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Bang & Olufsen Beosound 2 – Testbericht zum Smart Speaker für 2.000 Euro

Getestet von Benjamin Kalt am
Vorteile
  • perfekte Verarbeitungsqualität und Materialauswahl
  • schickes und futuristisches Design
  • Chromecast, Airplay, Bluetooth & Spotify Connect
  • Verknüpfung mit Beolink Multiroom möglich
  • Google Assistant für einfache Bedienung
  • Schaltflächen können vom Nutzer belegt werden
  • ausgezeichneter Klang, echtes 360°-Audio
Nachteile
  • generisches und billig anmutendes Stromkabel
  • Bluetooth nur mit SBC-Codec (!)
  • etwas analytischer Klang
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Über die letzten Wochen hatte ich die Möglichkeit, den Bang & Olufsen Beosound 2 auszuprobieren. Dieser Multiroom-Lautsprecher bietet eine ganze Menge und das lässt sich der Hersteller auch teuer bezahlen. Rund 2.000 Euro werden für den Smart Speaker mit integriertem Google Assistant fällig. Was zu diesem Preis alles möglich ist, zeigt der nachfolgende Testbericht!

Willkommen in der ChinaHandys.net HiFi Corner! Ich bin Benjamin Kalt, Sie kennen mich vielleicht aus Beiträgen wie dem Testbericht zum Xiaomi Mi 10 Lite 5G oder zur wunderschönen Doogee-Handyhülle fürs iPhone 11. Spaß beiseite – neben Smartphones ist Audio eine meiner größten Interessen und im Team bin ich der bekennende Snob, wenn es um hochwertige Bluetooth-Kopfhörer geht. Im HiFi Corner schreibe ich über alle möglichen Audio-Produkte, die mir so in die Finger geraten.

Bisher sind in dieser Artikelreihe folgende Testberichte erschienen:

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Design, Verarbeitung & Erstinstallation des Bang & Olufsen Beosound 2

Der Beosound 2 von Bang & Olufsen hat mich in einer großen Box aus Pappe erreicht, die nichts von dem hohen Preis vermuten lässt. Ich brauche nicht unbedingt eine Luxus-Verpackung, aber zu dem Preis hätte sich der Hersteller ruhig etwas mehr Mühe geben können. Immerhin ist der Speaker gut gepolstert und gegen Stöße und Kratzer abgesichert in Styropor eingepackt. Ansonsten befinden sich in der Box nur die Bedienungsanleitung und das Stromkabel.

Der Lautsprecher selbst kommt in meinem Fall in der Farbe Brass Tone. Ebenfalls erhältlich sind die Varianten Bronze ToneGold ToneNatural und Natural Brushed. Besonders die silbernen Versionen gefallen mir ebenfalls sehr gut, ich hätte mich aber tatsächlich für die mir zugeteilte Messing-Variante entschieden. Das Material ist natürlich kein echtes Messing (oder gar Gold) – es kommt Aluminium zum Einsatz. Das Gewicht von über vier Kilogramm lässt vermuten, dass der komplette Block massives Aluminium ist und sich überhaupt keine Lautsprecher oder sonstige Technik im Innern befinden.

Es gibt keine sichtbaren Schweißstellen oder sonstige optische Unebenheiten. Der Beosound 2 wirkt wie aus einem Guss und möglicherweise ist er das sogar. Die Verarbeitungsqualität ist ohne jeden Tadel und könnte wirklich nicht besser sein. Das trifft auf das Kabel leider nicht zu – andere Speaker kriegen von Bang & Olufsen stoffummantelte Kabel spendiert, dieser hier leider nicht. Eine andere Wertung als die volle Punktzahl wäre trotzdem unfair, da ich das Kabel für eher nebensächlich halte.

Das schwebende Design des Beosound 2

Das Design des Lautsprechers wirft eine Frage auf: Was hat es mit dem schwebenden Element auf sich? Tatsächlich soll das nicht einfach nur futuristisch aussehen, sondern hat auch einen Nutzen. An dieser Stelle ist nämlich der Hochtonlautsprecher verbaut, der den Sound nach unten auf eine sogenannte Akustiklinse abstrahlt. Diese verteilt den Klang dann in alle Richtungen – der Beosound 2 ist nämlich ein echter 360°-Speaker!

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Ganz oben ist eine Bedieneinheit verbaut, die Touch-Eingaben entgegennimmt. Weitere Infos dazu folgen noch in einem der kommenden Abschnitte. Davor werfen wir einen kurzen Blick auf die Anschlüsse: ein Stromanschluss, ein RJ45-Anschluss für LAN mit maximal 100 Mbit/s und ein 3,5mm-Klinkenanschluss als Line In. USB-C fehlt zwar, würde bei dieser Konfiguration aber auch wenig Sinn ergeben. Firmware-Updates werden immerhin über die App aufgespielt.

Ersteinrichtung über Google Home

Bang & Olufsen hat zwar eine eigene App im Angebot, diese wird für die Einrichtung des Beosound 2 aber gar nicht benötigt. Ihr braucht ausschließlich Google Home auf eurem Android-Smartphone oder iPhone. Nachdem der Lautsprecher an den Strom angeschlossen wurde und hochgefahren ist, meldet sich die Google Home-App auch direkt bei mir. Die Einrichtung dauert rund drei Minuten und geht ausgesprochen einfach.

Ihr könnt eurem Beosound 2 einen Namen geben und ihm einen Raum zuweisen. Dann braucht ihr aber doch noch die App von B&O – die ist zwar in der Tat optional, allerdings für die Feinabstimmung nötig. Dort taucht der Beosound 2 sofort nach der Einrichtung in Google Home auf und ihr könnt den Sound nach euren Vorlieben anpassen. Außerdem könnt ihr der App die Platzierung des Speakers mitteilen: freistehend, in der Ecke oder gegen eine Wand. Ebenfalls verfügbar ist ein ausgezeichneter Equalizer.

Features & Konnektivität

Ab diesem Zeitpunkt benötigt ihr die Bang & Olufsen-App eigentlich nicht mehr zwingend. Einzig wenn ihr ein bestehendes Setup über Beolink Multiroom unterhaltet, solltet ihr die Anwendung auf dem Smartphone behalten. Ich habe kein solches System, weswegen ich den Beosound 2 erst einmal über Chromecast ansteuere. Ebenfalls verfügbar sind Apple Airplay, Spotify Connect, Deezer Connect und TuneIn. Solltet ihr das alles nicht verwenden wollen, bleibt immerhin noch Bluetooth 4.2 übrig – allerdings nur via SBC, was in diesem Preisbereich ein absolutes Unding ist!

Nicht zu vergessen ist der integrierte Google Assistant, der aus dem Beosound 2 einen etwas zu groß (und teuer) geratenen Smart Speaker macht. Dieses Feature funktioniert genauso, wie ich es erwartet habe. Sprachbefehle werden erkannt, schnell verarbeitet und dann ausgeführt und beantwortet. Mit einem Lautsprecher für 2.000 Euro meine Yeelight-Glühbirnen für 15 Euro zu steuern hat schon einen gewissen Reiz. Aber Spaß beiseite – die Sprachsteuerung funktioniert tadellos und die Richtmikrofone machen einen sehr guten Job, auch während einer laufenden Musikwiedergabe.

Bedienung über die Touch-Tasten

Zugegeben – ich bin selten ein Fan von Touch-Knöpfen und bevorzuge in so gut wie allen Fällen echte Tasten, die mir vernünftiges Feedback geben. Bang & Olufsen hat sich dennoch gegen echte Knöpfe entschieden, was in diesem Fall aber gut funktioniert. Die Abstände zwischen den Schaltflächen sind groß genug und die weiße Beleuchtung ist auch am Tag gut sichtbar. Ich drücke also einen der Knöpfe und es passiert überhaupt nichts. Stattdessen quatscht mich der Google Assistant zu: Diese Taste sei noch nicht belegt und ich solle ihm sagen, welchen Befehl er ausführen soll.

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Erst fand ich das etwas seltsam, im Nachhinein allerdings überhaupt nicht mehr. Ihr könnt erwartbare Befehle wie “nächster Titel” oder “Lautstärke erhöhen” auf die Tasten legen oder euch ein bisschen austoben und zum Beispiel die Steuerung eurer Lampen mit dem Beosound 2 übernehmen. Das ist zwar in seltenen Fällen wirklich sinnvoll, aber: Es ist verdammt cool!

Sound & Abstimmung des Bang & Olufsen Beosound 2

Kommen wir zum wichtigsten Kapitel im Testbericht eines Lautsprechers: dem Klang. Ich muss gestehen: Aufgrund des Preises habe ich eine ganze Menge erwartet. Enttäuscht wurde ich dennoch nicht – der Beosound 2 klingt wirklich ausgezeichnet. Besonders überrascht haben mich die unglaublich präzisen und druckvollen Kicks im Bass-Bereich, die sehr tiefe Frequenzen erreichen. Das resultiert in einem vollen und voluminösen Klang, den ich einem so kleinen Speaker (im Vergleich zu Hifi-Standlautsprechern) gar nicht zugetraut habe.

Besonders bei hohen Lautstärken solltet ihr unbedingt auf einen ebenen Untergrund achten, da der Beosound 2 sonst anfängt stark mit zu vibrieren. Auf meinem massiven Esstisch hatte ich damit keinerlei Probleme. Das laute und dennoch präzise Brummen ist in allen Räumen meiner Wohnung gut hörbar – eure Nachbarn müssen also eine hohe Schmerzschwelle besitzen. Dennoch haben mich die Bässe insgesamt wirklich beeindruckt. Obwohl sie sehr präsent und druckvoll sind, leiern sie nie oder wirken unkontrolliert.

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Die Mitten sind sehr präsent, was für eine gute Wiedergabe von Stimmen sorgt. Die hohen Töne wirken ein wenig angeschnitten, wodurch sie aber nie klirren oder unangenehm klingen. Die Wiedergabe von klassischer Musik mit Violinen und anderen Instrumenten zeigt, dass der Beosound 2 auch hier überzeugen kann. Insgesamt klingt der Lautsprecher sehr analytisch, was positiv und negativ aufgefasst werden kann. Der sehr gute Equalizer schafft Abhilfe, wenn ihr eine wärmere Klangsignatur bevorzugt.

Ein paar Beispielsongs…

Meine Lieblingsdisziplin beim Testen von Kopfhörern und Lautsprechern sind die Beispielsongs. Hier hören wir gemeinsam einige Titel verschiedener Genres und ich teile euch mit, was mir bei der Wiedergabe so auffällt. Das Test-Setup ist diesmal folgendes: Die Musik wird vom Streamingdienst Tidal wiedergegeben und per Chromecast auf den Beosound 2 geschickt. Dieser ist auf mittlere Lautstärke eingestellt und der Equalizer ist ausgeschaltet.

Pop & Rock

Wir starten mit einem richtig tollen Popsong: Empire State Of Mind von JAY-Z und Alicia Keys. Das macht eine Menge Spaß! Die Kicks vom Schlagzeug sind kristallklar und zwischendurch setzt der Bass mit ein, der ein tiefes Brummen erzeugt. Die Separation des Pianos und der Stimmen ist ausgezeichnet und die Stimme der Sängerin fängt selbst dann nicht an zu verzerren, wenn ich die Lautstärke erhöhe. Das mittelprächtig abgemischte Lied klingt schlicht und ergreifend phänomenal!

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Weiter geht es mit Chunky von Bruno Mars – 24K Magic ist einfach ein grandioses Album, Pop vermischt mit Funk. Erneut fällt die unglaubliche Präzision bei der Wiedergabe der Bassgitarre auf – das ist so geil, schwer in Worte zu fassen. Während der Wiedergabe bin ich ein bisschen um den Beosound 2 herumgetanzt und tatsächlich habe ich noch nie so gutes 360°-Audio gehört. Einen Sweet Spot auszumachen war mir unmöglich – die Musik klingt immer ausgezeichnet!

Mit Rosanna von Toto habe ich auch noch einen (Classic) Rock-Song in petto. Trotz der “nur” mittleren Lautstärke nehme ich die grandiose Percussion so klar war, wie bisher noch nie. Auch die Wiedergabe der Stimmen und der Drums überzeugt erneut.

Jazz & Klassik

My Funny Valentine von Sting und Herbie Hancock – ein wirklich schöner Smooth Jazz-Titel. Der Kontrabass begleitet die Stimme des Police-Sängers und steigt in sehr tiefe Frequenzbereiche herab – Respekt an den Beosound 2! Kommen wir zu einem orchestral arrangierten Stück: Hedwig’s Theme von John Williams. Auch für solche Musik mit starker Percussion und vielschichtigen Arrangements lebt der Beosound 2 – das hört man einfach. Der Mix der Aufnahme könnte aber noch etwas dynamischer sein, wofür der Lautsprecher natürlich nichts kann.

Testergebnis

Getestet von
Benjamin Kalt

Der Bang & Olufsen Beosound 2 bietet alles, was ich von einem Multiroom-Lautsprecher erwarte. Der Speaker unterstützt Chromecast, Airplay, Spotify Connect und Bluetooth. Es gibt einen LAN-Anschluss und auch die kabellose Verbindung über WLAN ist schnell und stabil. Der integrierte Google Assistant vereinfacht die Bedienung, sogar die Touch-Schaltflächen können mithilfe des Sprachassistenten in ihrer Funktion angepasst werden. Der Klang ist ohne Frage grandios, wenn auch für meinen Geschmack ein wenig zu analytisch und realistisch. Der sehr gute Equalizer schafft in diesem Punkt aber Abhilfe.

Das Design, die Verarbeitung und die Materialauswahl sind von einem anderen Stern. Unter anderem das lässt sich Bang & Olufsen teuer bezahlen – ihr bekommt aber auch einiges geboten für euer Geld. Ob euch ein Lautsprecher mehrere Tausend Euro wert ist, müsst ihr letztendlich aber für euch selbst entscheiden. Ich empfehle unbedingt, den Beosound 2 in einem Showroom von Bang & Olufsen auszuprobieren und selbst zu urteilen. Diesen Speaker einmal benutzt zu haben ist ein komplett anderes Erlebnis, als ich es in Worte zu fassen vermag.

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The Mountain Biker
Gast
The Mountain Biker (@guest_82257)
3 Jahre her

Wie geht das über Chromecast? Der Stick hat doch nur einen HDMI Ausgang. Oder ist hier vom alten Chromecast Audio die Rede?

Wie soll vom Chromecast mit HDMI auf den Lautsprecher übergeben werden?

The Mountain Biker
Gast
The Mountain Biker (@guest_82585)
3 Jahre her
Antwort an  Benjamin Kalt

Danke für die Information. Kennt ihr eventuell eine Übersicht von Geräten die solch einen built-in Chromecast haben?

Oder anders gefragt: Wie kann man von einem “normalen” Chromecast- Stick mit HDMI ein Audiosignal auf Cinch übertragen? Die Adapter bei Amazon um ca.30 Euro haben vermutlich alle keine allzu guten D/A Wandler eingebaut. Kennt ihr einen guten Adapter oder eine andere Lösung?

Variante über den Amazon Echo Dot und Audio über 3,5 mm Klinke ist leider auch kein guter Klang.

Oliver2
Mitglied
Mitglied
Oliver2(@oliver2)
3 Jahre her

Die Geräte sehen ja aus wie Babydaleks – so kommen die nicht ins Haus. Da bekomme ich Albträume!

Oliver2
Mitglied
Mitglied
Oliver2(@oliver2)
3 Jahre her
Antwort an  Benjamin Kalt

Da beneide ich dich. Du wirst Dr Who noch erleben dürfen… B&O hat/hatte, ausser eines Beocenters vor etlichen Jahren, kein für mich spannendes Produkt.

Letzte Änderung 3 Jahre her von Oliver2
Timo Salewski
Gast
Timo Salewski (@guest_79455)
3 Jahre her

Hallo Benjamin,
einen schönen Test hast du gemacht.
Ich habe jedoch noch Anmerkungen. Erstens das Stromkabel der Beosound 2 war nicht Original verpackt. Zweitens wenn man Ware beim offiziellen Bang & Olufsen Store per Versand bezieht oder einem seriösen Händler, befindet sich um den Produktkarton immer ein weiterer brauner Pappkarton, welcher wiederum den Produktkarton perfekt und stabil schützt.
Letzteres ist nur eine Info. Dein Lautsprecher ist nicht Brass Tone sondern Gold, denn nur die Goldenen Modelle werden mit der Jubiläumsgravur 95 Jahre Bang & Olufsen auf der Front ausgeliefert.
Wie gesagt, ansonsten aber ein sehr schöner Test.
Grüße

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