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Es war nur eine Frage der Zeit bis 1More die Sono Flow mit einem Upgrade erweitert. Dieses erhalten wir nun in Form der 1More SonoFlow Pro. So simpel kann es sein. Die Frage ist eher, was sind die Upgrades der SonoFlow Pro gegenüber dem schon hervorragenden Standardmodell? Das klären wir im folgenden Test.
Design & Verarbeitung
Nun, äußerlich haben sich die SonoFlow trotz “Pro” Anhängsel kaum verändert. Das zeigt auch die Größe, die mit 170 x 192 x 82 mm identisch geblieben ist. Auch die vier Gramm Unterschied der jetzt 246 Gramm wiegenden SonoFlow Pro kann man fast schon unter Messungenauigkeiten abstempeln.
Die Antwort ist leider, dass es tatsächlich kaum nennenswerte Neuerungen an dieser Stelle gibt. Denn geblieben ist auch die Dicke und Breite der Ohrpolster, nämlich 17 mm in der Dicke und 20 mm in der Höhe. Weiterhin sind alle Bedienelemente am rechten Ohrhörer untergebracht. Links dagegen erneut der rot eingefasste USB-C-Anschluss und die kleine Power-LED. Wieder mit dabei ist auch der 3,5 mm Klinkenanschluss, durch den die Kopfhörer auch verwendet werden können, wenn der Akku aufgebraucht sein sollte. Als Tasten gesellen sich abermals eine Lauter- und Leistertaste, sowie eine ANC-Taste zum Power-Button hinzu.
An der vormals guten Ergonomie hat sich nichts geändert. So kann man auch die SonoFlow Pro nach hinten klappen, eindrehen und durch einen harten Widerstand auch einklappen. Geblieben ist auch der Bügel mit seinen 11 Teilschritten. Verstärkt ist dieser nur außen mit einer Aluschiene, darunter befindet sich Kunststoff. Auch die restlichen Gelenke haben den Sprung hin zum Alu nicht geschafft und bestehen aus Plastik.
15 mm misst auch diesmal die Dicke des Kopfbügels, als hätten wir es nicht geahnt. Alle aufliegenden Elemente sind mit dickem, weichem Schaum unterfüttert und mit Proteinleder (also Kunstleder) überzogen. Auch liegen die Ohren nicht direkt auf den Treibern, sondern auf einem mehrere Millimeter dicken Stoffbezug.
Die 1More SonoFlow gibt es erst mal nur in zwei Farben, Schwarz und Blau. Ansonsten bleiben Lob und Kritik zum Vorgänger gleich. Alles ist sauber verarbeitet, besteht aber auch nur aus Plastik. Keine Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger, dafür auch keine Verschlimmbesserungen.
Lieferumfang
Auch die Verpackung bleibt weitestgehend gleich, nach dem bekannten 1More Schema. Immerhin gibt es dafür auch erneut eine praktische Tragetasche, diesmal aber ohne vorgeformte Sockel für die Hörer.
- 1More SonoFlow Pro
- Tragetasche aus Stoff (17,5 x 22 x 5,5 cm)
- USB-C auf USB-A Ladekabel (ca. 45 cm)
- 3,5 mm auf 3,5 mm Klinkenkabel (ca. 100 cm)
- Garantiekarte
- Mehrsprachige Bedienungsanleitung
Tragekomfort der 1More SonoFlow Pro
Nun, ich versuche mich nicht zu sehr zu wiederholen. Die Gewichtsreduzierung gegenüber der ersten Generation der SonoFlow merkt man kein Stück und fließt damit auch nicht in die Bewertung ein. Wieder richtig gut funktioniert die Abdichtung, selbst ohne ANC. Die SonoFlow Pro schmiegen sich schön eng an die Kopfform, wodurch viele Geräusche schon grundsätzlich stark abgedämpft werden. Der Nachteil ist natürlich die höhere Hitzeentwicklung, die, da es keine Anpassung am Design gab, nach wie vor besteht.
Dafür sitzen die SonoFlow Pro aber auch wieder astrein auf dem Schädel und verrücken auch bei hastigen Bewegungen oder während des Sports kaum. Nichts hat sich beim Wasserschutz geändert. Es gibt kein offizielles IP-Zertifikat. Ein bisschen Schweiß oder Spritzwasser zwingen die SonoFlow Pro sicher nicht gleich in die Knie, dennoch ist Vorsicht geboten.
Soundqualität
So hier jetzt aber. Wenn sich bei der Soundausstattung nichts ändert, hätte man auch keine neuen Kopfhörer herauszubringen brauchen. Also schauen wir uns die Unterschiede an.
LDAC haben beide. QuietMax (ANC), haben beide. 40 mm Dynamiktreiber mit einer „diamantgleichen Carbonschicht“, öhm, ja, haben beide. Und beide wurden auch durch die Hand von Luca Bignardi gestimmt. Wobei er sicher nicht sehr viel zu den SonoFlow ändern musste …
Es gibt aber tatsächlich eine Sache, die die SonoFlow Pro haben und in denen Sie die normalen SonoFlow überflügeln, und das ist die Bluetooth-Version. Mit den SonoFlow Pro geschieht ein Update auf Bluetooth 5.4, während die ältere Generation noch auf 5.0 gesetzt hat. Damit einhergehend soll sich auch die Akkulaufzeit deutlich verbessern, dazu aber später mehr. Im Soundbereich hat sich zwischen diesen Versionen nur wenig getan. Etwas bessere Stabilität und schnellere Verbindungen soll es geben. Wenn man richtig auf den Putz haut, integriert man LE-Audio und AuraCast, wie neulich bei den EarFun Air Pro 4 (zum Test), aber darauf hat 1More wohl verzichtet.
Frequenz: | 20 – 40000 Hz |
Bluetooth: | 5.4 |
Treibergröße: | 40 mm |
Nennleistung: | k.A. |
Chipsatz: | k.A. |
ANC-Dämpfung: | 42 dB |
Reichweite: | 15 Meter |
Modellnummer: | HQ51 |
Widerstand: | 32 Ohm |
Einzelnutzung: | – |
Lautstärke: | 90 dB |
Hochauflösender Codec: | Ja, LDAC |
Profile/Codecs: | AVRCP 1.6, A2DP 1.3, HFP 1.7, HSP, SBC, AAC, LDAC |
Akkukapazität: | 720 mAh |
Wasserresistenz: | kein Zertifikat |
Sound
Ich konnte den SonoFlow (ohne Pro) einen guten Sound bescheinigen. Daran hat sich auch bei den SonoFlow (mit Pro) nichts geändert. Wie auch, sind ja quasi die gleichen Kopfhörer. Wir haben die Over-Ears wieder mit voreingestelltem EQ „Studio“ getestet, die Grafik für die Soundkurve bleibt hier in der Vorschau flach. LDAC war dabei natürlich aktiv.
Man erhält also eine Abstimmung, die besonders den Tiefenbereich fokussiert. Höhen bleiben daher phasenweise etwas hinter ihren Möglichkeiten. Dafür sind die Mitten sehr präzise ausgearbeitet. Wer auf diese tiefen betonende Ausrichtung steht, kommt hier auf seine Kosten. Denn werden die Stärken der SonoFlow Pro bedient, blühen sie richtig auf und zaubern eine saubere Klangkulisse aufs Trommelfell. Wie auch die Vorgänger haben die Kopfhörer gewisse Reserven, die nicht nur durch die vorkonfigurierten Equalizer Profile abgerufen, sondern auch durch eigenes Handanlegen herausgekitzelt werden können.
Damit lässt sich die Grundkonfiguration komplett umbauen, sodass der Tiefen-Fokus nahezu komplett verschwindet. Wer hohe Ansprüche hat, wird also auch hier etwas zuarbeiten müssen. Denn Stereo-Trennung und räumliche Ausleuchtung sind wieder ausgezeichnet untergebracht, wenn auch letzteres nicht perfekt ausfällt.
Ich hatte die SonoFlow damals mit den Soundcore Space Q45 (zum Test) verglichen, und der Vergleich bleibt weiterhin gegeben. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, die SonoFlow Pro besitzen eventuell mehr Reserven, aber die Space Q45 erzielen das bessere out of the box Erlebnis.
ANC der 1More SonoFlow Pro
Kritik und Lob bleiben in dieser Rubrik identisch. Die Integration von 1More ist gelungen und greift quasi nicht in die Soundabstimmung ein. Der Bass wird weiterhin kurz etwas angehoben, pendelt sich aber nach einigen Sekunden wieder auf das normale Pensum ein. Ansonsten ist die Reduzierung des Pegels einwandfrei und erfasst sogar hohe Töne recht zuverlässig. Nur gegen plötzlich auftretende Spitzen haben sie wenig in der Hand.
Weiterhin ist der Transparenzmodus zu loben, denn dieser arbeitet erneut überraschend detailliert, nimmt viele auch unscheinbare Geräusche auf und transportiert sie ans Ohr. Die Wiedergabe klingt dadurch sehr natürlich.
Pairing & App
Wenn ein Upgrade am Bluetooth-Chip die nahezu einzige Neuerung darstellt, kann man bei vier Versionssprüngen von einem verbesserten Kopplungsverhalten ausgehen. Und tatsächlich war die Kopplung schnell und effizient. Ebenso schnell kommt eine erneute Kopplung nach dem Anschalten zustande. Eine Verbesserung, wenn auch nur eine kleine, kann man also bescheinigen.
Eine Sprachausgabe gibt es nach wie vor nicht, 1More setzt auf verschiedene akustische Signale, deren Bedeutung man nach einer Weile gut auseinanderhalten und interpretieren kann. Die Steuerung findet nach wie vor über die dafür vorgesehenen Knöpfe statt.
- Plus-Button einmal drücken: Lauter
- Plus-Button zwei Sekunden gedrückt halten: nächster Titel
- Minus-Button einmal drücken: Leiser
- Minus-Button zwei Sekunden gedrückt halten: vorheriger Titel
- Power-Button zwei Sekunden gedrückt halten: Anschalten
- Power-Button fünf Sekunden gedrückt halten: Ausschalten
- Power-Button einmal drücken: Pause/Play
- Power-Button zweimal drücken: Sprachassistent
- Power-Button einmal drücken, bei Anruf: Annehmen/Auflegen
- Power-Button zweimal drücken, bei Anruf: Wiedergabe auf Telefon wechseln
- Power-Button zwei Sekunden gedrückt halten, bei Anruf: Ablehnen
- NC-Button einmal drücken: ANC An/Transparenz/ANC Aus
Eine tatsächliche Neuerung stellt die Möglichkeit dar, ANC auch bei einer Klinkenverbindung zu nutzen! Das war bei den SonoFlow 1 nicht möglich und wird bei den Pro sogar aktiv beworben. Ansonsten ist die komplette Mediensteuerung vorhanden, angepasst werden kann aber nichts.
App – 1More
1More war ja auch so ein Kandidat mit vielen unterschiedlichen Apps, bis man diese schließlich sehr zuverlässig unter der 1More Music-App vereint hat. Hier und da gab es kleinere Aussetzer, aber letztlich funktionierte diese einwandfrei und unterstützte nahezu alle neueren Modelle. Doch aus irgendeinem Grund hat man jetzt eine weitere 1More-App veröffentlicht, den Zusatz „Music“ gestrichen und das Ganze wieder in den Play Store geworfen.
Der Unterschied besteht darin, dass die neue App noch völlig verbuggt ist. Ich hatte mehrere Hänger, einige Abstürze und oft wurden Einstellungen nicht auf die Kopfhörer übernommen, bis man die App neu startet und die Einstellungen dann noch mal trifft. Besonders wenn die App einige Zeit nicht aktiv aufgerufen wurde, trat dieses Problem auf.
An der Optik hat sich nur marginal etwas geändert, meiner Meinung nach aber nicht zum Besseren. Besonders die Startseite der Kopfhörer wirkt irgendwie unhandlicher. Aber das ist eher eine persönliche Vorliebe. Etwas schlimmer sind im Deutschen auch die Übersetzungen geworden. Da stimmt schon recht viel nicht oder ergibt wenig Sinn.
Im Großen und Ganzen ist der Funktionsumfang identisch zur alten App, ich verstehe auch nicht, warum 1More diese nicht einfach umbenannt und aktualisiert hat, jetzt splittet man schon wieder Geräte auf, denn natürlich kann die 1More Music-App die SonoFlow Pro nicht finden. Ein Drama in drei Akten, man kann nur hoffen, dass Updates die Stabilität noch verbessern.
Sprachqualität
Ob es hier eine Neuerung gibt, wird nicht wirklich erwähnt. Wir gehen einfach mal davon aus, dass es bei fünf Mikrofonen geblieben ist. Etwas seltsam ist jedoch, dass die maximale Dämpfung von 46 dB auf 42 dB sinkt. Theoretisch müssten Geräusche über die SonoFlow Pro also lauter wahrgenommen werden als mit den Vorgängern, in der Praxis merkt man davon allerdings nichts.
Geblieben ist jedenfalls die gute Audioqualität des Gesprächspartners. Gelegentlich kann diese auch mal etwas dumpfer ausfallen, ansonsten ist die Stimme aber klar verständlich und verhältnismäßig lebendig im Ausdruck. Wunderbar greift die Geräuschunterdrückung ein und reduziert Störgeräusche bei der Aufnahme auf ein Minimum. Selbst Fremdstimmen werden, besonders im Vergleich mit In-Ears, hervorragend gefiltert. Aber auch zu anderen Over-Ears kann man glänzen.
Auch bei der Reichweite erzielt man wieder gute Werte. Ohne Hindernis sind über 15 Meter möglich. Mit einer Wand dazwischen waren etwas mehr als 10 Meter, aber ebenfalls kein Problem. LDAC scheint dabei nicht mehr ganz so sehr ins Gewicht zu fallen.
Akkuleistung der 1More SonoFlow Pro
Mit einer Kapazität von 720 mAh bleibt der Akku im Pro-Modell gleich groß wie im Vorgänger. Allerdings möchte 1More deutlich mehr Spielzeit herausschlagen. Aus 70 Stunden ohne ANC werden 100 Stunden! Und aus 50 Stunden mit ANC sollen immerhin 65 werden. Jeweils bei einer Ladezeit von 80 Minuten.
Nachdem sich ansonsten nicht viel geändert hat, nicht mal die Kapazität des Akkus, wäre der Gewinn an Spielzeit rein auf den neuen Bluetooth-Chip zurückzuführen. Doch auch wenn Version 5.4 effizienter arbeitet als 5.0, sind 30 Stunden mehr doch eine ordentliche Hausmarke.
Realistisch betrachtet kann man bei aktiviertem LDAC und ANC, ausgehend von 70 bis 80 % Lautstärke, wohl von einem Zuwachs von 5 bis 10 Stunden sprechen. Damit liegen die SonoFlow Pro bei 45-50 Stunden. Aber ob das jetzt einen großen Unterschied zum Vorgänger macht. Zumal diese gigantischen Werte ohnehin nie erreicht werden und selbst der längste Linienflug keine 24 Stunden dauert. Na ja. Wer nur für 5 Minuten an eine Steckdose kommt, kann schon wieder für 1 – 2 Stunden Musik zu den oben genannten Konditionen hören.
Testergebnis
Bei den 1More SonoFlow Pro hat sich 1More nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Nicht weil die Over-Ears schlecht sind, sondern weil es nicht viel Neues gibt. Im Prinzip handelt es sich um die identischen Kopfhörer zu den SonoFlow, mit einem aktualisierten Bluetooth-Chip. Ansonsten gibt es nur wenig, was für die SonoFlow Pro im Vergleich zu den SonoFlow (zum Test) spricht. Auf der anderen Seite will 1More rund 15 € mehr für die aktualisierte Variante. Ganz nüchtern betrachtet steht hinter dem Preisanstieg kaum ein Mehrwert. Aber zumindest können die Rabattaktionen noch etwas retten.
Für die 1More SonoFlow Pro ruft man 88 € auf, für die SonoFlow 1 sind es 75 €. Durch Rabatte landen beide Modelle eine Preisklasse tiefer zwischen 60 und 75 €. Wofür man sich dann letztlich entscheidet, hängt vom Budget ab. Wer sparen will, greift zu den SonoFlow 1 und wer die paar Euro mehr guten Gewissens berappen kann, greift zum aktualisierten Modell. Rein von der Performance her handelt es sich aber um den gleichen Kopfhörer. Man macht also auch mit dem alten Modell nichts falsch, zumal Bluetooth 5.0 noch eine ganze Weile lang unterstützt werden wird. Bei der nächsten Iteration der SonoFlow hoffe ich aber auf ein ordentliches Upgrade, statt dieser verhaltenen Produktpflege.
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