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Sparfüchse aufgepasst, hier rollt eine preiswerte Alternative zum Roborock S6 an: der Alfawise V10 Max. Bei diesem Saugroboter für rund 230 Euro handelt es sich um eine Eigenmarke aus dem Hause Gearbest. Auf dem Datenblatt kann der V10-Bolide ordentlich Saugkraft vorweisen und sogar eine Sprachsteuerung mittels Alexa soll möglich sein. Wir haben den Low Budget-Sauger dem knallharten Praxistest unterzogen!
Lieferumfang und Inbetriebnahme
Das soll Low Budget sein? Das ist die erste Reaktion, wenn man die Verpackung öffnet. Denn der Lieferumfang ist recht üppig. Neben dem Saugroboter ist dabei:
- Ladestation mit EU-Stecker
- Wassertank
- zwei zusätzliche rotierende Bürstenköpfe
- zusätzlicher Luftfilter
- zusätzliches Wisch-Tuch
- weiterer Saug-Aufsatz (ohne Bürsten, für z.B. Tierhaare)
- Reinigungswerkzeug
- Anleitung auf Englisch
Die Anleitung kann man getrost beiseite legen, nicht einmal den Quick-Start-Guide braucht es, um direkt loszulegen. Auspacken, aufladen, Start-Knopf drücken – und schon schnüffelt der kleine Haushaltshelfer los und verrichtet seinen Dienst.
Während des Ladevorgangs pulsiert die LED an der Oberseite. Nach rund vier Stunden ist der 3200 mAh Akku voll und die LED leuchtet permanent rot. Mit vollem Akku kann es dann losgehen, auf zwei unterschiedliche Arten. Ein Set Zubehörteile gibt es bei Gearbest übrigens für um die 10€ zu kaufen.
Variante 1: Start/Stopp auf die On/Off-Taste, ab in die Ladestation geht’s mit einen Druck auf die Haus-Taste.
Variante 2: Die Einrichtung im WLAN via App, die sehr intuitiv verläuft, dazu mehr unter App und Funktionen.
Saugen und Wischen
Der Alfawise V10 Max ist ein cleveres Kerlchen und steht seinen teuren Konkurrenten in wenig nach. Verantwortlich dafür ist der Laser-Distance-Sensor, der erhöht oben auf dem Saugroboter den Überblick behält. Wenn der Saugroboter das Ladedock verlässt, dreht er eine Pirouette, um sich zu orientieren, dann zieht er los.
Nach diesem Prinzip arbeitet der V10 Max: Zwei rotierende Bürsten an der linken und rechten Außenseite fegen den Schmutz vor den Saugroboter, der dann mit seiner allesfressenden Hauptbürste mit Gummilippen darüber rollt und ihn einsaugt. Der Schmutz landet im 400 ml großen Staubbehälter. Mit einer Saugleistung von maximal 2000 Pascal liegt auf Augenhöhe mit den Topmodellen aus China. Die Leistung lässt sich in der App in drei Stufen regeln: Leise, Standard und volle Power.
Apropos leise: Im Vollgas-Betrieb gibt der Hersteller 65 Dezibel an. Ungestört Fernsehen ist nebenbei nicht möglich, aber die Lautstärke ist – vor allem im Normal-Modus – absolut erträglich.
Die Kollisionssensoren – vier an der Unterseite und der obligatorische “Schwimmring” – verhindern Zusammenstöße und Abstürze von zum Beispiel Treppenstufen. Erkennt der Alfawise ein Hindernis, drückt er auf die Bremse und umkurvt es vorsichtig. Schmale Hindernisse, wie z.B. Stuhlbeine, stubst er zunächst an, dann umfährt er sie.
Im Automatik-Modus dreht der Saugroboter gegen den Uhrzeigersinn an den Außenwänden seine Runde, ehe er im Zickzack (Z-Shape) den Boden abfährt. Das System ist auch bei anderen Herstellern bewährt und garantiert, dass kein zugänglicher Winkel der Wohnung vergessen wird. Am In-App-Screenshot lässt sich gut erkennen, wie der Robo vorgeht. Der grüne Kreis ist seine Position, das grüne Quadrat ist seine Ladestation. Mittig im Raum steht ein Tisch mit Stühlen, deshalb ist er dort “konfus” gefahren. Damit der V10 Max seine Route ordentlich und nach Plan fahren kann, ist es wichtig, dass er von der Ladestation aus startet. Diese dient als Orientierung für ihn.
Lässt man die Zimmertüren offen, rollt der Roboter nach abgeschlossener Zimmerreinigung in den nächsten Raum weiter. Höhenunterschiede von rund zwei Zentimeter packt er locker, wenn Papa nicht aufpasst, rollt der Sauger gnadenlos durchs Puppenhaus der kleinen Tochter und saugt alles auf, was nicht festgenagelt ist. Vor jedem Saugvorgang sollte man daher prüfen, ob kleine Gegenstände oder lose Kabel herumliegen.
Die Bilderfolge zeigt sehr gut, wie der Alfawise V10 Max seine Arbeit macht. Zu Testzwecken soll er während eines automatischen Saugvorgangs feines Mehl vom Holzboden entfernen. Klar, Mehl ist der Endgegner. Aber der Versuch beweist, dass der V10 Max nicht alles im ersten Durchgang vom Boden gesaugt bekommt. Nach einer zweiten Runde ist das Mehl aber restlos entfernt.
Doch einen Joker hat der Robo noch im Ärmel, um das Ergebnis tatsächlich perfekt zu machen: Er kann auch wischen.
Und so funktioniert’s: Obere Klappe auf, Staub-Behälter raus, Wassertank rein. Spätestens jetzt ist klar: Der Sauger kann unmöglich gleichzeitig Saugen und Wischen. Mit einem Klick wird das Pad samt Mikrofasertuch an die Unterseite geklickt – und schon kann es losgehen. Es ist zwar umständlich, den Sauger auf Wischbetrieb umzurüsten, doch einen kleinen Vorteil hat der 450 ml große Wassertank: Durch seine Größe beherbergt er viel Wasser und damit kann damit auch große Flächen in einem Durchgang wischen.
Das sollte den preisbewussten Käufer aber nicht abschrecken, denn: Die Wisch-Funktion kann ohnehin keine gründliche Reinigung mit dem Wischmop ersetzen. Dazu fehlt vor allem der nötige “Anpressdruck”.
Bevor der Wisch-Roboter seine Kreise zieht, sollten allerdings die Teppiche vom Boden genommen werden, denn die wischt er gnadenlos mit. In der App lässt sich das aber ändern: Auf dem Grundriss lassen sich (quadratisch) Areale einzeichnen, die der Robo nicht befahren darf. Als hätte man eine unsichtbare Wand gezogen, wischt er brav um den Teppich herum oder macht Halt vor einem “verbotenen” Zimmer.
Verarbeitung, Reinigung und Wartung
Lange um den heißen Brei reden macht hier keinen Sinn: Der Alfawise V10 Max ist im unteren/mittleren Preissegment zuhause – und das sieht und spürt man auch. Hartplastik soweit das Auge reicht, im Vergleich zu den Modellen von Roborock, Xiaomi oder Qihoo 360 wirkt er eher billig. Man könnte auch sagen: Er ist robust und einfach gebaut.
Dennoch ist der V10 Max ordentlich verarbeitet und im Design schlicht weiß gehalten. Mit den Maßen 34 x 34 x 10 cm und einem Gewicht von knapp 3,6 Kilogramm bewegt er sich im Klassendurchschnitt und fällt nicht negativ auf. Auf der Oberseite sind die Buttons, mit denen man den Roboter startet, stoppt und zurück zur Ladestation schickt.
Nutzt man den Saugroboter über die App, dann protokolliert er die Einsatzminuten. Nach einer gewissen Zeit meldet sie dann beispielsweise “Clean filter”. Spätestens dann sollte man einmal den Deckel öffnen und den Filtereinsätze reinigen. Das geht im Grunde kinderleicht: Filter rausnehmen, absaugen/ausschütteln oder mittels der mitgelieferten Bürste abbürsten. Mit kaltem, klaren Wasser durchspülen ist laut Anleitung auch ok, vor dem Einbau müssen die Filter wieder staubtrocken sein.
Wer Haustiere oder lange Haare hat, muss vermutlich öfter einen kleinen Kundendienst durchführen. Die Haare wickeln sich sowohl um die vorderen Bürsten als auch um die mittlere. Aber keine Angst, das Reinigen ist kinderleicht ohne Werkzeug möglich. Für den Einsatz auf haarigem Kampfgebiet lohnt sich ohnehin das Verwenden des mitgelieferten Saugaufsatzes, der ohne rotierende Rolle arbeitet.
Eine 80 Quadratmeter Wohnung schafft der Alfawise V10 Max locker und hat noch 60 Prozent Akkuladung. Nach zwei Stunden Dauersaugen geht ihm aber die Puste aus und er muss zurück in die Ladestation. Diese findet er problemlos, Laser-Navi sei Dank. Die Ladestation ist schlicht in Weiß/Schwarz gehalten und wirkt ebenfalls etwas billig. Vor allem, weil sie extrem leicht ist. Es empfiehlt sich also doppelseitiges Klebeband an der Unterseite, sonst schiebt der Roboter die Ladestation beim An- und Abdocken durch den Raum. Von Kabelmanagement ebenfalls keine Spur, der Kabelsalat baumelt hinten raus und kann/muss mit Kabelbindern o.ä. sortiert werden. Nach rund vier Stunden ist der Akku wieder voll.
App und Funktionen
Bis auf einen kleinen Haken ist die Einrichtung kinderleicht: Die App “Laser Robot” herunterladen, starten und der englischen Anweisung folgen. Der Roboter wird so mit dem WLAN verbunden und sucht nach der aktuellsten Firmware. Das dauert zwei, drei Minuten – und schon kann es losgehen. Für die Registrierung/Aktivierung braucht es: eine E-Mail-Adresse, ein Passwort und aktiviertes Wifi sowie Bluetooth am Smartphone. Der Saugroboter lässt nur in ein 2,4 GHz Netzwerk einbinden.
! Doch Vorsicht, FritzBox-User: Dieser Bug hat das chinahandys.net-Team viele graue Haare beschert. Der V10 Max hat sich nicht mit einer werksseitig eingerichteten FritzBox installieren lassen (SSID: Fritz Box IN 730 z.b.). Nachdem die SSID des WLAN-Netzwerkes ohne Leerzeichen gesetzt wurde, klappte es aber problemlos (SSID: FritzBoxIN730). Gearbest weiß nun von diesem Bug und könnte mit einem Update reagieren.
Im Startbildschirm der App lässt sich der V10 Max starten und stoppen. Angezeigt wird der Ladezustand, die Saugstärke, der Standort des Saugers und der Ladestation, die zu reinigende Fläche in Quadratmetern, die dafür eingeplante Zeit und der (nach der ersten Erkundungsfahrt) Grundriss der Räume.
Klickt man auf “More”, öffnet sich ein weiteres Fenster, das weitere Funktionen offenbart. Dort lassen sich beispielsweise Änderungen an der Lautstärke (laut/leise), LED (an/aus) und Timer vornehmen. Hier sind auch sämtliche bereits durchgeführte Reinigungsvorgänge dokumentiert, mit Fahrstrecke und Dauer.
Für einen Saugroboter in dieser Preisklasse ist die App und der Funktionsumfang wirklich erste Sahne.
Die Funktionen im Überblick:
- Saugkraft in drei Stufen einstellen
- Zonenreinigung: Den Roboter an vorgegebene Stellen schicken
- Raumeinteilung: Räume selbst definieren
- Fernbedienung
- Spot-Reinigung: In größer werdenden Kreisen eine Stelle reinigen
- History: Hier ist protokolliert, wann, wie lange und wie viele Quadratmeter der V10 Max bislang gereinigt hat
- Clean Plan: Reinigen nach Zeitplan
- Find Robot: Roboter zeigt und ruft Position
- Maintenance: Zeigt an, wann Filter oder Bürsten eine Reinigung brauchen
Wirklich beeindruckend in dieser Preisklasse sind die Features Zonen- und Raumeinteilung. In der Praxis sieht das so aus: Der Saugroboter zieht mindestens einmal seine Kreise durch die Wohnung und scannt mit seinem Laser den Grundriss ab. Auf diesem Grundriss lassen sich dann Zonen oder Räume per Hand in der App einzeichnen. Sobald das geschehen ist, kann der V10 Max diese Zonen direkt ansteuern, reinigen und fährt zurück in die Ladestation.
Das Sahnehäubchen und für viele sicherlich ein Kaufgrund: Die Steuerung via Google Home oder Alexa. Mit Alexa hat das ganz easy geklappt: In der Alexa-App einfach den Skill “Smart Life” installieren und dann nach neuen Geräten suchen. Alexa findet dann ein “Sonstiges”, dem ihr einen Namen eurer Wahl geben könnt. “Sauger”, zum Beispiel. Fortan lässt sich mittels Sprachbefehl “Alexa, starte Sauger”, der Roboter auf den Weg schicken. “Alexa, schalte Sauger aus” schickt ihn zurück in die Ladestation. In der App lassen sich sich mehrere V10 Max installieren, so dass sich per Sprachsteuerung eine ganze Alfawise-Armada kommandieren ließe.
Testergebnis
Der Alfawise V10 Max ist ein typischer “No-Brainer”. Heißt: Macht euch keine großen Gedanken, mit einem Kauf macht ihr mit Sicherheit keinen Fehler. Für knapp über 200 Euro bringt der Saugroboter alles mit, was es braucht: Starke Saugkraft, eine (umständliche) Wischfunktion, eine App, einen sehr großen Funktionsumfang und eine Laser-Raumerfassung.
So ausgestattet hängt er viele seiner Konkurrenten ab, da nimmt man es ihm nicht krumm, dass am Material ein wenig gespart wurde und die Verarbeitung “billig” wirkt. Darf sie aber auch, immerhin ist der V10 Max tatsächlich preiswert. Die Möglichkeit, den Sauger per Sprachsteuerung zu starten und stoppen, setzt dem ganzen die Krone auf.
Alternativen findet ihr in unserer Staubsaugerroboter Bestenliste. Dort ist der Mi Vacuum 1 wohl der stärkste Konkurrent zum Alfawise Sauger.
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Hey, das ist schade. Bei mir dreht er sich problemlos im Dauerbetrieb. Garantie?
Nach knapp einem Jahr dreht sich bei mir die Hauptwalze nicht mehr. Dabei liegt es vermutlich am Motor, der die Walze drehen soll. Hat jemand ähnliche Probleme?
Hey, ich habe genau das gleiche Problem, der Roboter hat den Dreck an der Jauptbürste gesammelt und diese dreht sich nicht mehr.
Konntest du das Problem beheben?
Hallo, ich habe das Problem, dass der Sauger immer die Karten neu erstellt und das dann übereinander. Warum macht er das und wie kann man einen neue Karte erstellen?
Ansonsten funzt das gute Stück super – ist mir auch schon mal auf die Terrasse entwischt & hat sich als Rasenmäher ausgegeben – das war nicht so lustig 😉
Und noch was, kann die App auch zwei Karten speichern? Also zwei Etagen?
Danke
Noch eine Bitte um eine Hilfe für Skill “Smart Life”.
Habe 2 Lampen erfolgreich im Smart Life app und lässt sich super steuern, auch mit der Alexa. Konto ist richtig verknüpft ansonsten würden die Lampen sich nicht Steuern lassen.
So mein Problem, das app erkennt kein neues Gerät (will den V10max Roboter) nicht erkennen.
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Wie soll man suchen im Smart Life app, Manuell hinzufügen oder autom. ?
Welchen bei “Kleines Haushaltsgerät ” sollte der Richtige alfawise-v10-max sein?
Und wie schafft man eine Erkennung im App?
Danke im Vorhinein. Lg Heinz
Da hast du etwas falsch verstanden, Heinz. Bitte den Sauger über die Alexa App suchen. Einfach ein neues Gerät dort einrichten, ein “sonstiges”. Dann findet er ein solches und du nennst es “Sauger”, zum Beispiel.
Smart Life ist keine App, sondern ein Skill in Alexa, den du zuvor aktivieren musst in der Alexa App.
seit Tagen ist das App offline und man kann ihn nicht steuern 🙁
Ebenso das Smart app ist noch nie gelaufen, findet den Roboter nicht, Alexa kennt ihn nicht…. echt blöd. Wlan reset bringt nix… so . so hat man einen Roboter der nicht läuft im Raum stehen.
Hallo Heinz,
du musst den Roboter exakt so suchen wie in meiner Anleitung. Als sonstiges Gerät wird er gefunden. Funktioniert tadellos.
Dass die App down ist, ist ärgerlich. Hat aber keinen Einfluss auf die Alexa-Steuerung.
Danke für Hilfe, alles schon mal gelaufen mit dem App. Heute neuen Benutzer und PW. dann ging wieder.