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70Mai A510 Dashcam im Test

Getestet von Max Drechsel am
Vorteile
  • USB-C Stromanschluss
  • super Aufnahmequalität der Hauptkamera
  • gute App
  • integriertes GPS + Geschwindigkeitserfassung
  • großes, helles Display
  • WiFi für kabellose Übertragung
  • manuelle Aufnahmen möglich
  • Kollisionserkennung
  • Firmwareupdates
  • guter Lieferumfang (teilweise samt SD-Karte)
Nachteile
  • nur kurze Notfallaufnahmen, mit wenig Vorlauf
  • Rückkamera deutlich schwächer
  • Klebepad statt Saugnapf
  • Parkplatzüberwachung nur mit Erweiterungskit
  • Lebensdauer Akku unklar
  • Deutsch nicht als Systemsprache
  • maximale Auflösung mit 4:3 Format nur Show
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Nach dem alten Topmodell mit Namen A800S geht es nun in der gleichen Preisklasse weiter. Die 70Mai A510 ist der Jungspund, den man mit der A800S gerne gehabt hätte. Das heißt ein USB-C-Anschluss, ein aktueller Sensor, aktualisierte Softwarefeatures und das alles in einem kleineren Gehäuse. Im Test der 70Mai A510 überprüfen wir, ob die Dashcam im Alltag überzeugen kann.

Design & Verarbeitung

Optisch liegt die 70Mai A510 sehr nah an der A800S (zum Test). Im Kern ist das Gehäuse identisch und wurde lediglich etwas zusammengestaucht. Doch das große helle Display (2 Zoll) bleibt erhalten und auch die Möglichkeit, die Kamera vertikal zu verstellen, ohne das ganze Gerät neu zu positionieren. Die Status-LED wanderte von unter der Kamera auf die Rückseite der Sensoreinheit. Dadurch ist sie besser im Blick, ohne aufdringlich zu wirken. Die 70Mai A510 wird abermals mit und ohne Rückfahrkamera angeboten, bei rund 20€ Differenz ist es aber fast selbstverständlich, die zweite Cam mitzunehmen.

Die A510 Dashcam kommt ebenfalls mit einem 500 mAh Akku. Vor- und Nachteile von Akkus in Dashcams haben wir im Test der A800S genauer beschrieben. Die Displayauflösung beträgt 480 x 360 Pixel. Das komplette Hauptmodul kommt auf 83 x 60,5 x 38 Millimeter und der Weitwinkel fängt 140° ein.

Doch was für Sensoren erhält man diesmal überhaupt? Nun, die Hauptkamera der A510 erfährt ein Upgrade auf den Sony IMX675. Damit einhergehend folgen einige Änderungen. 4K fällt weg. Stattdessen beschreibt 70Mai die Auflösung als „3K“. Allerdings wird dadurch auch ein 4:3 Format angewandt und das ist für Videos heutzutage bekanntlich eher unüblich. Maximal möglich sind also 2608 x 1984 Pixel. Praktischer dürfte aber die Möglichkeit sein, in WQHD, also 2560 x 1440p und damit in 16:9 zu filmen. Leider nach wie vor nur in 30 FPS. 60 FPS sind bei der A510 dafür ab einer Full-HD-Auflösung möglich. Ein Upgrade gegenüber dem IMX415 erfährt der IMX675 auch in Form von Starvis 2, das nun noch bessere und rauschärmere Nachtaufnahmen liefern soll. Hinter der Fassade erhöht sich unter anderem auch die Pixelgröße von 1,45 μm auf 2 μm.

Zur Seite steht der Frontkamera nun eine RC11 genannte Rückfahrkamera. Wir erinnern uns, der A800S Dashcam lag eine RC6 bei. Wobei die meisten rückseitigen Kameras von 70Mai mit verschiedenen Hauptkameras kompatibel sind. Man kann also auch eine RC11 und die A800S kombinieren. Jedenfalls ändert sich auf dem Datenblatt nicht sonderlich viel. Die Kamera wird insgesamt ein paar Zentimeter länger, bleibt in ihrer Form aber identisch. Weiterhin wird maximal in Full-HD gefilmt und das bei 25 FPS. Selbst der Sichtwinkel bleibt mit 130° identisch, ebenso wie die Blende von f/2.0. Der Unterschied besteht wohl hauptsächlich darin, dass die RC11 im Vergleich zur RC6 inzwischen auch HDR unterstützt, was für bessere Aufnahmen in dunklen Umgebungen sorgen sollte.

Wie schon bei der A800S empfehlen wir eine SD-Karte mit U3/V30 (UHS-1), im Idealfall noch als A2 ausgeführt. Dass diese Karten schon ab WQHD sinnvoll sind, zeigt 70Mai in diesem Fall selbst und legt unserem Testexemplar der A510 eine 64 GB MicroSD-Karte mit U3/V30 Schriftzug bei. Im regulären Lieferumfang ist diese nicht enthalten, sondern nur in speziellen Bundles.

Lieferumfang der 70Mai A510

70Mai A510 Test Design 25

Gut gepolstert und in einer relativ schmalen Box kommt die 70Mai A510 beim Käufer an. Wer sich eine RC11 im Set dazu bestellt, bekommt diese in einem separaten Karton. Außer der SD-Karte sind alle für den Start notwendigen Utensilien vorhanden.

  • Dashcam A510
  • Rückfahrkamera RC11 (abnehmbares proprietäres Kabel, ca. 6 Meter, kann separat erworben werden)
  • Kamerafuß mit Kleber (2x Haupt, 1x Rück)
  • USB-C auf USB-A Stromkabel (ca. 3,5 Meter)
  • Autoadapter (2x USB-A auf Zigarettenanzünder)
  • Elektrostatische Folien (2x Haupt, 2x Rück)
  • Mehrsprachige Bedienungsanleitung
  • Montagehebelstange

Montage der 70Mai A510

Die Montage ging wie schon beim Schwesternmodell einfach von der Hand. Das Kabel ist mit 3,5 Metern in der Regel lang genug, um es vom Rückspiegel, an der A-Säule entlang, durch das Handschuhfach, bis zum Zigarettenanzünder oder USB-Anschluss zu führen. Da 70Mai nun Type-C als USB-Standard wählt, dürfte das Nachkaufen von längeren Kabeln, falls benötigt, auch recht einfach sein. 70Mai setzt weiterhin auf elektrostatische Folien, die auf ein sauberes Stück der Windschutzscheibe geklebt werden. Auf dieser Folie wird der Standfuß angebracht. Der hält darauf auch bombenfest. Es ist in jedem Fall einfach, die Folie komplett, mit Fuß, zu entfernen, statt den Standfuß von der Folie zu lösen. Zum Abnehmen der Kamera kann man diese aber auch einfach aus dem Standfuß herausziehen.

Für die rückseitige Kamera liegt ein 6 Meter langes, mit proprietären Anschlüssen versehenes und auf 70Mai Geräte zugeschnittenes Kabel bei. Wer dieses über die Autosäulen und den Dachhimmel verlegen kann, hat mit der Länge auch bei Kombis keine Probleme. Wer jedoch durch den Fußraum geht, muss etwas sparsamer verlegen. Das Anbringen an der Scheibe ist hier identisch. Die Kamera kann allerdings nicht aus dem Standfuß genommen werden, sondern wird zwangsläufig samt der Folie abgenommen.

Bedienung & Software der 70Mai A510

Natürlich kommt auch auf dem A510 die bereits von 70Mai bekannte App zum Einsatz. Die drahtlosen Verbindungsmöglichkeiten haben zwar ein Upgrade erfahren, eine Verbindung nur über Bluetooth ist aber nach wie vor nicht möglich. Stattdessen muss man sich mit dem W-LAN Hotspot der Kamera im 2,4 oder 5 GHz Band verbinden und kann dann über die App auf deren Funktionen zugreifen. Auch Firmware-Updates können auf diesem Weg eingespielt werden. Im Testzeitraum gab es ein größeres Update.

Im Kern ändern sich die Optionen nicht zur A800S. Im oberen Drittel des Bildes wird eine Liveübertragung der Dashcam gezeigt, diese lässt sich aber nicht drehen, wodurch das Bild im 16:9 Format kaum größer als auf der Dashcam selbst ausfällt. In 4:3 hat man hier tatsächlich Vorteile. Alle Menüpunkte sind in der App abgebildet. Hinzugekommen ist eine Option für die Empfangsstärke des GPS-Sensors. Geblieben ist dagegen die Google-Maps Integration, zum Aufzeichnen der Route. HDR einzeln an- und abzuschalten dürfte ebenfalls neu sein. Ein integrierter Timer, ab dem HDR aktiviert wird (z.B. abends) wurde aber nicht implementiert. Dafür ist die App nach wie vor auf Deutsch verfügbar, während das System der Dashcam in mehreren Sprachen, darunter auch Englisch, zur Verfügung steht, deutsch ist jedoch nicht dabei.

Erweitert wurden mit der 70Mai A510 die Möglichkeiten bei der Parküberwachung. Nach wie vor ist dafür zwar ein Hardwire-Kit notwendig, welches separat erworben werden muss, um die Kamera direkt an die Batterie anzuschließen. Optional ist dieses Kit nun auch mit LTE-Modul erhältlich. Wird eine SIM-Karte eingelegt, kann das Kit bei einem Auslösen der Dashcam die Verbindung zum Smartphone aufbauen und ein aktuelles Livebild übertragen. Ferner kann aber auch die Route, die das Fahrzeug nimmt, verfolgt werden, denn die GPS-Daten werden natürlich auch übertragen.

Menüführung

Das Menü ist in seinen groben Zügen schon von der A800S bekannt, wurde aber auf das kleinere Display angepasst. So sind nur noch maximal zwei Menüpunkte gleichzeitig abgebildet. Gleichzeitig sind die Bilder und Schriften zu den einzelnen Punkten aber größer, wodurch sie sich etwas besser ablesen lassen.

Geblieben sind die vier Buttons an der Dashcam, die für die Bedienung benötigt werden. So wechselt der erste Button die Front- und Rückkamera als Bild, oder zeigt via Bild im Bild Funktion beide gleichzeitig an. Am zweiten Button lassen sich wieder Notfallaufnahmen manuell auslösen, während diese am dritten Knopf neben den anderen Aufzeichnungsmöglichkeiten in der Galerie eingesehen werden können. Der vierte Taster öffnet das Menü und gibt Zugriff auf Einstellungen wie Auflösung, GPS, Hotspot und vieles mehr.

In meinem Test waren alle Notfallaufnahmen genau 30 Sekunden lang. 70Mai gibt an, dass die Aufnahmen aus 5 Sekunden vor und 25 Sekunden nach dem Auslösen zusammengesetzt werden. Das ist möglicherweise nicht optimal, da besonders der Hergang an den möglichen Unfall dadurch nur sehr knapp bemessen ist. In der Regel ist die Zeit vor dem Umfall und wie es dazu kam, interessanter als 20 Sekunden danach, wenn die Autos meistens schon stehen. Warum man nicht einfach ermöglicht, die Zeit selbst etwas zu bestimmen, wie bei der A800S, erschließt sich mir nicht.

Fahrassistenz – ADAS

Die Assistenzsysteme, die viele Dashcamanbieter mittlerweile integrieren, konnte uns bis jetzt nicht überzeugen und das beliebt auch bei der 70Mai A510 der Fall. Im Mittel reagiert das System mit seinen Warnungen zu spät. Lässt man die Soundausgabe an, bombardiert einen die Dashcam zu 90% mit unnötigen Hinweisen. Viele dieser Systeme sind in neueren Autos zudem schon fest integriert, wie das Erkennen, wann der Vordermann losfährt. Bei älteren Modellen können einzelne Funktionen zwar einen kleinen Mehrwert bietet, aber ein Verkaufsschlager ist das ADAS-System bisher nicht und die Kamerahersteller wären gut daran, die Entwicklungszeit lieber in bessere Bildqualität zu investieren.

Videoqualität der 70Mai A510

Kommen wir zum Sensor der 70Mai A510 Dashcam. Wie schon beschrieben, liefert 70Mai hier einen Sony IMX675 als Hauptsensor samt Starvis 2 und HDR-Unterstützung. Die WQHD+ Auflösung, die maximal eingestellt werden kann, ist eher unpraktisch, da hier nur ein 4:3 Bild aufgenommen wird und damit auch wertvolle Informationen an den Seiten wegfallen. Wir beziehen unsere Bewertung also auf die normale 16:9 WQHD Auflösung.

Im normalen Tagesbetrieb liefert der IMX675 gute Aufnahmen. Kennzeichen sind auf mittlerer Entfernung lesbar und es werden relativ viele Details abgebildet. Man könnte sagen, das Bild ist fast identisch zur kürzlich getestet A800S, sitzt aber tatsächlich genau zwischen deren 4K und 1080p Bild. So macht die 70Mai A510 in WQHD deutlich bessere Aufnahmen als die Full-HD Modi von beiden Kameras, aber eben nicht besser als die 4K. Grund könnte auch hier wieder sein, dass die höhere Auflösung automatisch bedingt, dass das Bild stärker komprimiert wird, um Speicherplatz zu sparen. Nachts zeigt sich das schon bekannte Verhalten, von guter Aufnahmequalität im Lichtkegel und bei Kunstlicht im Allgemeinen, aber ansonsten tiefschwarzen Bereichen.

Bei der Rückfahrkamera kann ich keine Steigerung der Bildqualität feststellen. Es wirkt fast so, als wäre es der identische Sensor zur RC6, obwohl die Versionsnummer deutlich angestiegen ist. Auch der nun herrschende HDR-Support macht nur in Nuancen bei schlechter Beleuchtung einen leichten Unterschied. Im Allgemeinen ist die Qualität bei Full-HD mit 25 FPS aber zu schlecht, um überhaupt etwas erkennen zu können. Kennzeichen etwa werden nach wie vor nur in direkter Nähe deutlich abgebildet. Am besten bleibt es, wenn das Fahrzeug steht, was ja nicht besonders vorteilhaft ist. Die Rückfahrkamera bleibt damit einzig als Komplettierung des Bildes relevant, nicht aber für Detailfragen.

Testergebnis

Getestet von
Max Drechsel

Die 70Mai A510 ist eine gute Dashcam, wenn es um Bildqualität, Verarbeitung und Bedienung geht. Der Fallstrick ist die knapp bemessene Aufnahmezeit. Und nicht mal unbedingt die Länge der Aufnahme an sich, sondern der mit 5 Sekunden sehr kurz bemessene Zeitabschnitt, der vor dem Auslösen der Notfallaufnahme gespeichert wird. Zwar lassen sich so erzeugte Aufnahmen schon nutzen. Aber allein die Reaktionszeit bei manuellem Auslösen dürfte oft schon über 5 Sekunden liegen.

Daher ist die 70Mai A510 nicht unbedingt für manuell erzeugte Aufnahmen die ideale Wahl. 70Mai sollte unbedingt per Softwareupdate nachbessern und dem Anwender ermöglichen, die Länge der Ausschnitte selbst zu wählen, oder das Verhalten anpassen, wie die Kamera Notfallaufnahmen speichert. Ansonsten gibt es wenig zu beanstanden, besonders Tagsüber sind die Aufnahmen gut und selbst nachts machen die Kameras eine ordentliche Figur, auch wenn alles noch ausbaufähig ist.

Zum jetzigen Zeitpunkt können wir leider keine Empfehlung aussprechen und verweisen lieber auf die 70Mai A800S (zum Test), die ähnlich viel kostet. Denn mit 120 € ist die A510 auch nicht unbedingt ein Schnapper. Die A800S hat zwar andere Schwächen wie einen Micro-USB-Anschluss, oder die fehlende Option auf 60 FPS Aufnahmen bietet aber deutlich längere Notfallaufnahmen mit mehr Vorlauf. Das ist im Zweifelsfall wichtiger als die technischen Spielereien.

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jobue
Gast
Jochen (@guest_110400)
1 Monat her

Die Frage die sich mit stellt ist, kann man und wenn ja wie, die Aufnahmen auch zum Anzeigen von Verkehrsraudis, also wie neuerdings wieder häufiger Drängler und Schneider auf Autobahnen nutzen?

Mike
Gast
Mike (@guest_110403)
1 Monat her
Antwort an  Jochen

DAS würde mich aich interessieren!

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