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Vom Hersteller AGM kennen wir in erster Linie Outdoor-Smartphones, die durch ihre Widerstandsfähigkeit überzeugen sollen. Allerdings hat der Hersteller darüber hinaus auch Tablets im Sortiment. Eines dieser Geräte lag uns in den letzten Wochen für einen ausführlichen Test vor. Das AGM Pad T2 will für seine UVP von 200€ vor allem als Mediengerät überzeugen und wirbt mit Widevine L1 und einer Helligkeit von 500 Lux. In unseren Testberichten ist die Qualität des Displays allerdings nur eine von diversen Rubriken, in welchen wir die Geräte für euch auf Herz und Nieren prüfen. Ob das AGM Pad T2 sich behauptet und wir euch am Ende eine Empfehlung für das Tablet aussprechen können, lest ihr im folgenden Test.
Design und Verarbeitung
Die Abmessungen von 257 x 169 x 8 Millimeter bewegen sich für die Displaygröße des AGM Pad T2 im Rahmen. Und auch das Gewicht von exakt 500 Gramm ist verhältnismäßig, wenn man bedenkt, dass das Tablet über ein Metallgehäuse verfügt. Dieser wird nur am rechten Rand des Gehäuses zugunsten der Empfangsqualität durch eine Kunststoffleiste unterbrochen. Dort sitzen auch der Power-Button und die Lautstärketasten. Unten am Gerät befindet sich der USB-C 2.0 Anschluss, der SIM-Schacht und ein Lautsprecher. Dessen Gegenstück ist an der Oberseite des Tablets platziert. Links wird der Rahmen des AGM Pad T2 lediglich durch ein Mikrofon unterbrochen. Auf der Metallrückseite ragen gleich zwei quadratische Kameramodule links oben um 2 Millimeter aus dem Gerät heraus, die zwei Sensoren und den LED-Blitz beherbergen.
Die Verarbeitung des AGM Pad T2 ist grundsätzlich solide. Sowohl optisch als auch haptisch wirkt das Tablet stabil und gegenüber Druck und Verwindungen zeigt es sich überaus unempfindlich. Übergänge zwischen den Materialien sind sauber und weisen keine Spaltmaße auf. Insgesamt macht das Gerät damit einen wertigeren Eindruck, als der Kaufpreis vermuten lassen würde. Ein Fingerabdrucksensor ist nicht verbaut, dafür kann die Frontkamera, welche auf Seite der Tasten im Rahmen sitzt, für eine Entsperrung per Gesichtserkennung verwendet werden. Allerdings funktioniert diese oftmals unzuverlässig und man muss auf die PIN oder ein Muster ausweichen.
Lieferumfang des AGM Pad T2
Das Tablet selbst kommt in einem gelben Karton mit einer Abbildung des Geräts auf der Oberseite daher und liegt beim Öffnen von diesem oben auf. Darunter befindet sich, gut verpackt, ein passgenaues Panzerglas für das Display, ein Sticker-Set sowie eine SIM-Nadel. Separat verpackt liegen zudem ein USB-A- auf USB-C-Kabel und das passende EU-Netzteil bei. Zu erwähnen sind außerdem die Schnellstart-Anleitung und die Garantiekarte, welche allerdings lediglich auf den Online-Support von AMG verweist.
Display des AGM Pad T2
Der 10,95 Zoll große IPS-Bildschirm des AGM Pad T2 besitzt eine Auflösung von 1920 x 1200 (FHD), was einer Pixeldichte von 206 PPI entspricht. Einzelne Bildpunkte sind damit nur aus nächster Nähe zu erahnen und bei gängiger Nutzung lässt die Bildschärfe keinen Raum zur Beschwerde. Allerdings liegt die Bildwiederholrate nur bei 60 Hertz und in dieser Preisklasse sind HDR oder Dolby Vision ebenfalls nicht vorhanden. Widewine L1 können wir jedoch bestätigen und der Inhalt der gängigen Pay-To-Watch Anbieter lässt sich in HD streamen. Die angegebene Helligkeit von 500 Lux erreicht das AGM Pad T2 nicht ganz, die gemessenen 430 Lux im manuellen und automatischen Modus reichen jedoch für die Verwendung in Innenräumen problemlos aus. Im Freien muss man allerdings Schatten suchen, um etwas auf dem Bildschirm des Tablets zu erkennen.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxDie Ränder um das Display sind mit 8 Millimetern auf jeder Seite zwar etwas breiter als bei teureren 11-Zoll-Tablets, fallen allerdings bei Verwendung nicht negativ auf und erleichtern das Halten des AGM Pad T2. Zum Glas über dem Display macht AGM keine Angabe. Während des Testberichts blieb dieses zwar frei von Kratzern, nach kürzester Zeit wimmelte die Oberfläche jedoch vor Fingerabdrücken. Die Verwendung des beiliegenden Panzerglases stellt in jedem Fall eine vielversprechende Möglichkeit zum Schutz dar.
Leistung
Im Inneren des Tablets verrichtet Mediateks Helio G91 seinen Dienst. Die Octa-Core-CPU wird im 12-Nm-Verfahren gefertigt und setzt sich aus zwei Cortex-A75 Kernen mit einem Maximaltakt von 2GHz und sechs kleineren Cortex-A55 Kernen mit 1,8GHz Taktrate zusammen. Für grafische Berechnungen ist eine Mali G52-MC2 zuständig. Hinsichtlich der Leistung siedelt sich der Chip in der unteren Mittelklasse an und reicht nicht ganz an die des Helio G99 heran, welcher in diversen Tablets im Preisbereich zum Einsatz kommt. Für eine flüssige Systemnavigation und leichtes Gaming ist der Helio G91 jedoch gewappnet.
Antutu (v10)Wer hätte erwartet, dass wir im Jahr 2024 noch von einem Tablet mit 4GB Arbeitsspeicher berichten – doch hier sind wir! Bei der Nutzung des AGM Pad T2 macht sich das sofort bemerkbar, wenn man Apps öffnet, schließt oder zwischen diesen wechselt. Praktisch immer stocken die Animationen und das Tablet braucht länger als vergleichbare Geräte. Eine Verbesserung der Leistung tritt auch nicht durch die Erweiterung des LPDDR4x RAM durch die gleiche Menge an Systemspeicher ein. Letzterer bemisst sich auf 256GB und liegt mit 295 MB/s Lese- und 221 MB/s Schreibgeschwindigkeit ebenfalls unter dem Durchschnitt.
System des AGM Pad T2
Als Oberfläche kommt bei unserem Testgerät VOS 2.0 zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein leicht modifiziertes Android 14. Das System ist frei von Bloatware und lässt Nutzern 237 GB zur freien Verfügung. Interessanterweise ist eine Radio-App installiert, aus Ermangelung eines Kopfhöreranschlusses muss man zur Nutzung jedoch auf USB-C Kopfhörer zurückgreifen. Während der Zeit des Testberichts traten keinerlei Bugs oder Abstürze des Systems auf. Außerdem ist der Sicherheitspatch zum Testzeitpunkt aktuell. Zu weiteren Sicherheits- und Systemupdates macht AGM keine Angabe. Im Allgemeinen ist die Updatepolitik der kleinen Hersteller allerdings durchwachsen und mit Android-Updates ist nicht zu rechnen. Sollte dies einen wichtigen Punkt für die Kaufentscheidung darstellen, ist man mit einem Redmi Pad Pro (zum Test) besser beraten.
Kamera
Die Hauptkamera des AGM Pad T2 löst mit 13 Megapixel auf und besitzt eine Blende von f/2.2. Für den Tablet-Bereich produziert der Sensor von Samsung ordentliche Bilder mit stimmigen Farben. Der Autofokus arbeitet zuverlässig. In schwierigen Lichtsituationen und bei Dunkelheit stellen sich jedoch schnell Kontrastprobleme und Bildrauschen ein. Ein ähnliches Bild zeigt sich mit der Frontkamera. Der 8-Megapixel-Sensor mit einer Blendenöffnung von f/2.0 ist für virtuelle Besprechungen und vereinzelte Selfies durchaus zu gebrauchen, solange die Lichtverhältnisse im Rahmen bleiben. Die separate Makrokamera bietet aufgrund ihrer Funktionalität und der durchwachsenen Bildqualität nicht wirklich einen Mehrwert und wird deshalb nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Die Hauptkamera nimmt Videos in 1080p mit 60fps auf. Der Autofokus benötigt hier circa 1 Sekunde, um sich auf eine veränderte Entfernung zum Motiv einzustellen und die elektronische Bildstabilisierung gleicht Bewegungen eher unzureichend aus. Für zweckmäßige Aufnahmen ist die Qualität der Aufnahmen jedoch gut genug. Bei der Frontkamera ist man auf Videos mit 720p bei 30fps beschränkt. Die Stimme wird vom Mikrofon des AGM Pad T2 zuverlässig aufgenommen, solange man dieses nicht verdeckt.
Konnektivität und Kommunikation
Beim AGM Pad T2 setzt der Hersteller auf einen hybriden SIM-Schacht. Mit diesem lässt sich das Tablet entweder mit zwei Mikro-SIM-Karten oder einer einzelnen SIM-Karte und einer MicroSD-Karte verwenden. Die unterstützten LTE-Frequenzbänder lassen für Deutschland keine Wünsche offen und auch Band 20 ist mit von der Partie. Im Folgenden findet ihr eine vollständige Auflistung der unterstützten Bänder je Netz:
- 2G: B2/B3/B5/B8
- 3G: B1/B5/B8
- 4G: 1/3/5/7/8/19/20/28/40
VoLTE und VoWiFi unterstützt das Tablet ebenfalls. Grundsätzlich gibt es an der Verbindungsqualität im Mobilfunk nichts zu kritisieren. Selbst in Innenräumen ist diese ordentlich. Zu anderen Geräten und lokalen Netzwerken stellt das AGM Pad T2 eine Verbindung über WiFi 5 und Bluetooth 5.0 her. Die erreichte Bandbreite über WLAN liegt dabei im Durchschnitt und Ab- oder Einbrüche der Signalqualität kamen über den Testzeitraum nicht vor.
Über Bluetooth angeschlossene Audiogeräte profitieren durch die Unterstützung des Audio-Codecs LDAC und auch über die Stereolautsprecher ist der Klang brauchbar. Zumindest für die oben erwähnten Filme und Serien, für puren Musikgenuss fehlt es dann doch an Höhen und Tiefen. Die Standortermittlung erfolgt über die Dienste von GPS, GLONASS, Galileo und Beidou auf bis zu einem Meter genau. Leider ist die Kommunikation mit den Satelliten eher durchwachsen. Selbst unter klarem Himmel weicht die Testroute etwas vom Referenzgerät ab. Zum Einsatz als Navigationssystem in Fahrzeugen sind die Geräte anderer Hersteller geeigneter. An weiterer Sensorik sind je ein Helligkeits-, Beschleunigungs- und Hallsensor sowie ein Kompass und ein Gyroskop verbaut.
Akkulaufzeit des AGM Pad T2
Der Energiespeicher des AGM Pad T2 liegt mit einer Kapazität von 7850 mAh im Durchschnitt für ein Gerät mit einer Bilddiagonale von 11 Zoll. Demgegenüber legt das Tablet bei alltäglicher Nutzung eine recht solide Akkulaufzeit an den Tag. Im Testzeitraum über zwei Wochen musste das AGM Pad T2 lediglich dreimal aufgeladen werden. Hauptgrund ist hier wohl die subtile automatische Helligkeitsregelung. Hierfür spricht auch, dass der PCMark Akkubenchmark bei einer fest eingestellten Helligkeit von 200 Lux ebenfalls ein eher durchschnittliches Ergebnis erzielt. Im Stand-by nimmt die Ladung um gerade einmal 1 % in 12 Stunden ab, ein solider Wert.
PCMark AkkuEinmal leer, benötigt der Akku des AGM Pad T2 geschlagene 2 Stunden und 43 Minuten für eine vollständige Aufladung mit dem beiliegenden 18-Watt-Netzteil. Diese Zeitspanne verkürzte sich bei einem Ladevorgang mit einem stärkeren PowerDelivery Netzteil nicht.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenTestergebnis
Durch seine edle Verarbeitung und das verhältnismäßig helle Display hat das AGM Pad T2 als Tablet für den Medienkonsum über den Testzeitraum einen positiven Eindruck hinterlassen. Dieser verfliegt jedoch, sobald man sich mit dem Gerät anderen Aufgaben widmet. Vor allem in Bezug auf die Leistung wirkt das AGM Pad T2 mit dem geringen Arbeitsspeicher und einer CPU, die nicht ganz auf Höhe der Konkurrenz ist, aus der Zeit gefallen. Bereits jetzt macht sich dieser Punkt in der Praxis bei der Systemnavigation bemerkbar, was bei mir hinsichtlich der Zukunftssicherheit des Geräts ernsthafte Bedenken hervorruft. Empfehlen können wir euch das Tablet nur, wenn dieses stark rabattiert ist und ihr wirklich nur ein mobiles Gerät für Websurfing und Medienkonsum benötigt. Abseits dieser Nische seid ihr mit den Konkurrenzprodukten von beispielsweise Xiaomi, Teclast und Alldocube besser beraten. Diese findet Ihr in unserer Tablet-Bestenliste.
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