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Still und heimlich hat Alldocube das iPlay 60 auf den Markt gebracht. Der Vorgänger konnte im Test überzeugen und war für den damaligen Preis eine Empfehlung wert. Der iPlay 60 soll an diesen Erfolg anknüpfen. Es verfügt über Widevine L1, einen großzügig bemessenen internen Speicher und eine Triple-Kamera inklusive Ultraweitwinkelobjektiv, wobei wir letztgenanntes eher von einem Smartphone als von einem Tablet erwartet hätten. Ob das Alldocube iPlay 60 eine Empfehlung wert ist, erfahrt ihr in unserem Test.
Design und Verarbeitung
Das Tablet hat eine Größe von 11 Zoll und ist in ein Metallgehäuse gekleidet. Frühere Modelle waren auf der Rückseite mit einer Kunststoffabdeckung versehen. Bei iPlay60 setzt man nun auf ein komplett aus Metall gefertigtes Gehäuse. Die Rückseite wirkt dabei sehr modern. Die Abmessungen betragen 163,7 x 259,1 x 7,95 Millimeter und das Gewicht liegt bei 524 Gramm.
Zwei der insgesamt vier Lautsprecher befinden sich auf der linken Seite, die anderen beiden auf der gegenüberliegenden Seite. Oberhalb befindet sich der Hybrid-Slot für zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM und eine Micro-SD-Speicherkarte. Der USB 2.0 Anschluss befindet sich auf der rechten Seite. Auf der Rückseite befindet sich die 16-Megapixel-Hauptkamera samt Ultraweitwinkelsensor und eine 2 Megapixel Makrokamera. Die Frontkamera löst mit 5-Megapixel auf.
Das Alldocube iPlay 60 zeichnet sich besonders durch eine hervorragende Verarbeitung aus. Die Tasten fühlen sich stabil an und verfügen über einen angenehmen Druckpunkt. Es gibt keine scharfen Kanten oder Spaltmaße. Ausschließlich die Kamera auf der Rückseite steht ein wenig zu weit hervor. Wer Wert auf hohe Qualität und Stabilität legt, wird hier nicht enttäuscht.
Lieferumfang des Alldocube iPlay 60
Der Lieferumfang ist klassisch: ein 10-Watt-Ladegerät, ein USB-A auf USB-C-Kabel und ein Handbuch. Es ist interessant, dass Alldocube viel Werbung für den S-Pen macht, obwohl dieser nicht im Lieferumfang enthalten ist. Bei dem Preis kann man natürlich nicht viel mehr erwarten.
Display des Alldocube iPlay 60
Das 11-Zoll-Tablet hat eine Auflösung von 2000 x 1200 Pixel, was zu einer Pixeldichte von 213 Pixeln pro Zoll führt. Laut Alldocube beträgt die Helligkeit des Tablets 300 Lux, während wir bei unserem Test leider nur sehr niedrige 253 Lux gemessen haben. Das Tablet ist zwar in Innenräumen noch nutzbar, aber bei direkter Sonneneinstrahlung oder an hellen Tagen ist auf dem Display kaum noch etwas zu erkennen.
Das iPlay60 ist erfreulicherweise Widevine L1 zertifiziert und somit für kostenpflichtige Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime Video geeignet. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, die Darstellung durch Einstellungen zu verbessern. Allerdings ist die Qualität des Displays insgesamt eher durchschnittlich.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxDie Farben sind matt und ausgewaschen, das Bild wirkt unscharf und neblig. Dafür ist immerhin die Blickwinkelstabilität gut. Das Display kann nicht als besonders gut bezeichnet werden. Im Vergleich zum Vorgängermodell hat Alldocube hier keine Fortschritte gemacht, sondern eher Rückschritte.
Leistung
Im Alldocube iPlay 60 ist der Unisoc T0606-Chip aus dem Jahr 2021 verbaut. Der Chip verfügt über acht CPU-Kerne, die auf zwei Cluster aufgeteilt sind: zwei große ARM Cortex-A75-Kerne mit einer Taktrate von bis zu 1,6 GHz und sechs stromsparende Cortex-A55-Kerne mit einer Taktrate von ebenfalls bis zu 1,6 GHz. Die GPU ist eine Mali-G57 MP1. Der interne Speicher beträgt 128 GB und kann durch eine Micro-SD-Speicherkarte erweitert werden. Zusätzlich stehen uns 4 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Die interne Lesegeschwindigkeit des Speichers beträgt 765 MB/s, während die Schreibgeschwindigkeit bei 448 MB/s liegt. Die Werte sind im Vergleich zum Vorgängermodell nur geringfügig gestiegen und bieten daher kaum einen Leistungsschub. Die Performance im Alltag erwies sich als Geduldsprobe. Obwohl die Geschwindigkeit und Ladezeiten innerhalb der Apps akzeptabel sind, treten bei der allgemeinen Nutzung leider Performanceprobleme auf.
Geekbench Single (v5)Anwendungen werden ständig neu geladen und es fehlt an Feinschliff. Ständiges Ruckeln ist keine Seltenheit. Die Eingaben werden verzögert umgesetzt. Obwohl der Prozessor in anderen Tablets einwandfrei performt, ist dies hier nicht der Fall. Die 4 Gigabyte Arbeitsspeicher sind leider nicht mehr zeitgemäß und könnten die Leistung hier beeinträchtigen. Es ist bedauerlich, dass das Potenzial nicht voll ausgeschöpft wurde.
System des Alldocube iPlay 60
Das iPlay 60 wird mit nahezu unverändertem Android 13 ausgeliefert. Mit Ausnahme der Google-eigenen Apps ist das Tablet frei von Bloatware. Allerdings sind auch nur wenige Einstellungen möglich. Außer dem Dark-Mode und dem Lese-Modus sind keine weiteren Funktionen verfügbar.
Es ist möglich, zwischen Tasten- und Gestensteuerung zu wählen. Allerdings fehlt es dem System insgesamt an Feinschliff. So werden einige Apps wie z.B. PCMark/Antutu nicht durchlaufen. Weitere Probleme oder Unannehmlichkeiten bei der Bedienung gab es bis auf vereinzelte Apps nicht.
Kamera des Alldocube iPlay 60
Positiv ist zu erwähnen, dass insgesamt vier Kameras verbaut sind. Die Frontkamera hat eine Auflösung von fünf Megapixeln und eine Blende von f/3.0. Die Hauptkamera verfügt über einen 16-Megapixel-Sensor mit Autofokus und eine Blende von f/3.0. Außerdem gibt es einen Ultraweitwinkel-Sensor mit zwei Megapixeln und eine Makrokamera mit einer Auflösung von zwei Megapixeln und einer Blende von f/3.0. Auf eine optische oder elektronische Bildstabilisierung muss man verzichten.
Hauptkamera
Die Hauptkamera überzeugt durch eine gute Schärfe in der Mitte des Bildes, jedoch wird sie zum Rand hin unschärfer. Die Details sind jedoch insgesamt gut und die Farben kräftig, aber die Dynamik lässt jedoch zu wünschen übrig.
Ultraweitwinkel
Die Qualität des Ultraweitwinkels ist im Vergleich dazu deutlich schlechter. Der Bildausschnitt ist in der Regel kaum breiter als bei der Hauptkamera. Die Farben sind ungenau und die Schärfe fehlt komplett. Wenn man diesen Sensor weggelassen hätte, hätte es keinen Unterschied gemacht. Die Qualität erinnert mich an die ersten Livestreams der 2000er-Jahre.
Makrokamera, Frontkamera und Video
Die Qualität des Makrosensors ist schlecht. Es ist schwierig festzustellen, wie nah oder weit man sich vom Motiv entfernen sollte. Obwohl es schön ist, diese Sensoren in einem Tablet zu haben, ist die Qualität unabhängig von der Hauptkamera einfach schlecht. Auch die Bildqualität der Frontkamera ist nur mittelmäßig. Es fehlt an Schärfe und die Farben werden nicht richtig dargestellt, zudem liegt ein nebliger Schleier über dem gesamten Bild. Videos können in 1080p mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, der Ton wird in Mono mit 98kbit/s aufgezeichnet. Die Tonqualität ist gut, jedoch ist die Videoqualität nicht zufriedenstellend. Für Videotelefonie ist sie jedoch ausreichend.
Kommunikation und Konnektivität
Alle notwendigen Mobilfunkfrequenzen einschließlich des wichtigen LTE-Bandes 20 sind verfügbar.
- 4G: B1/B3/B7/B8//B19/B20/B28
Es können entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM- und eine Speicherkarte verwendet werden. Bluetooth 5.0 und WiFi 5 sind ebenfalls integriert. Für die Navigation nutzt das Tablet GPS, Galileo, Beidou und GLONASS.
Das iPlay verfügt über einen Helligkeitssensor. Auf ein Gyroskop oder einen Kompass verzichtet das Tablet ebenso wie auf eine Gesichtsentsperrung oder einen Fingerabdrucksensor. Auch ein 3,5 Millimeter Kopfhöreranschluss fehlt. Das Vier-Wege-Lautsprecher-System klingt insgesamt gut, es fehlt jedoch an Druck und je nach Inhalt kann auch die Lautstärke nicht ganz überzeugen.
Akkulaufzeit des Alldocube iPlay 60
Das iPlay 60 ist mit einem 7000 mAh großen Akku ausgestattet. Der Unisoc T606 hat sich in der Vergangenheit bereits als sehr effizienter Prozessor erwiesen und zeigt auch hier eine gute Ausdauer. Bei einer Helligkeit von 200 Lux verbrauchte ein einstündiges YouTube-Video nur sparsame 6 %. Besonders überraschend war der Stand-by-Verbrauch, der innerhalb von 24 Stunden nur 3 % des Akkus verbrauchte. Insgesamt ist die Akkulaufzeit ausgezeichnet. Beim Thema Aufladen ist Geduld gefragt, da die Aufladung mit dem beiliegenden Netzteil gut und gerne über drei Stunden dauern kann.
Testergebnis
Das iPlay 60 ist leider kein gelungener Nachfolger und bietet mehr Rückschritte als Fortschritte. Es gibt jedoch auch positive Aspekte, wie die Unterstützung von Widevine L1 und die hochwertige Verarbeitung. Der interne Speicher ist großzügig bemessen und kann sogar erweitert werden. Android 14 hätte uns gefreut und bedauerlicherweise gibt es beim Android 13 System auch noch einige kleine Probleme wie Abstürze von Apps. Außerdem ist die Performance nicht zufriedenstellend und die 4 Gigabyte Arbeitsspeicher tragen nicht zur Verbesserung bei. Das Display ist zwar immer noch gut, aber beim Vorgängermodell war es besser.
Wer bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben, dem empfehlen wir entweder das Vorgängermodell Alldocube iPlay 50 (zum Test) oder das Blackview Mega 1 (zum Test). In unserer Tablet-Bestenliste findet ihr zudem noch weitere Alternativen.
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