 60 Mini Pro allerdings nicht verbaut. Dafür stecken ein Beschleunigungs- und Helligkeitssensor sowie ein Gyroskop im Gerät.
Akkulaufzeit und Ladezeit
Gegenüber dem Vorgänger wächst der Akku des Alldocube iPlay 60 Mini Pro von 5000 auf 6050 mAh, also um ein sattes Fünftel. Wer nun denkt, dass die Laufzeit des Tablets um ebendiesen Bruchteil ansteigt, liegt komplett daneben. Unser Testgerät entpuppt sich im PCMark Akkubenchmark als wahrer Dauerläufer und übertrumpft mit einer Laufzeit von 10 Stunden und 24 Minuten das iPlay 50 Mini Pro um ziemlich genau die Hälfte! Scheinbar trägt hier Googles Optimierung der Verwaltung inaktiver Apps Früchte. In der Praxis bestätigt sich der Wert, das Tablet hielt trotz regelmäßiger Nutzung zweieinhalb Tage mit einer Aufladung durch.
Das beiliegende 10W-Netzteil lädt das Alldocube iPlay 60 Mini Pro in ziemlich genau 3 Stunden vollständig auf. Da das Tablet jedoch das Laden per Power Delivery bis 18 Watt unterstützt, lässt sich diese Zeit mit einem entsprechenden Netzteil auf 2 Stunden und 14 Minuten verkürzen. Dieser Wert liegt gemessen an anderen Tablets im Durchschnitt.
PCMark AkkuTestergebnis
Meine anfängliche Skepsis gegenüber dem Alldocube iPlay 60 Mini Pro ließ über den Testzeitraum rasch nach und in vielen Alltagssituationen konnte dieses mein Smartphone ersetzen. Das Gerät fand in der Küche als Anzeige für Rezepte, als eReader für digitale Medien und als Streaminggerät in allen Ecken meiner Wohnung Verwendung. Die größte Stärke des iPlay 60 Mini Pro ist dabei seine Mobilität, durch das geringe Gewicht lässt sich das kompakte Tablet ohne großes Nachdenken mitnehmen und Ermüdungserscheinungen treten auch beim längeren Halten nicht auf. Die Einschränkungen des Displays werden allerdings schnell beim Arbeiten mit Dokumenten und mehr als einer App ersichtlich. Die Darstellung einer PDF im DIN-A4-Format oder von Apps mit komplexeren Menüs (beispielsweise Word) klappt mit 8,4 Zoll Diagonale zwar, allerdings wünscht man sich in regelmäßigen Abständen mehr Platz auf dem Bildschirm. Abseits davon leistet sich das iPlay 60 Mini Pro in unserem Test kaum Patzer, die Verarbeitung ist auf hohem Niveau und das System flüssig. Zusammen mit dem hellen Display und einem ausdauernden Akku, erhält man eine beachtliche Gesamtleistung für den Kaufpreis. Zusammengefasst ist das Alldocube iPlay 60 Pro damit ein Tablet für alles Kurzweilige, längeres produktives Arbeiten ist mit dem Gerät allerdings etwas umständlich. Auch Anwendungen als Smarthome-Steuerzentrale oder als Schaltzentrale im Wohnmobil sind denkbar.
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Hallo,
werdet ihr in nächster Zeit auch noch das Alldocube iplay 60 Mini Turbo testen, mit dem Snapdragon Prozessor?
Hat wohl leider kein LTE, aber sonst auch sehr interessant…
Kann man Hüllen anderer Hersteller für dieses Tab verwenden?
Macht mal bei den Abmessungen die Komas raus, dan stimmts mit den Millimetern.
gesagt – getan, danke für den Hinweis! (;