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ADO A16 im Test – Das Klapp-E-Bike für Camper und Vanlifer auf Reisen?

Nicht erst seit Corona sind viele Deutsche mit Wohnwägen und Wohnmobilen unterwegs. Das #Vanlife boomte bereits in den letzten Jahren, aber seit dem Corona den klassischen Hotelurlaub torpediert, explodiert plötzlich die Nachfrage nach allem, das man für einen Camping-Urlaub brauchen kann. Und so werfen diverse chinesische Hersteller eine schier endlose Masse an elektrischen Klapp-Fahrrädern auf den Markt.

Da wir (meine Frau und ich) uns selbst aktuell einen Kastenwagen in einen Campervan umbauen, (was ihr auch auf Instagram verfolgen könnt) sind wir schon länger auf der Suche nach dem perfekten Klapp-E-Bike für unseren Camper und das Vanlife auf Reisen.

Wir hatten uns Ende letzten Jahres bereits ein Fiido M1 Pro zugelegt, das perfekt für das Gelände ist und wirklich megaviel Spaß macht. Allerdings ist es mit seinen 4-Zoll-Reifen relativ schwer und kommt ziemlich wuchtig daher. Umso erfreuter war meine Frau, als wir von ADO und dem angekündigten Klapp-E-Bike A20 für unter 600 EUR hörten.

Noch während wir auf das ADO A20 wartete, das wir für bereits für einen Testbericht eingeplant hatten, überraschte mich der Hersteller mit dem ADO A16, das plötzlich vor meiner Tür stand:

ADO A16 in Transportverpackung

Zugegeben, ein derart kleines Klapp-E-Bike hätte ich mir mit meinen 1,92m niemals bestellt, doch für meine Frau mit 1,65m ist es genau das Richtige! Und so haben wir es direkt einem ausführlichen Praxistest unterzogen. Das Fahrrad kam gut verpackt, fast vollständig vormontiert und direkt aus Europa geliefert.

Wir mussten lediglich den Sattel und die Lenkstange fixieren. Außerdem noch die Scheibenbremsen einstellen – schon konnte es losgehen.

Gewicht und Abmessungen

Das ADO A16 ist ein ultra kompaktes 16-Zoll Klapp E-Bike, das auf maximale Transportierbarkeit ausgelegt wurde. Der Rahmen ist vollständig aus Aluminium und sehr stabil und hochwertig gefertigt. Das gesamte E-Bike wiegt lediglich (gemessene) 20,28 kg.

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Durch den Klapp-Mechanismus im Hauptholm lässt es sich problemlos auf Kofferraum-Größe zusammenfalten. Der Lenker und die Pedale lassen sich ebenfalls umlegen, sodass man auf eine Gesamtgröße von 29 x 80 cm bei einer Höhe von 70 cm kommt:

Wie man auf dem Foto sehen kann, passt das E-Bike sogar problemlos in den Kofferraum unseres Hyundai i10, der die kleinste Fahrzeugklasse in Deutschland darstellt. In einen Wohnwagen oder Campervan kann man das Rad also zusammengeklappt auf kleinstem Raum verstauen und muss nicht extra einen Fahrradträger montieren.

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Im Kofferraum unseres Hyundai i10

Wirklich positiv überrascht hat mich, dass ich das ADO A16 trotz meiner Größe von 1,92m und meines Gewichts jenseits der 100kg problemlos fahren konnte.

Elektrik des ADO A16

Da es sich um ein E-Bike handelt, schauen wir uns zunächst die elektrischen Komponenten des ADO A16 an. Sobald man das Fahrrad zusammenklappt, wird der Zugang zum Akku sichtbar, der sich mit einem der beiden beiliegenden Schlüssel entnehmen und damit auch im Trockenen laden lässt. Der Schlüssel dient also als Diebstahlsicherung für den Akku und verhindert NICHT das Starten des E-Bikes, wie man das von anderen E-Bikes kennt.

Der herausnehmbare Akku mit einer Kapazität von 270Wh ist im breiten Holm gut versteckt und liefert, für Li-Ion-Akkus in E-Bikes übliche 36V. Im Inneren des Akkus verbergen sich typische 18650er Zellen einer unbenannten „China Brand“ mit jeweils 2500mAh, die man ebenfalls aus dem Automobilbau in China kennt. Laut Hersteller sollen diese, dank dem neuen Batterie-Management-System bis zu 800 Ladezyklen überstehen.

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Als Controller setzt ADO bei all seinen E-Bikes auf den S866, der über ein schlichtes LCD mit drei Buttons und Hintergrundbeleuchtung verfügt. Der An-/Aus-Schalter in der Mitte setzt das Display in Gang und mit Plus und Minus wählt man eine von 3 Unterstützungsstufen.

Allerdings verhalten diese sich nicht wie erwartet und auch nicht wie vom Hersteller beschrieben…

LCD-S866

Die Beschreibung des Herstellers habe ich auf Anhieb nicht verstanden, was daran liegt, dass hier mit keinem Wort der Gas-Hebel am rechten Griff erwähnt wird:

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Denn, der rot markierte Bereich am rechten Griff lässt sich wie ein Gas-Hebel drehen!

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Im Auslieferungszustand hat das Fahrrad vier Modi, zwischen denen gewechselt werden kann:

  • Position 0: Kein elektrischer Antrieb. Das E-Bike wird so zu Fahrrad und lässt sich erstaunlich leicht auch ohne Motor fahren.
  • Position 1: Unterstützung des Motors ab einer Geschwindigkeit von ca. 6 km/h bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h
  • Position 2 + 3: Motor wird per Gashebel geregelt! Man muss manuell anfahren, doch ab einer Geschwindigkeit von ca. 6 km/h kann man per Gaszug den Motor entweder als Unterstützung nutzen, oder sogar mit dem Treten aufhören und ausschließlich elektrisch fahren!

Damit sollte jedem sofort klar werden, dass es sich keinesfalls um ein legales Pedelec handelt, sondern es sich aus Sicht der Straßenverkehrsordnung um ein elektrisches Mofa handelt. Durch den Gasgriff wird das Fahrrad zum Mofa, bei denen ein geeigneter Helm für Krafträder Pflicht ist und man ein Versicherungskennzeichen benötigt, was man mangels allgemeiner Betriebserlaubnis (ABE) für das ADO A16 niemals legal erwerben kann.

Rechtslage in Deutschland

Übrigens, obwohl Banggood das E-Bike mit 250W (mit Freischaltmöglichkeit bis 350W) angibt und mit dieser Leistung und einer elektrischen Unterstützung bis max. 25 km/h theoretisch juristisch als Fahrrad bzw. als Pedelec gelten könnte, lässt sich das ADO A16 auch mit deaktiviertem Gasgriff nicht legal als Pedelec betreiben!

Denn trotz großem CE-Zeichen auf der Verpackung liegt dem Paket keine EG-Konformitätserklärung bei. Die CE-Kennzeichnung bezieht sich wahrscheinlich ausschließlich auf den Motor oder den Akku und reicht nicht für die Konformität als Pedelec.

Da ich das E-Bike ohnehin nur für Fahrten auf Reisen und damit im Ausland nutzen werde, stört mich diese Einschränkung nicht wirklich, sollte aber vor dem Kauf unbedingt bedacht werden!

Leistung und Beschleunigung

Doch damit wollte ich mich nicht zufriedengeben, denn im Datenblatt wird erwähnt, dass sich der Motor von CE-konformen 250W auf 350W freischalten lässt, also fing ich an zu Recherchieren und konnte die Gebrauchsanleitung des Controllers S866 V 1.0 ausfindig machen. Darin wird beschrieben, wie man nahezu jeden Parameter des E-Bikes umkonfigurieren kann, was ich direkt ausprobiert habe. So lässt sich etwa das 6 km/h Limit deaktivieren, womit man plötzlich aus dem Stand per Gashebel anfahren kann. Ebenso lässt sich die Maximalgeschwindigkeit steigern und auch der Motor auf seine vollen 350W freischalten. Damit geht das E-Bike so richtig ab und lässt sich (außerhalb von Deutschland natürlich) als kleines Elektro-Moped einsetzen, beispielsweise um mal eben im Urlaub ein paar Brötchen zu holen. Bereits nach wenigen Metern ist man auf ebener Fläche bei 20 und Ruck-Zuck auch bei 30 km/h. Die Beschleunigung des kleinen E-Bikes ist wirklich erstaunlich. An Steigungen geht es natürlich nicht mehr ganz so schnell vorwärts, aber auch bei steilen Abschnitten kann man die gefahrene Geschwindigkeit sehr leicht halten, sogar ohne zusätzlich in die Pedale zu treten.

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So schlimm, wie ich es befürchtet hatte, sehe ich auf dem kleinen E-Bike gar nicht aus, oder? 😉

Im rein elektrischen Betrieb zieht der Motor natürlich ordentlich am Akku und ich kann mir nicht vorstellen, dass man hier auf Reichweiten jenseits von 10 oder 15 km kommt. Tritt man jedoch zusätzlich in die Pedale und sieht den Motor eher als Unterstützung oder Erleichterung beim Anfahren oder auf Steigungen, sind etwas größere Strecken bis 30 km drin. Die tatsächliche Reichweite hängt natürlich vom Fahrstil und Höhenprofil der Route ab.

Aufgeladen wird das ADO A16 mit 42V bei 2 A, was den Akku mit seinen 7,5 AH (bei 36V) theoretisch in etwa 6-8 Stunden vollmachen kann. In der Praxis wird man jedoch selten von 0 auf 100% laden, daher halte ich diesen Wert für nicht besonders relevant. Bei meinen Testfahren habe ich meist etwa 60-75% des Akkus verbraucht, bevor ich ihn dann für 2-4 Stunden wieder an das mitgelieferte Ladegerät gehängt habe. (dazu später mehr).

Beleuchtung und Verkehrs(un)sicherheit

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Als Beleuchtung bietet das ADO A16 einen Front-Scheinwerfer mit vier LEDs, der für ausreichend Sicht im Dunklen sorgt und sich über den grünen Knopf am Lenker einschalten lässt. Mit dem roten Knopf darunter löst man die Hupe aus. Für hinten ist ein kleiner roter Reflektor unterhalb des Sitzes montiert.

Am Lenker ist außerdem noch ein kleines schwarzes Kästchen montiert, das auf den ersten Blick wie ein Scheinwerfer aussieht, sich bei näherer Betrachtung jedoch als USB-Port herausstellt. Darüber lässt sich das Smartphone in der mitgelieferten Halterung also auch während der Fahrt aus dem Akku des E-Bikes laden.

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Im Rendering des Herstellers sieht das Ganze so aus:

Smartphone während der Fahrt laden

 

Soviel zur Elektrik des ADO A16. Kommen wir nun zu den mechanischen Teilen des Fahrrads.

Mechanik des ADO A16

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Laut Hersteller ist das ADO A16 für eine maximale Last von 120 kg geeignet, was angesichts des sehr stabilen Rahmens realistisch sein dürfte. Für die Fahreigenschaften deutlich wichtiger sind jedoch die beweglichen Teile des Fahrrads. Für eine optimale Federung wurde sowohl die Vordergabel mittels Gasdruckfeder gefedert als auch die gesamte hintere Schwinge, weshalb man von einem „Mini-Fully“ sprechen könnte.

Diese lassen sich zwar nicht einstellen, sind aber erstaunlich gut ausgelegt, sodass sowohl meine leichte Frau, als auch ich als schwerer Brocken einen hervorragenden Fahrkomfort erleben durften.

Für das Gelände ist das Fahrrad natürlich dennoch nicht geeignet. Alleine aufgrund der geringen Reifendurchmesser würde ich mich damit nicht trauen, abseits asphaltierter Straßen zu fahren. Auf Schotter- oder Waldwegen würde ich das A16 nicht einsetzen, es fühlt sich in der Stadt also deutlich wohler.

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Die Bremsen des ADO A16 funktionieren übrigens hervorragend, auch wenn die beiden Bremshebel sich etwas wackelig anfühlen. Sowohl vorne als auch hinten sind Scheibenbremsen montiert, die sehr ordentlich zupacken – insbesondere mit der vorderen Bremse sollte man auf den ersten Metern vorsichtig umgehen.

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Als Schaltung setzt ADO auf eine Shimano 7-Gang-Anlage, dessen Bedienelement am Lenker leider nach minderwertigem Plastik aussieht und sich auch so anfühlt. Die Schaltung selbst funktioniert allerdings zuverlässig.

Die Übersetzung des kleinen E-Bikes sorgt allerdings dafür, dass man – selbst im höchsten Gang – ab 20 km/h ordentlich in die Pedale treten muss und höhere Geschwindigkeiten auf Dauer keinen Spaß machen.

Das A16 ist also eindeutig für kürzere Strecken und Geschwindigkeiten bis 20 km/h ausgelegt.

Lieferumfang des ADO A16

Im Lieferumfang waren neben dem schnuckeligen Klapp-E-Bike das Ladegerät, zwei Schlüssel, eine Gebrauchsanleitung, eine Schnellstart-Anleitung mit lustigem Tippfehler (EBLKE) und ein Werkzeug-Set enthalten.

Als kostenlose Zugabe liefert ADO außerdem zu all seinen Fahrrädern noch eine Smartphone-Halterung und eine kleine Pumpe mit, die jedoch ein minderwertiger Cent-Artikel von AliExpress ist. Naja, zumindest konnte man damit tatsächlich die Reifen des A16 aufpumpen.

Verarbeitung

Die allgemeine Verarbeitung des Alu-Rahmens ist wirklich ausgezeichnet. Alle Schweißnähte sind blitzsauber und auch die Lackierung ist gut ausgeführt. Allerdings sind die verwendeten Anbauteile deutlich günstiger. So sieht man an der vorderen Gabel und den Stoßdämpfern unsaubere Gussoberflächen und eine einfache Chromierung, was angesichts des absolut fairen Preises aber vollkommen in Ordnung ist.

Überrascht hatte mich, dass sich im Holm noch eine Menge Aluminiumspäne vom Fräsen fanden. Hier würde ich dem Hersteller einen zusätzlichen Reinigungsgang vor dem Zusammenbau empfehlen.

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Die Schaltung am Lenker wirkt, wie schon erwähnt, leider etwas billig und der verbaute Sattel ist ebenfalls ziemlich minderwertig. Hier lohnt es sich aus meiner Sicht ein paar Euro zusätzlich in einen ordentlichen Sattel zu investieren.

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Testergebnis

Getestet von
Kai

Betrachtet man die gebotene Qualität und Leistung unter dem Aspekt, dass man das ADO A16 aktuell für deutlich weniger als die Hälfte eines vergleichbaren E-Klapprades aus Deutschland bekommt, halte ich das gebotene Preis-Leistungsverhältnis für hervorragend!

Klar, wer ein StVZO-konformes Fahrrad will, muss noch ein paar große Scheine darauf legen und woanders suchen, aber wer für kleines Geld ein ultrakompaktes und dennoch leistungsstarkes Klapp-E-Bike sucht, sollte mit dem ADO A16 glücklich werden.

Gerade für Reisen mit dem PKW, Camper oder Vanlifer ohne Fahrrad-Träger ist es aus meiner Sicht das ideale Reisefahrrad!

Wir werden das A16 jedenfalls auf unseren Touren durch Europa stets dabei haben und damit von entlegeneren Parkmöglichkeiten die nähere Umgebung und Innenstädte zu erkunden.

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faceX
Gast
faceX (@guest_79166)
3 Jahre her

Bei Banggood steht nur “coming soon” 🙁

Ulli
Gast
Ulli (@guest_79150)
3 Jahre her

Sehr interessant. Muss ich wohl haben.
Ich komme aber nur auf ca. 660 Dollar, also etwa 550 Euro. Wie kommst du auf den Preis von 451 Euro?

Ulli
Gast
Ulli (@guest_79151)
3 Jahre her
Antwort an  Ulli

464 meine ich.

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
3 Jahre her
Antwort an  Ulli

Hey Ulli, das wurde falsch angezeigt. Es dauert immer knapp 15 Minuten bis unser Preisvergleich den aktuellen Preis zieht. 551€ sind der aktuelle Preis, ggf. gibt es die Tage ein Angebot mit einem Gutschein.

beste Grüße

Jonas

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